Perspektivenwechsel sind ein adäquates Mittel, um dem Leser möglichst viel von der Gefühlswelt mehrerer Figuren zu vermitteln. An sich ja eine gute Sache, habe ich selbst auch schon genutzt.
Störend wird es erst, wenn diese Perspektivenwechsel absatzweise auftreten, alle zwei, drei, zehn Sätze passieren und man im Grunde nie etwas neues erfährt, sondern der eine Charakter immer und immer wieder nur das wiederkäut, was der andere gerade gesagt oder getan hat.
Verwirrend wird es dann richtig, wenn das Autor-chan plötzlich Perspektiven von Charakteren hinein wirft, die man noch gar nicht kennt, aber dessen Meinung auf einmal so wichtig ist, dass er seinen eigenen Erzählbereich bekommt. Danach aber in der Versenkung verschwindet und niemals wieder gesehen (oder gelesen) wird.
Manchmal dreht sich das Karussell tatsächlich so schnell, dass man nur noch abspringen kann, wenn man dem Autor-chan nicht in die Geschichte reihern möchte.
Für Perspektivenwechsel gilt, weniger ist mehr. Anstatt in einem 1.000-Wörter-Kapitel zehn Mal zu wechseln, sollte man vielleicht kapitelweise aus einer anderen Sicht schreiben. Oder versuchen, gleichmäßig innerhalb des Kapitels zu teilen. Wenn man unbedingt auf diese Wechsel bestehen möchte. Immer wieder „PoV A“, „PoV B“ und eventuell noch „PoV C“ und „PoV D“ zu lesen, kann auf Dauer echt nerven und die Lust am Lesen killen.
Das Autor-chan nimmt einem Leser so die Möglichkeit, die Charaktere richtig kennenzulernen und sich auf jeden einzelnen zu konzentrieren.
Ebenso sollte man sich darüber bewusst sein, dass allzu aufwändige und schnörkelige Trenner zwischen den einzelnen Perspektiven ebenso nervig sind. Ein einfaches * * * oder ~ ~ ~ oder auch ein „PoV Name“ würde im Grunde reichen.
Als kleiner Tipp.