Aellia und Nannios hatten sich etwas vom restlichen Teil der lunarischen Armee abgesondert. Beide waren überglücklich, dass sie wieder zusammen waren. Sie schwebten Hand in Hand dahin. Unter ihnen, glitt das noch immer recht karge Grasland vorbei. Je mehr man in den Süden kam, umso trockener wurde es. In der Ferne, sahen sie die rotgoldenen Hügel des Sonnenreiches.
Sie umarmten und küssten sich immer wieder. „Ach Aellia!“ seufzte Nannios, als sie etwas ausser Sichtweite der adern waren „Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist! Die Göttin hat dich auf wundersame Weise beschützt. Ich habe dich so vermisst, mir solche Sorgen gemacht und wäre beinahe wahnsinnig geworden!“ „Ich habe dich auch sehr vermisst Nannios!“
Die beiden hielten in ihrem Fluge inne und umarmten sich. Der Mund des jungen Lunariers suchte den ihren. Der Kuss war voller Leidenschaft. Aellia erwiderte den Kuss, während ihre Zunge die seine umspielte. Immer leidenschaftlicher wurden die beiden und die junge Frau spürte, wie sich wieder etwas zwischen ihren Beinen regte. Auch sein erigiertes Glied spürte sie deutlich. Sie wollte ihn schnellstmöglich spüren, denn sie hatte ihn unglaublich vermisst, trotz des schönen Zwischenspiels mit Trojanas. Sie bemerkte die Unterschiede zwischen den beiden Männern. Nannios nahm sich mehr Zeit. Er war sehr zärtlich und einfühlsam, sehr darauf bedacht, ihr möglichst viel Lust zu bereiten, Trojanas tat letzteres zwar auch, aber seine Leidenschaft war etwas fordernder und er war in allem etwas schneller und feuriger als Nannios. Beides gefiel Aellia sehr gut. Nur, Nannios war ihre grosse Liebe, dementsprechend empfand sie alles was sie mit ihm erlebte, viel intensiver. Als sie sich wieder eng umschlangen und einem weiteren wunderbaren Höhepunkt entgegen strebten, seufze sie: „Ach Nannios, ich habe dich so vermisst!“ „Ich dich auch… so sehr! Ich kann nicht ohne dich leben! Ich will für immer bei dir sein! Du bist so wunderbar, so einzigartig. Ich brauche dich, oh wie ich dich brauche!“ Diese tief aus dem Herzen kommenden Liebesbezeugungen, berührten sie tief, denn auch sie empfand so. Ihr Herz schien überzusprudeln vor Glück und Leidenschaft. Ihm ging es auch so und das spornte das sexuelle Verlangen der beiden noch mehr an. Ihre beiden Körper schienen zu glühen, zu verschmelzen, eins zu werden, wie damals bei der rituellen Vereinigung von Gott und Göttin!
Auf einem kleinen Hügel, ruhten sie sich aus und beobachteten, wie die rote Sonne am Horizont langsam unterging. Ihr Licht warf einen sanften Schein auf das Land. „In der zweiten Hälfte der Nacht, brechen wir auf“, sprach Nannios. „Wir mussten mal etwas rasten, aber die Leute packen schon wieder die Sachen. Zum Glück sind wir mit den Pegasossen einiges schneller. Der Rest der Armee folgt mit den Drachenschiffen. Sie müssten sich bald zu uns gesellen. Die besten Kämpfer und Magier sind bereits hier.“ „Wie seid ihr eigentlich zu diesen erstaunlichen Reittieren gekommen?“ Nannios erzählte Aellia die ganze Geschichte. Sie hörte gebannt zu. „Dann…hat die Göttin diese Tiere also geschickt? Das ist ja unglaublich!“ „Ja, das dachte ich auch. Ich glaube wirklich die Göttin ist uns gnädig. Ich habe sie auch ziemlich herausgefordert.“ „Nun, scheinbar wurden deine Worte erhört. Ich frage mich nur…ob es nun Lilithia, oder Lunaria war, welche uns diese Hilfe brachte.“ „Ich glaube es waren beide. Sie beide sind Eins, nur verkörpert jede von ihnen einen adern Aspekt der Gottheit.“ Aellia wurde sehr nachdenklich. „Sowas habe ich mir auch schon überlegt, aber ich weiss einfach nicht, ob das nicht Blasphemie ist.“ Nannios lächelte und küsste sie liebevoll auf die Stirn. „Ach was Blasphemie, meine Liebste! Es ist dein Herz welches dir sagt, dass Lilithia und Lunaria eigentlich Eins sind. Bei uns sagt man, das Herz sei das Tor zur göttlichen Weisheit. Höre nur weiter auf dein Herz, dann wird sich alles zum Guten wenden.“ „Glaubst du denn selbst daran?“ „Ja, auch wenn ich natürlich zeitweise auch zweifle, wie…als ich dich verloren habe. Doch die Götter haben dich unversehrt zu mir zurückgebracht. Dadurch, dass du auf dein Herz gehört hast, hast du wohl auch das Herz anderer berührt. Wie z.B. jenes von Trojanas- diesem Königssohn. Es ist erstaunlich, dass du ihn so schnell auf unsere Seite ziehen konntest.“ „Auch ihn hat sein Herz gequält und als dann die Sonne- sein Gott noch verfinstert wurde und…zu einem dunklen Mond wurde, kam er ganz zur Besinnung.“ „Du musst ihn aber auch nachhaltig beeindruckt haben. Habt ihr beide die Wonnen zusammen geteilt?“ Die Frage kam in ganz ruhigem Ton, keine Eifersucht oder Angst war darin zu hören, nur Neugier. „Ja, das haben wir“, sprach Aellia schlicht. „Wie war es denn so?“ „Sehr schön. Ich glaube, ich war die erste Frau, die er respektiert hat. „Bestimmt hast du ihn verzaubert, so…wie du mich verzaubert hast.“ Nannios lächelte erneut und küsste sie auf den Mund. Sie schmiegte sich noch enger an ihn, ein tiefes Glücksgefühl durchströmte sie dabei.
„Glaubst du unsere Pläne gehen auf?“ fragte sie schliesslich. „Wenn es der Willen der Götter ist, was ich glaube, dann bestimmt, auch wenn es mit diesem Solianas schon noch Probleme geben könnte.“ „Trojanas wird ihn zum Zweikampf herausfordern, wenn er nicht einlenkt. Ich glaube nicht, dass es scheitern wird, er ist eins sehr guter Kämpfer, das hat er mit gezeigt. Sollte es dennoch wider erwarten nicht klappen, dann fordere ich Solianas eben heraus. Ich werde ihn bestimmt besiegen. Trojanas hat mir ja jetzt auch das magiedämmende Halsband wieder abgenommen. Der König hat keine Chance.“ „Wenn du ihn aber besiegst, dann wirst du die Königin der Solianer.“ „Ja, doch ich werde die Königswürde baldmöglichst wieder an eine fähige Person abgeben, vielleicht auch mal an eine Frau?“ Sie lächelte verschmitzt. „Gut täte es einer so von Männern beherrschten Welt sicher“, grinste Nannios. „ohne weibliche Qualitäten, werden Männer nicht selten zu gefühlsarmen, eigenbrötlerischen Kerlen.“ Sie küsste ihn und meinte: „auch Frauen pflegen mit der Zeit gefühlsarm zu werden, wenn sie von niemandem wirklich geliebt werden. Es ist so wunderbar von dir geliebt zu werden Nannios, ich hätte das nie für möglich gehalten.“ „Mir geht es gleich. Mit dir haben sich für mich ganz neue Welten erschlossen und ich bekomme immer mehr den Blick für das grosse Ganze, das alles zusammenhält. Bisher habe ich in einer ziemlich abgeschiedenen Welt gelebt, ich habe mich nur sehr wenig um die Welten ausserhalb des Reiches des Silbermondes gekümmert. Doch nun…ist das ganz anders.“ „Mir geht es auch so. Ich habe auch nur sehr wenig gewusst, bis ich hierherkam. Hier lernte ich die Liebe, lernte ich den Zusammenhalt kennen und lieben. Dafür danke ich dir Nannios!“ „Ich danke dir auch, für alles was du mir schenkst meine Aellia!“ Wieder umarmten und küssten sie sich. Diesmal leidenschaftlicher. Ihre Lust war wieder entfacht und sie genossen die Zeit die ihnen noch blieb in vollen Zügen.