Gift.
Meine Finger schweigen.
Stumpfes Gesicht
magst Du nicht lachen?
Traurige Augen
kann keine Freude euch machen?
Zieh Deine Hände auf in
diese kalte Luft.
Unendlichkeit hat längst schon
begonnen.
Also
Vorhang auf.
Lasst das Spektakel beginnen.
Ich präsentier mich blank
wie ich es bin.
Lieb eure Launen
kenn mich selbst nicht.
Sag euch was ich denke.
Wo bleibt der Rückhalt?
„Sag mir was Dich bewegt.“
Hast Du verlangt.
„Ich möchte Dich verstehen lernen. Mir kannst Du alles erzählen.“
Ich hab Dir geglaubt.
Lieb Deine Launen
Deine Worte
Alles Alles Alles Alles Alles
Was Du bist.
„Ich war sehr traurig.“
„Ich habe mir wehgetan.“
„Meine Tränen sind Musik geworden.“
Ich ich ich
Wie Du gewünscht.
Hab versucht mich zu erklären
Meine Vergangenheit
Meine Geschichte
für Dich zu offenbaren.
Zu früh
„Irgendwie ist das ein bisschen komisch. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.“
Zu früh
Oder die richtige Zeit kommt nie.
Meine Narben gehören mir
und zu mir.
Sieh es nicht als Belastung an
wenn ich sie Dir zeigen möchte.
Sieh es als Wertschätzung.
Ich würde Deine lieben
Kratze mein Gesicht bis Du es nicht mehr sehen kannst
Schließe mich in mir zurück
Denn besser
ist es so
Leben
ist eine Farce.
Nur wenn ich mir selbst begegne, ohne von anderen beobachtet
unverstanden
verkehrt zu werden
Kann ich mich selbst verstehen
Kann mein selbst erkunden und mein Innerstes bewegen.
In der Einsamkeit
liegt die Unendlichkeit versteckt.
Niemand hat mich je verstanden
Niemand wollte es je.
Alle wollen sie wissen wissen wissen
Doch dann ist es zu viel
zu dunkel
zu grell
zu persönlich
„Das geht mich nichts an, das ist zu persönlich.“
Ich will dass es Dich etwas angeht
sonst würde ich nichts davon sagen
Wenn Du es nicht hören willst
dann frag nicht danach
aber denk auch nicht Du wüsstest über mich.
Du sagst Du kennst mich
Du sagst ich kenne Dich
Doch das tue ich nicht.
Niemanden kenne ich,
denn niemand ist zu mir so offen wie ich es wünsche.
Ich bat Dich mir von Dir zu erzählen
Du sagtest da gäbe es nichts.
Aber das ist nicht wahr!
In Deinem inneren muss doch viel viel viel viel viel mehr sein!
Und ich würde gerne davon erfahren
Dir zuhören
Dich verstehen
Das wünsche ich mir so sehr.
Ich wünschte
ich wäre Du
Um Deine Seele zu erfahren
Wärst Du ich
verstündest Du mich vielleicht.
Ich kenne niemanden
Und niemand kennt mich.
So wie ich bin,
denn jeder möchte wissen
doch niemand verstehen.
Ich liege am Boden
rederederederederederederederederederederederede
höre mir zu
ich bin allein
in angenehmer Zweisamkeit
mit mir selbst
Das Leben macht mich müde
diese Welt ist zu groß für mich
„Ich möchte dass Du Dich nie aufgibst. Du bist eine wundervolle und gute Freundin.“
Eine gute Freundin
obwohl mich zu kennen Dir zu persönlich ist?
Ich soll mich nicht aufgeben
obwohl mich niemand versteht?
So zärtliche Worte richtetest Du an mich in der Nacht
als ich Dir von mir erzählte
Am Morgen wusstest Du nicht
wie Du damit umgehen sollst.
Und jetzt
„Es liegt nicht an Dir.“
Nein. Gaaar nicht.
Wir redetenredetenredeten
über Belanglosigkeiten
Du fragtest nach mir
Ich redeteredeteredete
über mich.
So wie ich es immer tue
Andere scheinen mir nichts zu sagen zu wollen.
Denn wenn ich nach Dir frage
winkst Du ab.
Wer redet wenn nicht ich?
Niemand.
Es tut mir leid
dass ich Dich traurig mache
wenn ich über mich spreche
Es tut mir leid
dass Du dich leer fühlst
wenn wir über Leben und Glück sprechen
Und dass Du das nicht möchtest.
Aber ich kann mich nicht jemandem nahe fühlen
ohne ihn richtig zu kennen
und ohne
dass er mich versteht
so wie ich bin.
Ich kann mich nicht jemandem nahe fühlen
wenn ich mit ihm nur über Belangloses reden kann
das ist natürlich wichtig
sich zu verstehen, aufzuheitern, ungezwungen und entspannt
miteinander umzugehen doch
es ist auch wichtig über tieferes zu sprechen
sich dann immer noch zu verstehen, aufzuheitern.
„Du bist schön, intelligent und einfach wundervoll, vergiss das nie.“
Du wünschst dass ich Deinen Worten
Beachtung schenke.
Doch wozu?
Täte ich es nicht,
gäbe ich mich auf
Würdest Du nur meine Hülle vermissen
Nicht meine Seele
Ich vermisse Dich, weißt Du das?
Und ich bin genauso wie ihr alle,
misse was ich nicht kenne,
tue was ich verspotte
und verspotte meine Wahrheit.
Meine Mitte
ist so wichtig für meine Person wie alles andere an mir.
Ich sehe sie wenn ich allein bin
wenn ich lache
wenn ich weine
wenn ich rede
wenn ich schweige
wenn ich Deine Wange mit kalten Fingern berühre und Deine Töne küsse
wenn ich im Schnee liege und den Himmel frage ob er glücklich ist
wenn ich in der Straßenbahn meine Lieder singe
wenn ich auf der Wiese sitze und meine Wahrheiten ausspreche
wenn ich kalte Tränen schreie und Blut aus meinem Körper spucke
wenn ich grundlos einfach lache
wenn ich grundlos einfach weine
wenn ich grundlos Worte sage die mir viel bedeuten
wenn ich grundlos Deine Hände küsse
wenn ich grundlos meine Hände beiße
Es tut mir leid dass ich bin wie ich bin.
Es tut mir leid dass ich
gezeigt habe
was ich wirklich bin
Meine Augen fallen
denn sehen sie nicht die Farben
in deiner Ordnung
Meine Lunge stirbt
weil sie nicht Deinen Atmen
spüren kann
Ich schließe meine Seele
vor euch
und lasse sie geheim.
Mache mein Wesen
zu einem tiefen Grund
den nur ich erkunden kann.
Denn besser
ist es so
Leben funktioniert auf diese Weise.
„Ich möchte dass Du weißt, dass Du nicht allein bist.“
Nein.
Neinneinneinnein
Wir sind in uns gefangen
Ich in mir
Du in Dir
Wir in uns
Niemand möchte befreit werden
und niemand mich befreien
Wir sind alle allein
Und ich bin es auch
Ewig allein.
[Niemand hat es mit Feuer geschafft.]