Es war einmal vor langer Zeit in Belletristica, genauer in der Provinz Uta, an den Bergen, die man damals Drachenschmiede nannte. Heute fließen von ihnen der Kotashi und der Kintashi, doch damals war nur der Kotashi geboren und der Kintashi ein großer gestauter See.
Weit, weit davon entfernt, im Kanshi, auch er war noch nicht so, wie wir ihn heute kennen, den es fehlte ihm an Wasser, um ein ganzer Fluss zu werden. So waren es kleine Seen, die aneinander lagen, manchmal verbunden, manchmal getrennt, doch nie weiter davon entfernt, als einen Meter, lebten viele Kupfergeldkarpfen. Große, wie kleine, und in allen Farben, in denen man sie sich hätte vorstellen können. Die kleinsten von ihnen spielten häufig vergnügt und ruht sich, wenn sie nicht mehr konnten, in den Algen aus.
So war es auch an jenem Tag. Ein kleiner Kupfergeldkarpfen sprach zu den anderen: „Ich habe gehört, dass die Landschaft an der Drachenschmiede schön sein soll. Besonders der Kintashi soll ein jedes Herz erfreuen, weil ihm noch die Jugend innewohnt. Wollen wir nicht dorthin schwimmen?“
Ein etwas größerer Kupfergeldkarpfen pflichtete bei, wies aber darauf hin, dass sie nicht einfach dorthin schwimmen könnten, sie müssten durch zahllose Seen springen.
Ein dritter frohlockte bei dem Gedanken und befeuerte die Idee: „Es wird gelingen! Kein Tier springt wie wir und so werden wir es bis dorthin sicherlich schaffen. Und wenn es uns doch zu mühsam wird, wir die Lust verlieren, so drehen wir einfach um.“
Nun redeten die kleinen Kupfergeldkarpfen wild durcheinander. Doch am Ende der langen Diskussion kamen sie zu dem Schluss, dass sie zur Drachenschmiede wollten, um sich den Kintashi anzusehen.
Am frühen Morgen entschlüpfen die kleinen Kupfergeldkarpfen ihren Eltern und machten sich heimlich auf den Weg. Von ihrem zu Hause aus, dem See mit der Brücke, sprangen sie in einen weiteren See. Von dort aus sprangen sie in den nächsten und von diesem wieder in den nächsten. Bereits als sie an einer weiteren Brücke ankamen, waren sie schon sehr erschöpft. Sie keuchten und prusteten, doch sie wollten nun nicht mehr umkehren und sprangen See um See weiter.
Eine Favoritenmuschel erblickte sie und sprach: „In diesem See ist seit ich lebe, nie etwas gesprungen, ihr müsst Reisende sein! Wohin führt euch euer Weg?“
Die Kupfergeldkarpfen sangen im Chor: „Zur Drachenschmiede im Kintashi baden.“ Und so sprangen sie weiter. In einem anderen See, da fehlte es ihnen fast an Luft, da schwamm ein Pepperoni-Paradiesfisch an sie heran und sprach: „Wo wollt ihr hin?“
Die Kupfergeldkarpfen keuchten im Chor: „Zur Drachenschmiede im Kintashi baden.“ Und eilten sich aus dem See der Atemnot zu springen. So ging ihre Reise viele Sprünge weiter, oft begegneten sie Tieren, doch gerieten sie lange Zeit nicht in Gefahr. In einem der Seen lebte ein Hyazinthen-Hecht er schnellte aus dem Dickicht eines Seegrases und verfehlte die Kupfergeldkarpfen nur knapp, den er war blind. So verfolgte er die Kupfergeldkarpfen nicht weiter und sie kamen mit dem Schrecken davon.
Nach einer langen Reise hatten die kleinen Kupfergeldkarpfen ihr Ziel erreicht und waren inzwischen so weit gewachsen, dass sie nicht mehr die kleinen von eins waren. Doch nun im Koitashi-See erkannten sie, dass der Kintashi viel zu weit weg war, um dorthin zu springen. Was sollten sie nun tun? Da sprach ein großer türkiser Kupfergeldkarpfen: Ich habe eine Idee: „Wie wäre es, wenn wir über die Drachenschmiede springen?“
Die anderen Kupfergeldkarpfen blickten ihn an, als hätte er gerade empfohlen, sich einem Bären auszuliefern. Sie redeten darauf wild durcheinander.
„Wie könnten wir je über zwei Berge springen?“
„Es ist viel zu gefährlich!“
„Wie kämen wir wieder zurück?“
Da die anderen Kupfergeldkarpfen so furchtbar unentschlossen waren, sagte der Türkise: „Ich bin den weiten Weg geschwommen, um im Kintashi zu baden, ich werde es versuchen. Schaffe ich es, so folgt mir.“
Dann nahm er Anlauf und sprang den Wasserfall des Kotashi hinauf, es schien ihm, als würde ihn eine mystische Kraft umgeben. Dann sammelte er all seinen Mut, schwamm mit voller Kraft und schoss aus dem oberen Lauf des Kintashi über die Gipfel der beiden Berge, welche die Drachenbergschmiede formten. Er war so schnell, dass er die Wolken und den Regen vor sich wegdrückte und die Sonne sich nun zeigen konnte, sie versenkte seine Haut, doch der türkise Kupfergeldkarpfen gab nicht auf und landete im Oberlauf des Kintashi. Als die anderen Kupfergeldkarpfen das sahen, johlten sie auf, doch noch war der türkise Kupfergeldkarpfen nicht im Kintashisee, er kämpfte sich mit letzter Kraft zum Wasserfall und stürzte hinab. Die anderen Kupfergeldkarpfen sahen jedoch nur einen Drachen in den Kintashi fallen. Als die anderen Kupfergeldkarpfen das sahen, drängten sie sich rasch zusammen, ihn schien es, als wurde der türkise Kupfergeldkarpfen von dem grünblau gemusterten Drachen verspeist. Nun flog das Untier auch auf die restlichen Karpfen zu, und sie waren sich sicher, dass der Drache nun auch sie verspeisen würde. Doch da hörten sie ihn sprechen und es war die Stimme des türkisen Kupfergeldkarpfens. „Habt keine Furcht, ich bin euer Freund, der türkisen Kupfergeldkarpfen. Dies ist meine neue Gestalt, die mir die Drachenschmiede geschenkt hat. Als sie seine Stimme hörten versuchten sie es, einer, nachdem anderen, über die beiden Berge. Diejenigen denen es gelang verwandelten sich in einen Drachen, sodass im Kintashi immer mehr Drachen schwammen, die meisten von ihnen wurden zu Smaragd- und Saphirdrachen. Ein besonders roter Kupfergeldkarpfen wurde zu einem Rubindrachen. Nur der Türkise war ein Weidendrachen geworden. Die Kupfergeldkarpfen, welche den Sprung nicht schafften, wagten es erneut, in dem sie vom See des Kantashi zum Kintashi sprangen. Doch die Verwandlung war nicht vollendet, ihnen wuchsen lange Barteln und Drachenschuppen, doch zu einem vollwertigen Drachen wurden sie nie.
Als alle herübergesprungen waren, waren sie doch auch alle sehr erschöpft und des Springens müde. Da gruben die Smaragddrachen einen Graben, den sie verstanden sich mit der Erde. Und die Saphirdrachen hielten das Wasser auf, damit die Smaragddrachen in Ruhe graben konnten. Doch erst als der Weidendrachen das Graben begann, wurde der neue Fluss geboren. Er grub sich durch das Land, vorbei an Baum und Gestein. Bis er wieder bei der Brücke war, an der sie einst ihre Reise begannen. Seitdem nannten ihn die anderen Drachen und Karpfen nur noch Flussweide, was in der Sprache der Drachen Senryu hieß und so wurden viele Jahrhunderte später die Wasserfälle nach dem Drachen Flussweide benannt.