Er fühlte sich absolut hilflos,
Kannte Angst; kannte Verzweiflung bloß,
Und wehren konnte er sich nicht,
Überall Dunkelheit und nirgendwo Licht,
Wo einst Sonne war, gab es nur noch Schatten,
Die sein Herz, seinen Verstand gefangen hatten.
Was hätte er tun sollen?
Wie hätte er kämpfen wollen?
So schleichend hatte es begonnen,
Es waren immer mehr Tränen veronnen,
Nachdem die Freude immer stärker zerfloss,
Und er das Alleinsein mehr und mehr genoss.
Besonders schlimm war es in der Nacht,
Die er ständig nun mit Wachen verbracht´,
Und damit sich mit Sorgen zu plagen,
Zu schreien, zu kämpfen und zu fragen,
Wie lange es noch so gehen kann,
Ob es besser wird irgendwann,
Oder ob es besser wäre, nie wieder aufustehen,
Aufzugeben und einfach zu gehen.
Seine Freunde konnte er nicht fragen,
Sie konnten nicht helfen und würden nur sagen:
"Du hast doch so ein tolles Leben,
Was würd´ ich nicht alles dafür geben.
Wie kannst du denn Probleme haben?
Du bist doch gesegnet mit so vielen Gaben!
Du bist überarbeitet, nimm dir mal frei,
Es ist nur eine Phase und die geht vorbei"
So lag es also auf der Hand,
Dass er niemanden hatte, der ihn verstand.
All der Rat wäre gut gemeint,
Doch Gefühle sind nur schwer verneint,
Er hatte es oft genug versucht,
Hatte gekämpft, geschrien und geflucht,
Die Schatten waren trotzdem geblieben;
Er schaffte es nicht, sie ganz zu besiegen,
Und zog sich zurück, war gerne allein,
Und wünschte sich nur, nicht mehr einsam zu sein,
Wieder so leben zu können, wie zuvor,
Bevor er sein Ich an die Schatten verlor,
Was damals leicht war, war nun schwer,
Und Kraft hatte er längst nicht mehr,
Wollte nicht mehr aufstehen, ging selten raus,
Sagte Treffen ab und blieb lieber zu Haus,
Bis seine Freunde begannen zu verstehen,
Es muss dringend was geschehen,
So boten sie ihm Beistand an,
Doch kamen an ihn kaum heran,
Keiner lockte ihn aus der Dunkelheit hervor,
Weil er die Hoffnung immer mehr verlor,
Bis sie ihn überzeugten, einen Strohhalm zu fassen,
Und sich fern von zu Hause helfen zu lassen.
Es folgte eine harte Zeit,
Der Weg war steinig und er war weit,
Aufgeben wollte er so manches Mal,
Wenn zu groß erschien die Qual,
Doch er lernte, dass er kämpfen kann,
Und nach einer Weile dann,
Schaffte er es Stück für Stück,
Und kehrte in sein Leben zurück.
Auch nach endlos vielen Stunden
Sind die Schatten nicht verschwunden,
Und vielleicht werden sie das nie tun,
Aber er immer öfter kann er in der Sonne ruhn´,
Denn er erkannte, ganz zum Schluss,
Dass er sich nicht hilflos fühlen muss.