Was für ein Quatsch.
Allein der Begriff! "Opfer" - als würde man es hinterher vermissen, als würde irgendjemand der hier Anwesenden ihm auch nur ein klein wenig nachtrauern. Als würde es jemandem schwerfallen, den Sinn und Zweck des Ganzen zu unterstützen ...
In der langen Reihe der Gläubigen vor ihr schritt sie langsam voran, ganz, wie ihre Vorderleute es vorgaben, ihr ganz persönliches "Opfer" in der Hand, bis sie endlich an der Reihe war.
Ihre Finger ließen ohne zu zögern los, und die Münzen gesellten sich mit einem Klingen zu den anderen im sogenannten "Opferstock".
"Vielen Dank und vergelt's Gott", sagte die Pfarrerin freundlich. Ihr Lächeln war ehrlich. Sie freute sich über jeden noch so kleinen Betrag, der der Diakonie bei der Betreuung der Kinder half, und sah bewusst nicht hin, wenn man das Geld einwarf. Sie wusste von niemandem, wie viel er oder sie "opferte". Spendete. Half. Das war doch eigentlich das viel bessere Wort.