"Aha - und damit verbringst du deine Freizeit? Wär mir ja viel zu viel Aufwand."
Ja, solche Kommentare höre ich häufiger. Inzwischen kann ich sie mit einem Lächeln abtun - jeder ist anders, und jedem gefallen andere Dinge. Wirklich ärgern tue ich mich, wenn ich mir Sätze anhören muss wie "Das bringt einem ja nix, warum sollte ich da Zeit investieren?" Menschen, die so etwas sagen, verstehen das Ehrenamt nicht.
Ja, wir bekommen nichts für unseren Aufwand. Wir opfern Zeit, Geld und Energie für eine Sache, die andere Leute als Beruf ausüben. Wir lassen uns ausbilden, lernen mit Material umzugehen, das die meisten Leute nie brauchen werden (ich denke zum Beispiel an unsere hydraulischen Rettungsgeräte), und treffen uns regelmäßig, um den Umgang damit zu üben. Wir lassen uns aus allen möglichen Tätigkeiten herausreißen, sind 24 Stunden am Tag abrufbereit, um ins Gerätehaus zu eilen, wenn wir alarmiert werden.
Oft werden wir dafür sogar kritisiert, am häufigsten von unseren Arbeitgebern, die häufig kein Verständnis dafür aufbringen können, dass wir alles stehen und liegen lassen, um anderen in Not beizustehen. "Es ist doch bestimmt eh wieder nur ein Fehlalarm!", ruft es dann oft verärgert hinter uns her. Ja, das mag sein. Aber sicher ist sicher.
Das Unverständnis unserer Partner und Familien tut besonders weh - doch zum Glück wissen die meisten von ihnen, warum wir sie alleine lassen, aus dem Raum stürmen, mitten im Film davoneilen oder das unberührte Essen stehen lassen. Sie lieben uns trotz oder vielleicht sogar gerade weil wir so sind.
Sie verstehen, warum wir tun, was wir tun. Warum wir diese Opfer bringen. Sie wissen um die Befriedigung, die wir empfinden, jemandem helfen zu können. Für andere da zu sein. Das großartige Gefühl, wenn das Adrenalin durch unsere Adern gepumpt wird, wenn wir mit Sondersignal unterwegs sind. Der Stolz, wenn wir manchmal als Helden zurückkehren, der Rettungsdienst die noch bis vor kurzem im Unfallfahrzeug eingeschlossenen Personen versorgen kann, der Ölfleck keine Gefahr mehr für das Grundwasser darstellt, das Wasser im Keller eingedämmt, das Feuer gelöscht ist. Die kaum zu beschreibende Kameradschaft, die uns auffängt, wenn etwas schief geht.
Ein Spruch versinnbildlicht dieses Leben in perfekter Weise. Er steht auf einem der zahllosen Autoaufkleber, mit dem einige von uns ihre Fahrzeuge schmücken. Neben dem Feuerwehrsymbol steht dort geschrieben:
"Feuerwehr. Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit."