Achtung: Diese Geschichte wird gerade in einigen Punkten überarbeitet und nach und nach wieder zugänglich gemacht!
Halli-Hallöchen!
Es freut mich sehr, dass du in meine Geschichte reinschaust! Ganz hinten in der Kapitelwahl findest du Inhaltswarnungen. Auch dort hinterlegt sind ein Glossar und ein Charakterverzeichnis. Du kannst aber natürlich direkt ohne Vorwissen in die Geschichte rein, das ist ganz dir überlassen!
Beginnen wir mit dem Vorwort des stolzen Beraters einer gewissen Königsfamilie, der seine bestimmt überhaupt nicht subjektive Meinung zum Protagonisten verrät. Viel Spass!
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Trigon Sader. Sohn des kleinadeligen Händlers Taron Sader im Blut, Sohn des schwarzen Hügellandes im Herzen – und ich wünschte, er könnte auch mein Sohn sein und ich wäre nie stolzer gewesen! Bald fünfzehn Jahre sind seit seiner Ankunft am königlichen Hof vergangen und ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen. Üble Nachreden plagten die Sader vom Lichttal zu dieser Zeit, aber ich, ich alleine erkannte, was für ein Musterjunge da zu uns gestossen war! Es kostete mich viele gute Worte, die Königin davon zu überzeugen, Trigons Ausbildung nicht nur beim einfachen Soldaten zu belassen, doch letztendlich hat es sich für uns alle mehr als gelohnt. Nur die königliche Familie selbst kann von so viel Treue und Fleiss in ihren Taten reden, wie Trigon Sader sie in seiner täglichen Arbeit beweist.
Natürlich ist Trigon nicht nur als Ritter ein Diener seines Landes – und mit was für einem makellosen Abschlusszeugnis er vor dem Königspaar zur Rittertaufe kniete, die Erinnerung treibt mir noch heute kleine Tränchen in die Augenwinkel! Nein, sein wahres Talent liegt in der geschriebenen Sprache. Nicht so ganz der gesprochenen, aber wir haben da gut zusammen gearbeitet, er als Schüler und ich als sein persönlicher Mentor. Als mir der Junge nach einem Jahr im Vertrauen eröffnete, über ein ‚klein wenig Magie‘ zu verfügen, wusste ich sofort, was ich zu tun hatte! Die schüchternen Worte des Jungen waren völlig untertrieben gewesen. Ein zusätzliches Studium von sechs Jahren formte aus ihm einen selten starken und bezaubernden Magier, wenn ich mir diesen kleinen Wortwitz erlauben darf. In der alten, magischen Sprache fand Trigon einen Weg, die Kräfte seiner Seele zu katalysieren und unserer Heimat zum Schutz gegen Feinde aller Art einzusetzen!
Vielleicht mag mein Urteil von Subjektivität getrübt sein – aber nein! Ich bleibe dabei! Würde ich jemandem mein eigenes Leben anvertrauen müssen, ich würde Trigon Sader wählen und nie mehr von seiner Seite weichen. Leider ist er mein Sohn nur im Geiste, auch wenn es mein Geschenk – eine goldene Lesebrille aus feinstem Handwerk – ist, das er immer bei sich trägt. Und wäre er auch im Blute mein Sohn, so müsste ich ihn mit seiner liebreizenden Frau Ankidria teilen. Ich war letzten Sommer zu Besuch in Lichtrain am Hof der Familie, nur einen halben Tagesritt nördlich von hier. Da waren es noch vier Kinder, die mich grüssten, während ich von der traumhaften Konfitüre Ankidrias probieren durfte. Aber wenn man den Gerüchten glauben mag, wird der Hof bald eine Nase mehr bergen.
Mir ist beileibe unklar, wie Trigon gleichzeitig so perfekt seine Berufung als Ritter und Magier wie auch seine Aufgabe als Familienvater ausführen und alle mit seiner Stärke, seinem Mut, seiner Intelligenz, seiner gläubigen Bescheidenheit und so manch weiterer Tugend beglücken kann. Soll es sein Geheimnis bleiben, solange er nur weiterhin ein solch strahlendes Licht für Liskia, ganz Darkeen und auch mich persönlich bleiben will.
Persönliche Aufzeichnungen über das Leben am Hof Liskias
Verfasst von U. Eck, dem stolzen Berater der Königsfamilie