»Es ist ein Job wie jeder andere auch, Kate.«
Das sah ich nicht so und Dan wusste das. Er versuchte nur, seinen Beruf schön zu reden. Ihn mir schmackhaft zu machen, damit ich ihn nicht verließ.
»Was du tust, ist illegal.«
Sein Schiff lief, wie alle anderen im Hafen, offiziell zur Hochseefischerei aus. Wie oft ich ihm dort zum Abschied gewunken hatte, ohne auch nur zu ahnen, was er dort draußen auf dem offenen Meer tatsächlich trieb.
Mir wurde schlecht, wenn ich nur daran dachte. Ich schloss die Augen, unfähig, ihm ins Gesicht zu blicken.
»Würdest du aufhören, wenn ich dich darum bitte?«
»Kate ...«
Er umklammerte seine Kaffeetasse so fest, dass seine Fingerknöchel hervortraten und presste die Lippen aufeinander. Mehr musste ich nicht wissen. Das war mir Antwort genug. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter, denn was ich gleich tat, fiel mir alles andere als leicht.
»Bitte geh, Dan.«
»Komm schon, Kate, lass mich ...«
Mit einem Nein unterbrach ich ihn und wies auf meine Haustür. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis bei ihm der Groschen fiel, dass es mir ernst war. Als er aufstand, schob er sein Kinn hervor.
»Es sind doch nur verdammte, dumme Wale.«
Und er war ein verdammt dummer Mann, wenn er wirklich so dachte. Wie sehr ich mich doch in ihm getäuscht hatte, aber besser der Wahrheit ins Gesicht blicken als später, denn da konnte es zu spät sein. Sobald Dan mein Haus verließ, atmete ich ein und wieder aus, bevor meine Hände den Weg auf meinen Bauch suchten.
»Tut mir leid, dass wir jetzt allein sind, aber dein Vater darf einfach kein Mörder sein.«
Und Walfänger waren nichts anderes als das in meinen Augen. Ich könnte nicht die brave Hausfrau spielen, während er unschuldige Kreaturen abschlachtete. So blind war ich nicht.