Der Bildschirm wurde einfach schwarz.
Ich starrte ihn fassungslos an, hoffte – nein – betete, dass er mir gleich wieder mein schönes Dokument zeigte, in das ich meine Geschichte getippt hatte. Natürlich, ohne sie in der letzten halben Stunde zu speichern. Ich wollte den Schreibfluss einfach nicht unterbrechen, wenn er sich meiner schon nach Monaten der Einfallslosigkeit erbarmte.
»Max! Strom und Internet sind weg.«
Mein Kopf sank auf die Tastatur. So eine verfluchte Scheiße! Warum musste das ausgerechnet jetzt passieren?
»Max!«
»Ja«, schrie ich zurück, »ich hab es doch gehört! Ändern kann ich daran aber nichts!«
Meine Mutter verlangte hoffentlich nicht, dass ich unseren Anbietern auf die Nerven fiel. Ihre Soap wurde morgen wiederholt.
Seufzend sank ich in meinem Stuhl zurück, bevor ich einen Block aus einer Schublade zog. Auf richtigem Papier hatte ich ewig nicht mehr geschrieben, aber die Geschichte musste aus meinem Kopf raus.
»Max!«
Mein Stift kratzte an der Oberfläche des Papiers, aber ich hielt für einen Moment inne, um meiner Mutter da draußen im Wohnzimmer die Meinung zu geigen.
»Nimm dir gefälligst ein Buch zur Hand! Der Fernseher wird sich in den nächsten Minuten nicht einschalten! Nerv mich nicht weiter!«
Gott, mit was hatte sie sich denn vor TV und Internet die Zeit vertrieben? Sie blubberte etwas, dann fiel die Haustür ins Schloss. Gut für mich, denn jetzt hatte ich meine Ruhe.
»Solltest eh öfter das Haus verlassen«, murmelte ich noch, bevor ich mich in meine Geschichte vertiefte, in der es nicht einmal Technik gab. Die Menschen mussten sich anderweitig beschäftigen. Meine Mutter sollte sich von denen eine Scheibe abschneiden. Nur nicht unbedingt die, wo der Drang zum Brandschatzen beherbergt war.