Andrea saß allein in einer Ecke der Cafeteria, als Dante hereinkam. Er setzte sich neben xien auf die Bank, nachdem sie sich mit Küsschen auf die Wange begrüßt hatten. »Und, schon aufgeregt wegen heute Abend?«
»Nein. Nein, warum sollte ich?« Das Grinsen in seinem Gesicht verunsicherte xien. Es war nie ein gutes Zeichen.
»Hast du unsere Verabredung vergessen? Oder hat Nadine dir noch nicht gesagt, was ich heute vorhabe?«
Xier verschluckte sich an xiesem Essen. Eilig sah xier sich um, ob jemand an den Nachbartischen saß. Sie waren leer »Nein.«
»Wie schade.« Er zog das letzte Wort übertrieben in die Länge.
Xier kaufte ihm die Enttäuschung nicht ab. Dafür funkelte er xien viel zu amüsiert an. Außerdem legte er seine Hand auf xiese. Es kribbelte ein wenig an der Stelle, an der er xien berührte.
Xier ließ zu, dass sich das bekannte Gefühl in xiesem Körper ausbreitete.
Er schmunzelte. Es war gut, dass xier ihm so vertraute. Durch den Kontakt kostete ihn die telepathische Verbindung kaum Kraft. Das wurde sicher spaßig. »Ich versteh das schon. Das würde dich nur von der Arbeit ablenken. Ich weiß doch, wie sehr du darauf stehst, wenn ich deine Frau ficke.«
Erneut sah xier sich hektisch im Raum um. Gott, hoffentlich hatte das niemand gehört! Ihre Kollegen durften davon nichts wissen.
Dante grinste. Die Magie ließ das Braun seiner Augen gelb wirken. »Aber ich könnte dir einen Tipp geben. Immerhin muss mich doch bei dir bedanken, dass du sie die letzte Woche keuschgehalten hast. Oder etwa nicht?«
Er durchsuchte die Gedanken, die xier ihm bereitwillig überließ. Niemals wäre er in Bereiche vorgedrungen, die ihm nicht freiwillig überlassen wurden. Ihr Arrangement beruhte darauf, dass xier ihm vertraute, das setzte er nicht leichtfertig aufs Spiel.
Eine Szene hielt er fest. Nadine stand unter der Dusche, sie war deutlich erregt, wurde aber von Andrea abgehalten, sich zu befriedigen. Zufrieden lächelte er. »Oh, ich werd so viel Spaß mit ihr haben.«
Xier wusste, dass Nadine ebenfalls viel Spaß dabei hatte. Anfangs war sie etwas skeptisch gewesen, doch das legte sich schnell. Dennoch profitierte wohl xier selbst am meisten von dieser Übereinkunft.
Erneut versicherte xier sich, dass die Cafeteria halbwegs leer war. »Gibst du mir jetzt einen Tipp?«
»Könnte ich. Aber es ist doch langweilig, wenn ich dir verrate, dass ich ihr heute Morgen aufgetragen habe, sich nach der Arbeit einen Plug reinzustecken. Ups!« Er hielt sich die Hand vor den Mund. »Schade, jetzt hab ich mich verplappert. Ach, ich bin wohl einfach zu aufgeregt.« Er unterdrückte ein hämisches Grinsen. Natürlich kalkulierte er genau, was er tat. »Na ja, halb so schlimm. Dann hast du ja jetzt deinen Tipp. Lass dich von der Vorstellung nur nicht zu sehr von der Arbeit ablenken. Du weißt doch, wie geil sie nach einer Stunde mit dem Plug ist. Und dann auch noch eine Woche keusch. Ihre Eier müssen fast platzen.«
Ein wohliger Schauer jagte durch Andreas Körper. Dante hatte eine Erinnerung an das letzte Mal, dass Nadine für längere Zeit enthaltsam gewesen war, gesendet. Er hatte absolut recht, der Anblick war göttlich.
Er spürte xiese Erregung und genoss es. Er liebte es, mit xiem und xieser Freundin zu spielen. Sich auf das Arrangement mit dem Paar einzulassen, war eine der besten Entscheidungen, die er je getroffen hatte.
Er beugte sich ein Stück weiter zu xiem, da es in der Cafeteria langsam voller wurde, und flüstert in xies Ohr: »Aber bevor sie ihn rausziehen darf, muss sie mir einen blasen. Was hältst du davon?«
In xiesem Kopf tauchten Bilder von Nadine auf, wie sie vor Dante hockte. Natürlich aus seiner Sicht. Sinnlich umschlossen ihre Lippen seinen Schaft.
Xier unterdrückte ein entzücktes Stöhnen. Xier erinnerte sich sehr genau an dieses Erlebnis. Sie waren nervös, es war das erste Mal, dass sie ihren Plan in die Tat umgesetzt hatten, nachdem sie einige Wochen vorher die Regeln abgesprochen hatten. Es hatte lange gedauert, bis sich Dante und Nadine nähergekommen waren. Zu mehr als dem Blowjob hatte es nicht gereicht. Dennoch waren sie sich alle einig gewesen, es zu wiederholen.
Abrupt verschwand das Bild und Andrea drehte empört den Kopf in Dantes Richtung. Er sollte es sofort zurückgeben! Xier wollte sich die Szene wieder und wieder ansehen. Es war egal, dass xier langsam feucht wurde. Xier sah Nadine zu gern beim Sex, selbst wenn es nur Erinnerungen waren.
Xier zwang sich zu einer Erwiderung. Vielleicht rückte er sie dann raus. »Ja, das ist eine gute Idee. Sie freut sich sicher.«
»Mhm. Ich denke auch«, flüsterte er. Er hatte Mühe, die Erregung in der Stimme zu verbergen. Dieses Spiel machte nicht nur Andrea an. »Sie steht auf meinen Schwanz, hab ich recht?«
Xier nickte. Xies Arbeitskollege und bester Freund war zwar im Gesamten nicht der Hübscheste, aber er wusste Charme und Körpersprache einzusetzen. Das erregte nicht nur xiese Freundin. Ihnen beim Sex zuzusehen war ein absolut sinnliches Spiel.
Dante lächelte zufrieden. Blass ließ er das Bild in xiesen Kopf zurückkehren. »Sag, wann hat sie dich zuletzt geleckt, hm?«
Xier musste gar nicht lange nachdenken. »Letzte Woche!«
Er brauchte gar nicht erst versuchen, xien eifersüchtig zu machen. Xier wusste genau, dass Nadine genauso sehr auf xien stand wie auf ihn.
Tat sie doch, oder?
Er grinste. Durch die Verbindung spürte er die aufkeimende Eifersucht. Er hatte sein Ziel erreicht. Wenn xier eifersüchtig wurde, wuchs auch xiese Erregung. Wie weit konnte er gehen? Noch saß niemand nah genug, um ihre Unterhaltung zufällig mitzuhören.
»Na, dann brauchst du dir ja keine Gedanken machen.« Er klang bewusst gönnerhaft und verstärkte das Bild in Andreas Kopf.
Was wollte er denn damit sagen? Er wollte doch wohl nicht andeuten, Nadine könnte ihn bevorzugen!
Gern hätte Andrea den sinnlichen Anblick xieser Freundin, die hingebungsvoll vor Dante hockte, genossen, doch die Eifersucht drängte zu sehr.
Er strich xiem sanft über den Kopf. »Keine Sorge, ich bin sicher, du kommst auch auf deine Kosten, sobald ich weg bin.« Er musste xien ein wenig beruhigen. Etwas Eifersucht zum Anstacheln war in Ordnung, aber er wollte keine schlechte Stimmung verbreiten. Weder jetzt, noch später. Das Arrangement sollte ihnen allen Spaß bringen, nicht Nadine und Andrea auseinanderreißen.
Xier lächelte ihn an. Er hatte ja recht. Häufig brauchte xiese Freundin zwar eine kurze Erholungsphase, widmete sich danach aber nur zu gern Andrea, dier allein vom Zuschauen unermesslich erregt war. Diese Orgasmen wollte xier nicht missen.
Nun konnte xier sich auch wieder besser auf die Bilder in xiesem Kopf konzentrieren. Sie halfen xiesen eigenen Erinnerungen auf die Sprünge, xier hatte das Gefühl, xiese Freundin schmatzen zu hören. Das war die sinnlichste Musik, die xier je gehört hatte.
Dante spürte, wie Andrea sich an die Szene klammerte. Er konnte es also noch ein wenig weitertreiben, das Spiel mit xieser Lust richtig auskosten. »Und danach. Hmm ... ich weiß nicht. Auf jeden Fall solltest du ihr dann helfen, sich auszuziehen. Das turnt sie immer so unglaublich an, wenn sie dich dabei nicht anfassen und ebenfalls entblößen darf.«
Andrea schloss die Augen, wollte die Bilder der halbnackten Nadine, die Dante xiem sandte, möglichst klar sehen. Xiese Freundin war so schön, wenn sie erregt war. Xier hätte dieses Kopfkino am liebsten den ganzen Tag genossen.
»Was hältst du davon, wenn du heute aussuchst, was ich mit ihr mache?« Er strich mit den Fingerspitzen sanft über Andreas Kopfhaut.
Xier lehnte sich leicht gegen ihn und streckte sich den Berührungen entgegen. Seine Worte und die Bilder erregten xien bis in die Spitzen.
Wie sollte xier so arbeiten und die Zeit aushalten, bis er zu ihnen kam? Zum Glück kam Nadine erst kurz vorher nach Hause, sonst hätte xier die Keuschhaltung im letzten Moment doch noch aufgehoben. Das wäre zu schade.
»Alles in Ordnung?«, fragte er besorgt, da er keine Antwort auf seine Frage erhielt.
Xier nickte. Xiem war nicht bewusst gewesen, dass er eine erwartete. Er sollte weitererzählen und dabei gern die angenehmen Berührungen beibehalten.
Er schmunzelte. Es war immer wieder ein Fest, Andrea so erregt zu sehen. »Ist der Wand geladen? Wir hatten schon lange keine Rückenmassage mehr. Sie ist die einzige Person, die ich kenne, die man damit zum Orgasmus bringen kann. Und dann ihre Reaktion, wenn man ihn an das Grübchen an ihrem Hintern hält.« Bei der Erinnerung seufzte er verzückt. »Oder ist es mal wieder Zeit für Nippelspiele? Wäre das was?«
Andrea schüttelte den Kopf. Xier wusste, dass xiese Freundin darauf stand, und sah sich gern die Bilder an, die Dante xiem zur Untermalung zeigte, aber Nippelspiele waren nicht so spannend zum Zuschauen. Dann doch lieber den ersten Vorschlag, wenn xier schon entscheiden durfte. Da sah xier mehr von Nadine. So genau zu sehen, was er mit ihr machte, sie aber nicht anfassen zu dürfen, war ein ganz besonderer Nervenkitzel.
»Dachte ich mir.« Er vergrub seine Nase in xiesen Haaren und sog den Duft ein, der von xiem ausging. Manchmal bedauerte er es, nur mit xieser Freundin so eine intime Verbindung zu haben. Vor allem wenn xier so intensiv nach Erregung roch. Andererseits gefiel ihm das Verhältnis, welches er mit xiem hatte und er wollte das nicht ändern. »Ich könnte aber natürlich auch mal wieder ...«
»Hi. Kann ich mich zu euch setzen oder stör ich?«
Dante sah zu Viktor auf, der plötzlich neben dem Tisch aufgetaucht war.
Er hätte ihn gern weggeschickt, fühlte sich gestört, doch er sah ein, dass sie ihr Spiel vorerst beenden und am Abend weiterführen sollten. Andrea musste bald wieder an die Arbeit. Außerdem war es die Gelegenheit, dem Spiel den letzten Schliff zu verpassen.
Mit einem Lächeln deutete er auf die andere Seite des Tisches. »Nein, setz dich.«
»Danke.« Viktor, der mit ihnen in einer Abteilung arbeitete, musterte Andrea. »Geht es dir gut?«
»Ja, ich hab nur Kopfschmerzen.«
Dante war beeindruckt, wie beherrscht xier klang. Bis eben hatte xiese Stimme genauso deutlich Lust ausgestrahlt wie xies Geruch und xiese Gedanken. Da beides noch immer da war, konzentrierte er sich und formulierte gedanklich einen letzten Vorschlag. Es war deutlich schwerer, die Szene zu übermitteln, da Viktor ihn ablenkte.
»Oh, ich hoffe, es geht dir bald wieder besser«, wünschte dieser xiem.
Andrea musste sich zusammenreißen, nicht aufzustöhnen, als das undeutliche Bild von Nadines Hintern in xiesem Kopf auftauchte. Das Prachtstück war dem Betrachter unglaublich nah. Die Spitze der Nase grub sich tief zwischen die Backen.
Krampfhaft hielt xier die Szene fest. Das! Genau das wollte xier.
Es kostete xien alle Selbstbeherrschung, gleichzeitig auf die Frage zu antworten: »Ja, die Kopfmassage hilft.«
»Dann bin ich beruhigt.« Viktors Blick wanderte zu Dante. »Hab ich euer Gespräch wirklich nicht unterbrochen?«
»Nein, alles gut. Wir haben nur gerade beschlossen, unseren Kinobesuch für heute abzusagen. Bringt mit den Kopfschmerzen ja nichts.«
Er fühlte, wie xier sich an den Gedanken klammerte und zog. Die Entscheidung war gefallen und gefiel ihm. Er ließ das Bild dennoch fallen und fokussierte sich auf ein neues. Ein Lecktuch.
Xier schüttelte den Kopf, nur für Dante spür-, aber nicht sichtbar. Dann drehte xier sich etwas, lächelte ihn und Viktor entschuldigend an. »Leute, ich muss wieder ins Büro.«
Zu gern hätte xier das Spiel fortgeführt, doch die Arbeit rief. Das würden elendig lange Stunden.
»Ja klar. Ich schau heute Abend nochmal nach dir.« Bevor Dante die Verbindung beendete, sandte er ein letztes Bild: Eine Drogerieabteilung, den Blick auf seine Hand gerichtet, die eine Packung aus dem Regal zog.
»Danke.« Xier gab ihm einen Kuss auf die Wange. Das war sowohl für die anstehende Besorgung als auch für die unerwartet anregende Mittagspause.
Die sich schnell aus xiesem Körper zurückziehende Magie hinterließ ein Gefühl der Leere.
Nachdem auch Viktor sich von Andrea verabschiedet hatte, wandte er sich an Dante: »In welchen Film wolltet ihr denn?«
»Wir waren uns noch nicht einig. Wir gehen jeden zweiten Dienstag und entscheiden spontan.«
Während xier sich entfernte, sah Dante xiem mit einem Lächeln nach. Er beneidete xien. Zwar war es auch für ihn Zeit, sich wieder an die Arbeit zu machen, jedoch konnte er nicht so einfach aufstehen. Ein paar Minuten musste er noch Viktors Anwesenheit ertragen, um runterzukommen. Ihm hatte das Spiel mindestens genauso gut gefallen wie Andrea.
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Weitere Geschichten zu den Charakteren könnt ihr hier nachsehen (letzter Abschnitt Urban Fantasy DE): https://belletristica.com/de/books/31643-recurring-characters