Um 17 Uhr bin ich mit Sonja zum Yogakurs verabredet. Sonja hat sogar ihren eigenen Yoga-Lehrer.
Im 'Zentrum zur inneren Ruhe' empfängt uns schon ein Duft aus Sandelholz, Orange und Vanille.
Mir wäre Bratwurst-, Pommes- und Nutelladuft lieber, aber wahrscheinlich könnte ich mich dann nicht konzentrieren.
Rafik empfängt uns. Haare zum Zopf gebunden, Pumphose und enges Shirt. Sein Gebetskettchen baumelt an seinem Handgelenk. Na, das Gebetskettchen wird er nötig haben, wenn er mit mir Yoga machen möchte.
Wir setzen uns auf unsere Yogamatten und Rafik beginnt erstmal mit Atemübungen. Tiefes Ein-und Ausatmen führt zur Ruhe und Konzentration, meint er.
" Astrid nun konzentriere dich," denke ich „atmen ist gesund."
Langsam fängt die leise Musik im Hintergrund und der Sandelholzduft an zu wirken. Den Sonnengruss bekomme ich noch mit, als wir uns danach auf die Matte legen denke ich noch,
„Astrid, siehst du. Du kannst dich entspannen."
Danach weiß ich nichts mehr. In meinen Träumen schwebe ich mit Rafik über eine Blumenwiese, die nach Orangen duftet. Wir setzen uns gemeinsam auf ein Blatt und als mir Rafik gerade ein Gebetskettchen schenken will, fallen wir auf die Erde und ich werde wach.
Sonja ist sauer, weil ich sie so blamiert habe. Ich beruhige sie und sage ihr, dass ich schon lange nicht mehr so entspannt gewesen bin.
„Sonja, der Rafik betet jetzt ein bisschen mit seinem Kettchen, zieht sich ein, zwei Sandelholz- Duftkerzen rein und die Welt ist wieder in Ordnung."
Gut, dass Sonja nie lange nachtragend ist. Dafür liebe ich sie.