Beitrag zu writeinktober
Sie sitzt in ihrem gelb-roten Gewand vor der großen Grube und bricht die getrockneten Indigozweige in kleine Stücke. Andächtig rührt sie danach stundenlang in der braunen Füssigkeit, in der die Zweige mit Wasser und Asche vermengt werden.
Ihre Haut ist so dunkel, wie die Farbe des Inhalts der Grube, von vielen Falten gezeichnet und doch wunderschön.
Am nächsten Tag legt sie weiße Leinentücher in die Grube, dreht und wendet sie wieder stundenlang. Die Tücher verfärben sich schließlich grün, grün wie die Büsche und Palmen am Fluss ihrer Heimat.
Als sie die Tücher am darauffolgenden Tag zum Trocknen in die afrikanische Sonne hängt, geschieht der Zauber...
Sie verfärben sich in ein wunderschönes, leuchtendes Blau, das sich kontrastreich im Sonnenlicht zu spiegeln scheint. Noch haben sie kein Muster, aber allein ihre Farbe macht sie zu etwas ganz besonderem.
Ein Lächeln huscht über das müde Gesicht der Frau, die harte Arbeit hat sich wieder gelohnt.
Wissen es auch die reichen, ausländischen Käufer der Stoffe zu schätzen?