Euphorie
Der Aufzug sauste in die Tiefe und mit jedem Meter wuchs die Anspannung in Agnes Körper.
"Reiß dich zusammen", flüsterte sie sich durch ihre zusammengebissenen Zähne zu.
Auf Ebene -15 angekommen, gingen die Aufzugtüren auf und Agnes trat in den langen, sterilen, weißen Flur. Die Hölle sah sicher anders aus, aber das äußere Erscheinungsbild täuschte nur über die verwerflichen und todbringenden Versuche hier unten hinweg.
Es war totenstill, lediglich das Klappern ihrer Absätze war zu hören.
Sie ging die Rund 100 m bis zu Raum 05, blinzelte wieder in den Eyescanner und verschloss dann schnell die Tür.
Vor ihr erstreckte sich ein großes Labor und zur rechten Seite eine lange Fensterfront mit Spiegelglas. Dahinter befanden sich kleine Kabinen mit Betten und diversen technischen Geräten.
Zur Zeit waren drei der sechs Betten belegt. Agnes schaute auf die angeschlossenen Monitore und war erleichtert, dass die Probanden alle noch lebten.
Es war noch nicht zu spät.
Die Euphorie über ihr Vorhaben kam zurück und gab ihr neue Kraft. Sofort setzte sie sich an den PC und begann mit dem ersten Schritt: Der Änderung der vorliegenden Patientenakten.