Es war schon sehr spät am Abend, als er im gemeinsamen Wohnzimmer die Musikanlage betätigte und am kleinen runden Eichentisch Platz gegenüber seiner Freundin nahm. Sie unterhielten sich lange und immer wieder trank er einen Schluck des guten Weines, den er ihnen eingeschenkt hatte, bis Alice ihr Lieblingslied, das Lied, zu dem Charlie und sie sich kennengelernt hatten, hörte und mehr als erfreut aufstand, sich vor Charlie stellte und ihn aufforderte, mit ihr zu tanzen. Es war ein langsames Lied, zu dem sie auch damals getanzt hatten. Am Abend ihres gemeinsamen Abschlusses. Er, so voller Glücksgefühlen und Liebe, wie ein Mann nur haben kann und sie, so voller Vertrauen und Liebe, wie eine Frau nur empfinden kann. Also tanzten sie. Die Erinnerungen kamen hoch und beide lächelten sich gegenseitig an, wissend, was sie in all der Zeit bereits miteinander erlebt hatten.
Sie tanzten und es fühlte sich an, als würden die beiden Verliebten nie mehr voneinander loslassen wollen. Charlie blickte in Alice' Augen und sah, wie glücklich er war. Immer wieder, wenn er in ihre Augen sah, umgab ihn das Gefühl, als wäre er nicht mehr alleine auf der Welt. Als müsste er nie wieder alleine kämpfen, und die Nächte alleine verbringen, wie damals. Doch irgendwann endete das Lied, die letzte halbe Minute des Liedes erklang und Charlie senkte seinen Kopf vorsichtig und schlang seine Arme fester um Alice, um sie zu küssen, die bereits auf diesen Moment gewartet zu haben schien. Als sie sich voneinander lösten, sah Alice ihn mit Tränen in den Augen an und er wusste, was nun folgte. Die Kirchglocken in der Nachbarschaft ertönten zur dritten Morgenstunde.
Sein Herz wurde schwer, sodass seine Worte nur noch sehr heiser und vage ein "Ich liebe dich ..." herausbrachten. Alice sah ihn an und formte die Lippen zu einem "Ich liebe dich auch", als sie begann, sich nebelartig aufzulösen.
Die Kirchglocken verstummten und Charlie sank auf die Knie. Seine Augen trugen schwere Tränen und während er die Hände vor sein Gesicht hielt, liefen die Tränen sein Gesicht entlang, bis irgendwann ein erschütterndes Weinen erklang, das selbst die Engel und die Seele seiner verstorbenen Frau erreichte und sie seinen Schmerz mitfühlen ließ ...