Es war der gleiche Schmerz, wie zu jener Zeit beim Auffinden ihrer Maria. Blaise beeilte sich, um in der Halle anzukommen. Nach einigen Minuten fand er Draco und Pansy in einer Ecke. Er bemerkte, dass dessen Fokus auf das hinterlistige Mädchen lag. Einen Liebeszauber schloss er aus. Dieser hätte sich auf Sina gestürzt, als er sie sah. Es war ein anderer, den der Schwarzhaarige nicht kannte. Der Geist drehte sich um und steuerte die Hexe an, die als klügste der ganzen Zauberwelt bekannt war.
„Hermine“, flüsterte er und berührte ihre Schulter. Ruckartig wendete sich ihrem Störer zu und sah ihn entgeistert an.
„Blaise, du hast mich erschreckt“, sie sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
„Tut mir leid, aber ich brauche deine Hilfe. Es geht um Draco“, entschuldigte sich dieser.
„Womit kann ich dir Helfen?“
Der Slytherin erzählte ihr die Geschichte und sie horchte ihm aufmerksam zu. Hin und wieder hackte sie nach und nickte. Sie kramte in ihrem Beutel, welcher kein Stinknormaler war. Er sah aus wie ein´winziger Sack mit einer Kordel. Er hatte ein schlichtes Rot und das Band Gold. Ihr Arm versank in diesem und man hörte Bücher umfallen. Auf ihm lag ein Ausdehnungszauber, sodass sie ihre Bibliothek mit sich trug. Die Hexe hatte dadurch jederzeit alles dabei, was sie brauchte. Unbekümmerte durchforstete sie ihre Tasche, bis sie fand, wonach sie suchte. Zog es heraus und blätterte darin. Sie stoppte und las den Absatz durch.
„Sie hat ihm wohl einen Trank gegeben, der ihn gefügig macht. Ein einfacher mit dem passenden Spruch“, wiederholte sie das Gelesene.
„Für dich ist jeder Trank einfach“, scherzte Ron, der neben ihr stand und mit dem Kopf schüttelte.
„Ron!“, betonte Hermine seinen Namen und schaute ihn vorwurfsvoll an. Der Angesprochene drehte sich kleinlaut weg und zog sich ein Stück zurück.
„Ein einfaches Finite, dürfte die Wirkung auflösen“, wendete sich der Lockenkopf wieder an Blaise. Dieser nickte dankbar und zog gleich seinen Stab hervor. Er marschierte ein paar Schritte auf den weißblonden Vampir zu, richtetet ihn auf Draco und sprach die Worte: „FINITE.“ Ein weißer Strahl schoss aus seinen Zauberstab und traf direkt sein Ziel. Dieser kam ins Wanken, schüttelte sich und stützte sich an Wand ab, bis er wieder aufklarte. Er erhob seinen Kopf und erblickte Pansy. Der Blonde sah sie mit weit aufgerissenen Augen an und hielt den Atem an. Der verkleidete Geist schritt auf die beiden zu und platzierte sich zwischen sie.
„Was bei Salazar ist hier los?“, rief der weißblonde Slytherin aus, „Warum ist Pansy an meiner Seite und wo ist Sina?“, schrie er.
„Erstens, das sollte dir unsere liebe Pansy erklären!“, ergriff Blaise das Wort und deutete mit seinem Finger auf die Teufelin, „und zweitens Sina ist ihrem Zimmer und ziemlich wütend und aufgelöst, was ich ihr nicht verübeln kann.“
Pansy Schaute beschämt zu Boden und versuchte sich, aus der Affäre zu ziehen.
Die Jungs bemerkten dies und packten sie am Arm. Gemeinsam schleiften sie das Mädchen aus der Halle durch den Eingang ins Freie. Draußen suchten sie eine Stelle, platzierten sie an eine Wand. Sie positionierten sich vor ihr, dass sie keine Möglichkeit zur Flucht hatte.
„Ich höre!“, drängte der Blonde und stützte seine Hände neben ihrem Gesicht ab.
„Ich hab doch gar nichts gemacht“ , gab sie kleinlaut von sich und Schaute beschämt zu Boden.
„Erzähl keinen Mist!“ , drohte Draco ihr, „Ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass der Scheiß auf deinem Mist gewachsen ist. Seit dem wir hier zur Schule gehen, schlarwenzelst du um mich herum wie eine Kakerlake!“, er war außer sich vor Wut, „du vergraulst jedes Mädchen, nur weil du so eifersüchtig bist und anhänglich bist, wie ein Aasgeier. Du kannst machen was du willst, aber ich gebe dir deinen Willen nicht. Also sag mir jetzt sofort was hast du getan!“ , der blanke Hass sprach aus ihm, sodass das letzte hämische Grinsen aus dem Antlitz von Pansy wich. Sie beugte sich seinem Willen.
Sie erzählte ihm alles, in der Hoffnung, er würde Gnade verwalten. Dieser ließ sich nicht beirren.
„Sag mal welcher Klatscher hat dich am Kopf getroffen, das du auf so eine Hirnverbrannte Idee kommst. Das kann echt nicht dein Ernst sein!“, schoss er ihr entgegen. Seine Augen verengten sich zu schlitzen und man sah Falten. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt, sodass man jeden Moment damit rechnete, dass er zuschlug.
„Keiner. Ich spiele doch kein Quidditch“ , meinte der Teufel und verzog angewidert das Gesicht. Quidditch war eine Sportart, die ihr nicht lag. Sie hatte keine Ahnung, wie er darauf kam.
„Du bist so dumm!“ ,er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, um seine Aussage zu untermauern, „Ehrlich dann weiß ich auch nicht was dir das Gehirn vernebelt hat“ , spottete der weißblonde Vampir. Er zog sich zurück und war im Begriff ins Schloss zurückzukehren. Seine Gedanken waren bei Sina. Obwohl er nicht erahnte, ob sie mit ihm den Ball besuchen würde. Dies zu klären hatte Priorität. Er hoffte, dass sie ihm verzieh.
„Du kannst doch auch mit mir den restlichen Abend verbringen. Ich wäre alle mal besser wie sie!“ Draco stoppte in seiner Bewegung und hielt die Luft an. Hatte er sich verhört? Er drehte sich um und sah sie mit wutverzerrten Gesicht an. Er schritt auf sie zu und stieß sie mit voller Wucht gegen die Wand. Eine Hand formte er zu einer Faust und schmetterte diese neben ihr an die Mauer. Sie zuckte vor Schreck zusammen und sah ihn mit entsetzen an. Seine Zweite drückte er an ihren Hals und übte ein wenig Druck aus. Pansy rang nach Luft und riss die Augen weiter auf. Sie hatte Angst zu sterben.
„Mit dir hässlicher Erkeling bestimmt nicht! Weiß ja nicht, welcher Murtlap dich gebissen hat, dass du dir einbildest, ich könnte auch nur den Hauch von Interesse an dir haben. Ich sage es dir jetzt ein für alle mal. Mit dir würde ich nicht mal eine Nacht verbringen, wenn du die letzte Hexe in der Zauberwelt wärst. Alleine deine bloße Anwesenheit übt bei mir Brechreiz aus. Scher dich zum Teufel, und geh zu deinen gleichgesinnten, den Trollen, die sind genau so dumm und hässlich wie du“, spuckte er es ihr angewidert entgegen.
Das schwarzhaarige Mädchen schaute ihn geschockt an. Ihre Augen weiteten sich vor Furcht. Nie hatte jemand in diesem Ton mit ihr geredet. Er hatte sie zwar oft beleidigt, welche zu ertragen waren. Diese Worte trafen sie und sie schwor sich, es zu rächen.
„Du bist echt ein ungehobelter Widerling Draco Malfoy. Das wirst du mir büßen!“, schubste sie ihn weg und rannte in die Kerker.
Draco befürchtete, dass er es zu weit getrieben hatte. Es gab bei ihr die eine Methode, und zwar die harte, sonst hätte sie das nie begriffen. Gleichzeitig schwanten ihnen, dass dies nicht das Ende war. Damit sich zu beschäftigen hatten sie keine Zeit.