Vanessa rangelte mit Allister um die Flasche, dieser trank darauf hin den Rest in einem Zug aus: "Mach keine Zicken, wir gehen jetzt zurück ins Gasthaus. Vanessa stand auf und merkte wie der Boden unter ihr schwankte, sie hatte die Wirkung des Alkohols unterschätzt. Um sich beim gehen nicht total zu blamieren klammerte sie sich förmlich an seinen Arm, auch wenn sie dafür einige arrogante Kommentare des anscheinend trinkfesten Elfs einhandelte.
Badria erwartete die beiden schon mit Abendessen, natürlich betonte sie, dass sie das sowieso alles von den Schwesten bezahlt bekommen würde, um ja nicht zu nett zu wirken.
Dazu gab es wieder dem Schnapsblutmix á la Badria.
"Was ist eigentlich deine Gabe?", Allister blickte Vanessa herausfordernd an und schüttete sich ein Glas hinunter "Celles kann Dinge in Flammen aufgehen lassen und Saphira kann Flüssikeiten kontrollieren und in Eis verwandeln. Eure Schwester Mari konnte die Natur beeinflussen und du? Für dich bleibt nicht mehr viel übrig!" Vanessa hasste es mit ihren Schwestern verglichen zu werden. Celles, Saphira und Mari waren schon immer die drei mächtigen gewesen und hatten ihre Fähigkeit immer klein gehalten weil sie zu viel Schaden anrichten könnte.
Vanessa starrte ihm in die Augen: "Ich kann andere dazu bringen das sie alles tun was ich möchte!" Allister starrte gebannt in ihre Augen, er fühlte sich benommen.
"Steh auf!", befahl sie ihm, er dachte nicht, stand auf, starrte in diese unheimlichen gelben Augen "küss mich Allister!"
Allister ging auf sie zu, ohne den Blickkontakt zu verlieren, und küsste sie.
Erst da löste sich der Bann, er merkte wie er selbst wieder kontrollieren konnte was er tat und dachte. Schnell setzte er sich wieder: "Ist es das was du willst?"
Vanessa grinste verschlagen: "Nein es ist leichte jemanden dazu zu steuern das er das tut was er will!" Allister erhob sein Glas: "Du weißt was ich will, darauf trinken wir!" Allister betrachtete Vanessa, ihre schwarzen Haare, ihre gelben Augen, sie entsprach nicht dem Schönheitsideal, welches ihm normalerweise gefallen würde. Aber er bewunderte ihre Macht und ihre Aufopferung für andere, die in direkter Dualität mit ihrem eher finsteren Charakter stand. Sie trank ihr Glas aus und stand auf: "Danke, Badria!"
Als Saphira und Celles Badrias Gasthaus erreichten war es später Abend, Badria hatte nur noch wenige Gäste und Vanessa war nirgends zu sehen.
"Na Misses President?", knurrte Celles "wie läuft der Wahlkampf?" Badria schenkte ihr ein fieses Lächeln: "Nicht so gut wie das Training deiner Schwester!" Saphira trennte die beiden: "Badria kann machen was sie will, es steht uns nicht zu darüber zu urteilen! Vanessa geht es gut?"
Badria lachte: "Saphira, gütig wie immer, und so fair, man möchte brechen beim Gedanken wer dein Vater sein soll! Vanessa geht es denke ich gut, sie bezahlt ihre Schulden!" Celles wurde hellhörig. Was wusste der kleine Satansbraten über diese "Schuld" und warum genoss sie es so es ihnen unter die Nase zu reiben.
"Was meinst du damit kleiner Terrorkrümmel?", fauchte sie Badria an.
Diese grinste noch breiter als zuvor: "Ich denke eure Schwester nimmt gerade speziellen Unterricht bei Allister, wie soll ich das ausdrücken, hm Stellungskampf?"
Celles reichte es, sie schoss die Treppen hinauf. Soweit würde es nicht kommen das man ihre kleine Schwester zu irgendetwas zwingen würde. Ihr wurde schlecht beim Gedanken daran. Als ihr Allister aus Vanessas Zimmer entgegen kam war sie kurz davor zu explodieren, wütend starrte sie ihn an.
"Du...", seine Augen verwirrten sie, sein Geruch "du bist das!"
Allister zog die Brauen hoch: "Danke, das ist das Wort wonach du suchst!"
Celles konnte es nicht fassen, der Schatten, der Meister der dunklen Magie, hatte sie in der Nacht am Friedhof vor Church gerettet.
"Wieso hast du das getan, und was hast du mit Vanessa angestellt?", fragte sie verwirrt. Allister fuhr sich durch das lange schwarze Haar. Seine Schönheit überraschte Celles, selbst für einen Elf.
"Ich habe mir für meine Dienste eine Nacht mir ihr gewünscht!", gestand Allister "aber was ich auf dem Friedhof sah hat mich davon abgebracht. Wenn sie das eines Tages möchte, sei mir nicht böse, werde ich es mit Freuden tun, aber ich bin nicht wie dieser irre Dämon, ich stehe nicht auf starre Marionetten!"
Celles atmete auf, es war also nichts passiert, ihr schwirrte immer noch die Frage im Kopf herum wie er zum Friedhof kam.
"Es gibt eine einfache Antwort auf deine Fragen!", Allister berührte mit dem Finger ihre Stirn und lies sie seine Erinnerungen sehen.
"Wie hast du mich gefunden?", Allister zog seinen Hut tief in sein Gesicht und lehnte sich auf Vanessas Bett zurück. Vanessa strich ihre blonden Locken zurück: "Ich bekomme immer was ich will! Jemand hat mir deinen Kontakt gegeben, ein Vampir!" Allister seufzte gelangweilt: "Und wie kommst du darauf das ich dir helfe?" Vanessa gab ihm einen Tritt ins Schienbein: "Schau mich gefälligst an wenn ich mit dir rede! Was willst du?" Allister setzte sich genervt auf und lies seinen Blick über den hübschen Teufel gleiten. Vanessa bemerkte das natürlich: "Ist das dein ernst?"
Allister lachte: "Ich habe alles was ich brauche, das ist das einzige was mir Freude bereiten könnte!"
Vanessas Blick war voller Verachtung für dieses niedere Bedürfnis des Elfs: "Gut, du tötest mich, bringst mich zurück ins Leben und beschützt meine Schwestern!"
Die Erinnerung verblasste...
Allister konzentrierte sich, er fühlte das Vanessa schwach war und schlief, er fühlte das Saphira sich mit Kummer im Bett wälzte... dann fühlte er Celles Panik. Er versuchte ihren Aufenthaltsort zu ermitteln und eilte dann zum Friedhof, stellte sich schützend hinter Celles, welche ihn ansah und dann völlig erschöpft zusammenbrach. Allister konnte sich mit ihr vom Friedhof retten bekam allerdings einen schwarzen Faden in den Rücken gestochen. Er schleppte Celles ins Bett bevor er zusammen brach, der Schmerz in seinem Rücken schien zu explodieren.
Celles starrte ihn verängstig an: "Du bist ein Schwein, aber du hast dein Leben für uns riskiert! Was ist mit deinem Rücken?" Allister winkte ab: "Schon längst verheilt!" Celles bedankte sich nun wirklich bei ihm und warf noch einen Blick in Vanessas Zimmer. Sie schlief friedlich. Allister warnte sie sich zu sicher zu fühlen, der Zorn eines Dämons war nichts mit dem man spaßen sollte.
Saphira und Celles verließen den Limbus und machten sich auf dem Weg zu Finn um das Geheimnis seiner Schatzsuche zu lüften, ohne zu merken das sie verfolgt wurden.