Saphira und Celles erreichten das Gasthaus in den frühen Morgenstunden, leise schlichen sie sich hinein und weckten Badria, die natürlich gereizt reagierte.
"Was wollt ihr?", fauchte sie die beiden an "und was zum Teufel hat es mit mir zu tun?" Celles drückte ihr das Schwert in die Hand: "Pass darauf auf, verstecke es gut! Wo ist Vanessa?" Badria packte das Schwert und steckte es unter ihren Kopfpolster: "Zufrieden? Keine Ahnung, seit gestern nicht mehr gesehen!" Saphira schlug die Hände über dem Kopf zusammen, warum hatte sie nur erwartet, dass Badria auf Vanessa aufpassen würde. "Wohin sind sie GESTERN gegangen?", fauchte Celles sie an. Badria überlegte: "Ich schätze am Fluss, da trainieren sie immer? Was mault ihr mich jetzt so an? Ich habe nichts getan, war so Gütig euch hier Unterkunft zu gewähren und erst im Nachhinein zu verrechnen, ich verstehe euer Problem nicht!" Saphira überlegte kurz ob sie mit Badria über Güte diskutieren sollte, entschied sich aber sogleich dagegen: "Badria hör mir gut zu, du musst gut auf das Schwert aufpassen, erzähle niemandem das du es hast, beantworte keine Fragen dazu, am besten du rührst es nicht mal an!"
Badria zog eine Grimasse und legte sich wieder ins Bett um sofort friedlich einzuschlafen. Saphira und Celles machten sich sofort auf den Weg um Vanessa zu finden.
Allister und Vanessa hatten das Ende des Flusses erreicht, er viel über einen steilen Hang in einen großen See, unter der aufgehenden Sonne glitzerte die Wasseroberfläche genau wie der Tau auf den Gräsern um den See.
"Wir müssen zurück gehen!", Allister starrte auf das Wasser "ich würde der Realität gerne länger entfliehen, aber ich weiß das deine Schwestern uns sowieso finden, ihr müsst noch ein paar Probleme erledigen." Vanessa folgte seinem Blick: "Ich weiß, aber wir sollten die Zeit nutzen die wir noch haben!" Die beiden ließen sich in das weiche Gras am Rand des Sees fallen, Allister zog Vanessa zu sich und schloss sie in die Arme. Schon bevor sie wieder zu alter Schönheit gekommen war hatte er tiefen Respekt für sie empfunden, vielleicht auch mehr. Die letzten 12 Stunden waren magisch gewesen, Vanessa hatte ihre Kraft neu entdeckt, wer hatte ihre Wiederauferstehung gesehen, ihre wirkliche und perfekte Wiedergeburt. Dann hatten sie beide voller Energie lange schöne Momente verbracht, beim Gedanken daran überkam ihn ein seliges Lächeln.
"Woran denkst du nur gerade?", fragte Vanessa ihn neckisch.
Allister packte sie und zog sie auf sich: "Ich denke wir sollten die letzten Momente hier in vollen Zügen genießen!"
"Ich mache mir die größten Sorgen und ihr miesen Schweine rollt hier im Gras herum?", Celles unterbrach die romantische Stimmung mit einer Schimpftirade "ich habe mich fertig gemacht aus Angst das du von diesem Elf zu irgendwas gezwungen wirst und dann sitzt du hier auf ihm und..."
Celles brach ab und starrte Vanessa an. Sie sah so aus wie früher, jung, fit und wunderschön. Ihre Haare strahlten wieder blond und ihre Augen in einem tiefen violett. Vanessa stand auf und lächelte ihre Schwestern offen an: "Es tut mir leid, ich habe wohl die Zeit übersehen!" Saphira verdrehte die Augen und Celles versuchte sich zu beruhigen. Anscheinend ging es beiden sehr gut und sie waren umsonst total überstürzt aufgebrochen um sie zu finden.
"Wir gehen sofort zum Gasthaus zurück!", befahl Saphira den beiden "wir müssen über das was Finn gefunden hat sprechen, dringend!"
Die vier machten sich auf den Weg zu Badrias Gasthaus und brachten sich auf den neuesten Stand. "Die vier Aspekte der Elemente!", stellte Allister "in meiner Heimat gab es Legenden darüber, die teufelsgeborenen Aspekte der Elemente mit den kräften der Natur!" Celles schenkte ihm ein schiefes Lächeln: "Jetzt übertreib mal nicht, alle Teufel haben Fähigkeiten, viele gleichen den er Elemente!"
"Seit ihr jetzt eigentlich sowas wie ein Paar?", fragte Saphira Vanessa und Allister.
Beide schauten verlegen in verschiedene Richtungen und drucksten herum. "Ein "keine Ahnung" oder "Nein" hätte genügt", fauchte Celles "ihr seid mir ja zwei Flittchen!" Vanessa rammte Celles den Ellbogen in den Bauch: "Nur weil dich kein Mann anschaut heißt das nicht das jeder der auf seinen Spaß nicht verzichten will ein Flittchen ist du prüdes Miststück!" Saphira seufzte: "Das hab ich ja fast schon vermisst, euch beide, ständig streitend und doch liebt ihr euch!"
"Finn hat also die Waffe unseres Vaters gefunden, was sollen wir damit anfangen?", fragte Celles in die Runde um wieder ein ernsteres Thema aufzugreifen. Ratlosigkeit machte sich breit, keine der Schwestern hatte den Vater wirklich kennen gelernt. Der Dunkle war ein Herrscher des Schreckens gewesen, ein schwer zu benennendes Übel. Ihm hatten sie wohl ihre Kräfte zu verdanken, allerdings wussten sie das er der gefürchteste Lord war den die Unterweld jemals hatte. Er hatte die Dämonen unterworfen und war als erster der Teufel auf dem Thron der Unterwelt vertretten gewesen. Er hatte die Welt mit Schrecken und Übeln überhäuft und man hatte lange gegen ihn und seine Macht gekämpft. Was also mit seinem Schwert tun? Die Legende besagte das der Träger des dunklen Schwertes der neue König der Unterwelt werden würde und der Welt erneut die großen Übel in Form der Apokalypse bringen würde. Ein Portal in die Menschenwelt durch das all die Finsteren Gestalten steigen konnten, Freiheit für die grausamsten Dämonen die die Welt je gesehen hatte.
Saphira schauderte bei dem Gedanken: "Wir müssen das Schwert vernichten!"