belletristica.com; anmelden; Schreiben; Neues Projekt beginnen; Kurzgeschichte
Was möchte ich sagen?
Ehrlich gesagt weiß ich es noch gar nicht. Stürz ich mich einfach hinein in diese Worte.
Brainstorming:
...
Aber natürlich, für so etwas habt ihr gerade nicht auf "lesen" geklickt. Also erzähle ich nun eine kleine Geschichte. Wie viel davon tatsächlich mit mir zu tun hat, lasse ich offen. Wobei die besten Geschichten, meiner Meinung nach, die sind, welche man selbst erlebt hat. *zu viel verraten* Also ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und bin gespannt, was ihr dazu sagt!
***
Mitsommernacht.
In der kühnsten Juni Hitze liege ich auf der (noch) saftigen Wiese neben dem verwahrlosten Spielplatz der das letzte lachende Kindergesicht wohl gesehen hat als ich noch nicht zu groß für das phänomenale Klettergerüst war.
Die Luft ist so dick dass ich das Gefühl habe meine Lungen würden nicht gefüllt sondern verstopft werden, aber dieses Gefühl habe ich vermisst.
Der Himmel über mir ist dunkel, Sterne funkeln und es ist still. Nur das leise Rauschen der weit entfernten Autobahn kann ich hören, aber daran haben sich meine Ohren schon so gewöhnt dass ich es beinahe als normal empfinde.
Ich schließe die Augen, atme ruhig ein und aus und versuche meinen Herzschlag zu hören.
"Hey, Lane?"
Ich schlage meine Lider auf und sehe erstaunlicherweise klare Konturen vor mir, obwohl es weit nach Mitternacht ist.
Ich setze mich auf und drehe meinen Kopf zu Elias der mit zwei Flaschen seiner fantastischen Limonade in der Hand aufsteht.
Er sieht mich an und grinst.
"Hast Du Lust?" meint er und streckt mir die eine Flasche entgegen.
"Mhmm" meine ich nur, rappel mich auf und greife zu.
"Wenn Du verlierst trinken wir das nächste Mal Ginger." rufe ich noch als ich schon los gerannt bin.
An den Spielplatz und die Wiese grenzt direkt eine brachliegende Fläche die früher wohl einmal als Feld galt, doch nun nur noch hier und da ein paar Büschel Gras aufweist. Nach etwa hundert Metern beginnt nun das tatsächliche Feld und darin ein breiter Weg an welchem ab und zu eine kleine Bank zu finden ist.
Ich laufe bis zur siebten dieser Bänke und lasse mich auf den Boden fallen. Meine Lungen brennen, doch es fühlt sich gut an. Genauso wie der Schweißfilm welcher sich über meine Haut zieht obwohl ich nur ein Top und meine zerfetzte kurze Stoffhose anhabe.
Elias kam nur kurz nach mir schwer atmend an und landete neben mir im Dreck.
Seine Haare, die man weder als dunkel noch als hell bezeichnen kann, sind am Ansatz verklebt, doch er sieht noch immer wahnsinnig gut aus.
Aber bevor irgendjemand auf die Idee kommt wir hätten was miteinander, nope. Ich habe den schwulen besten Freund der nicht perfekter sein könnte.
Unwillkürlich steigt in mir der Wunsch auf zu lachen, dieser Moment ist einfach so schön. Alle Momente mit Elias sind schön. Und dafür bin ich ihm so dankbar.
Ich rappel mich auf, setzte mich auf die Bank und schraube die Flasche auf.
"Komm Lias" sage ich lächelnd und fahre mit meiner Hand über das dunkel Holz in das jemand vor langer Zeit mit einem Cutter aus dem Kunstunterricht 'Limonade nur mit dir' eingeritzt hat.
Er lässt sich auf die Bank fallen und stößt meine Flasche an.
"Das nächste Mal also Ginger? Nur weil du wieder eher losgerannt bist. Wenn ichs genau nehmen würde, wäre das Betrug." er grinst mich an.
"Als ob du es je genau nehmen würdest" sage ich, woraufhin er lacht und versucht mir einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf zu geben, doch ich bin schneller und schon zur Seite abgerückt.
Stattdessen sagt er nur: "Ich muss dir keine Limonade mehr machen." und nimmt einen tiefen Schluck.
"Ja, du hast mich in der Hand" sage ich und lache.
Heute haben wir Zeit, weil meine Eltern mit meiner kleinen Schwester im Urlaub sind und Elias bei mir übernachtet, deshalb sitzen wir noch lange in der lauen Nacht und reden über dies und das, belangloses und tiefgehendes, trinken Limonade und lachen viel.
Dieses Gefühl der Schwerelosigkeit habe ich vermisst, aber allein mit Lias zusammen zu sein macht mich unheimlich froh.
Ich lege meinen Kopf in seinen Schoß und blicke in den Mitsommernachtshimmel, während er anfängt an meinen Haaren rumzufummeln.
"Ich hab Dich wahnsinnig lieb, Lias."
"Ich weiß. Ohne mich wärst du völlig verloren."
"Haha. Man Lias." sage ich doch muss lächeln.
Und das ist das schönste Gefühl das ich mir vorstellen kann.