Erfüllt von Glück und der wohligen Wärme, welche nun nach und nach wieder in meinen Körper strömte, liess ich mich auf ein Zeichen der freundlichen, jungen Frau in einen der weichen Sessel fallen und seufzte wohlig. «Danke! » Kisha lächelte: «Keine Ursache! » Dabei reichte sie mir eine Tasse mit warmen, wohlriechenden Tee. «Hier sind alle willkommen, welche ein schönes Heim für ihre Babys suchen. Ich kümmere mich um jedes Baby höchstpersönlich. Ich lese es, lobe es, gebe ihm einige ermutigende Worte mit auf den Weg. Das ist ein Versprechen, das ich einst machte, als wir dieses Land erschufen. » «Tatsächlich? Bist du denn die Königin von diesem Land? » «Nein, eigentlich eher das königliche Tantchen. Big- Ben ist der König, er kümmert sich darum, dass unsere Babys auch auf würdige Weise leben und gedeihen können. Auch sorgt er dafür, dass dieses friedliche Land nicht von irgendwelchen Trollen, oder andern Monstern heimgesucht wird. Er ist der, der zusammen mit Wonder-Sebi alles am Laufen hält. Das hier ist seine Zentrale, sein Palast. Ganz da oben… » sie zeigte hinauf zum gläsernen Dach «…ist sein Revier. Auch Lovely- Alex ist da noch, sie könnte man vielleicht die Königin nennen, sie unterstützt Big Ben und Sebi dabei ihre und unsere Botschaften und Errungenschaften, auch würdig unters Volk zu bringen und das öffentliche Interesse an den verschiedenen Babys zu wecken.
Ich selbst schlage mich oft durch den Internet Dschungel und schaffe da und dort einen sicheren Hort, um Suchenden wie dir zu helfen. » «Ja…» seufzte ich «ich bin tatsächlich eine Suchende. So viel Leid so viel Hoffnungslosigkeit spürte ich, bevor ich herkam. Ich dachte, aus meinen Babys wird nie etwas, dass ich ihnen niemals ein würdiges Heim bieten kann. Doch nun bin ich hier und… ich bin… einfach nur glücklich! » Tränen der Rührung wollten sich in meine Augen schleichen, doch ich unterdrückte sie. Wollte ich doch nicht gleich beim ersten Zusammentreffen mit der Bevölkerung von Belle- Land das heulende Elend sein. Ich wollte hierbleiben und ich war sicher, dass meine Babys das genauso sahen und darum wollte ich um keinen Preis einen schlechten Eindruck machen. Kisha schien das zu spüren und legte leicht den Arm um meine Schultern: «Wenn es dir ums Weinen ist, dann weine nur, wenn es dir ums Lachen ist, dann lache, wenn du wütend bist, dann darfst du wütende sein und wenn du jemanden brauchst der dir gut zuredet, dann sag das ruhig. Hier hat alles Platz, egal welches Geschlecht, welche Nationalität, welche Lebensart, oder welches Gefühl. Wir haben für alles ein offenes Ohr.
«Ist das wirklich wahr? » fragte ich mit erstickter Stimme und auf einmal brach alles aus mir heraus, die Trauer, die Verzweiflung, all das Elend der vergangenen Monate im Internet Dschungel, wo es nirgends Hoffnung zu geben schien, brach sich Bahn und ich weinte und weinte, während Kisha meine zitternden Schultern liebevoll umfangen hielt.
Die andern die sich im Raum aufgehalten hatten, kamen nun ebenfalls zu mir. Darunter eine junge, sympathische Frau, mit grossen blauen Augen und rotem, langem Haar. Sie reichte mir ein Taschentuch, in welches ich nun hineinschniefte. «Alles gut, » sprach sie «alles gut, wir sind ja da! Du bist nun angekommen. » Ich nickte tief berührt und sprach: «Danke… danke, darf ich wissen wer du bist? » Die junge Frau lächelte ein angenehmes Lächeln und sprach: «Mein Name ist Kathy, aber viele nennen mich auch Katzy, weil ich so viele Katzen in meiner Heimat in Aurenien halte (lest dazu. Aureniens tale, das märchenhafte Epos von Kathy) Aber ich komme oft hierher. An diesem Ort sind deine Babys gut aufgehoben. Ich habe auch schon einige geboren. Irgendwann wirst du sie alle sehen. » «Genau und wir werden auch alle deine Babys anschauen, sie ermutigen und ihnen gut zureden, wie dir wenn es nötig ist, » sprach eine weitere Frau. Sie war ein wenig älter als die beiden andern, mit langem dunklem Haar und auffälligen sinnlichen, vollen Lippen. Eine Schönheit, die mich irgendwie an eine Nymphe aus tiefster See erinnerte. «Mein Name ist Becca Gold, » sprach sie «ich lebe sonst in einem Land der Tiefsten Geheimnisse, einem Land, dass sich zum grossen Teil unter Wasser befindet. Irgendwann wirst du es auch sehen. (lies dazu das fantastische Werk Tiefe Geheimnisse)» «Wirklich? » erwidere ich voller Faszination. «Klar! » mischt sich ein munteres, ca. 20- jähriges Mädchen, mit blondem Haar und ebenfalls blauen Augen ins Gespräch ein. «Ich werde dich dann auch mal zu mir mitnehmen. Ich habe eine grosse, eigene Manga Welt, mit zauberhaften Kreaturen. Mein Wappentier ist der Fuchs auf goldenem Grund. Man nennt mich oft Foxxy. Aber ich bin eigentlich Manga Fox, benannt nach meiner Welt. Es gibt dort viel Interessantes zu sehen, mein Traumwald (Dazu das spannende Werk: Traum? von unserer Foxxy), liegt ganz nahe beim Reich unserer dunklen Lich Königin Megan Core. Sie umgibt sich gerne mit Geistern, Bangees und Ghulen, aber sie hat dennoch ein sehr gütiges Wesen. Auch sie wirst du noch kennenlernen. Niemand kommt um Meg herum, denn sie beschützt unser Land ebenfalls vor Bedrohungen aller Art.» «Eine Lich Königin, eine welche das nekromantische Handwerk beherrscht?» fragte ich verblüfft. «Das muss sicher eine interessante Persönlichkeit sein, ich bin sehr gespannt auf sie. Mein Name ist übrigens Xandra.»