Manchmal frage ich mich, ob Sie meine Blicke zu deuten versteht, wenn ich Sie so ansehe, wie ich Sie ansehe. Dieses Tief-in-die-Augen-Blicken, dass meist damit endet, dass einer von beiden verlegen lächelt und den Kopf senkt.
Dieser Hauch eines Augenblicks, in dem man das Gesicht seines Gegenübers betrachtet wie ein Gemälde, im verzweifelten Versuch sich jede Feinheit auf ewig einzuprägen, gefangen zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
Ihre Augen sind tief, lebhaft, unergründlich. Herzlich. Funkelnd.
Beinahe wie ein dickes, altes Buch, dass in seiner ganzen Schönheit vor dir liegt, verlangend, fordernd, geradezu provokant, eine Manifestation der unausgesprochenen und gleichzeitig in den Raum geschrienen Aufforderung “Lies mich!”.
Bis du merkst, dass dieses wundervolle Buch in einer Sprache geschrieben ist, die du nicht verstehst und niemals lernen wirst.
Und so bleibt dir nur das sprachlose, innige Betrachten der gerade noch greifbaren Schönheit dieses viel zu flüchtigen AugenBlickes.