Der Ritter, war nun von seinem Pferd herabgestiegen und ging neben ihr her. Seine erstaunlich leichte Rüstung und das Kettenhemd aus glänzenden, kunstvoll zusammengefügten Gliedern, klirrten leise dabei. Ihre Blicke begegneten sich und er schien etwas ganz Ähnliches zu empfinden. „Es ist seltsam“, sprach sie. „Es ist, als würden wir und schon sehr lange kennen. Ich habe schon vorher einen Mann getroffen, in einem Garten mit wunderschönen Sternblüten, wie diese… hier.“ Sie zeigte dem Ritter das Medaillon. Und auf einmal verwandelte sie sich erneut. Sie trug nun nicht mehr das schlichte Gewand, sondern eine wunderschöne Robe aus Goldstoff, deren Schleppe, über das weiche Gras glitt. Sie passte perfekt zur Rüstung des Ritters und war mit einigen glitzernden Fäden bestickt, welche aussahen, wie die Sternblumen. Ihr Haar war lang und goldblond und mit wunderschönen, goldenen Spangen hochgesteckt, die ebenfalls mit Edelsteinen besetzt waren, die in phosphoreszierendem Blau funkelten. Sie hatte einen ziemlich tiefen Ausschnitt, in dem nun das Medaillon mit der Sternblume, besonders zur Geltung kam. Der obere Teil ihrer doch recht grossen Brüste, wurde freigelegt, wie bei einem Dirndlkleid. Die Schnürung, die das Gewand oberhalb des reich bestickten Gürtels zusammenhielt, bestand aus goldenen, Samtbändern. Sie schaute erstaunt an sich herunter und auch der Ritter schien von ihrem edlen Anblick beeindruckt. „Siehst du!“ rief Lea aus. „Das ist es eben! Ich kann mich hier ganz nach meiner Stimmung und der um mich herrschenden Atmosphäre verändern! Das ist etwas Wunderbares! Darum… weiss ich wirklich nicht, ob ich von hier noch weg will.“
Wieder huschte ein Schatten über das ebenmässige, von goldenem Haar umgebene Antlitz des Ritters, mit den sinnlichen Lippen. Er glich Lea irgendwie sehr, besonders jetzt, da auch sie blond war. Sie hatten dieselben Gesichtszüge. Das erstaunte sie schon ziemlich. Doch der Mann wechselte nun das Thema und fragte: „Du wolltest mir doch etwas erzählen, das du gerade erlebt hast. Was war mit dem Mann im Sternblumengarten?“ „Ach ja, “ nahm sie den Faden wieder auf: „Er kam mir irgendwie auch so vertraut vor, also ob ich ihn schon lange kennen würde, aber er hat mir irgendwie auch Angst gemacht. Er lebt nur für seinen Garten, in dem diese Blumen blühen. Alles darum herum ist karg und kalt. Doch er fragte mich, ob ich bei ihm bleiben wolle, als eine seiner wertvollen Blumen. Das wollte ich keinesfalls. Ich gehöre, trotz aller Vorteile die ich hier geniesse, nicht an diesen Ort. Ich glaube, es gibt noch einen anderen, einen schöneren Ort. Der Mann sagte mir dann auch, dass ich die Quellen des heiligen Wassers aufsuchen soll, um weitergehen zu können.“ „Du willst also doch nicht hierbleiben?“ stellte der Ritter die Frage. Lea war auf einmal wieder durcheinander. Wollte sie nun hierbleiben, oder wollte sie nicht? Warum nur war sie immer so verwirrt?“ „Nun ja…“ sie überlegte: „Ich will schon hierbleiben, aber doch nicht ganz hier. Diese Welt ist mir zu dunkel, du eintönig, aber ich würde gerne in eine andere Welt, die ähnlich ist wie diese, aber noch etwas gemütlicher. Zurück in meine alte Welt, möchte ich nicht.“ „Aber, wenn dort jemand auf dich wartet, der dich schrecklich vermisst?“ „Wer…soll das schon sein?“ gab Lea erneut etwas verwirrt zur Antwort. In ihr erwachten vage Erinnerungen, aber sie wollten einfach nicht richtig Gestalt annehmen.
Ihr Inneres war ein Wirrwarr von Gefühlen, die sie einfach noch nicht zu ordnen imstande war. „Vielleicht, wirst du dich immer mehr erinnern, denn du allein musst schlussendlich entscheiden ob zu zurückkehren willst.“ „Lass uns nicht mehr darüber reden!“ setzte Lea dem Gespräch ein Ende. „Es ist jetzt vor allem wichtig, dass wir die Quelle des heiligen Wassers finden!“ Der Ritter wandte etwas resigniert den Kopf ab und schaute sich um. „Dort hinter jenen Findlingen, sollte das Tor sein!“ sprach er „Oh, das ist ja wunderbar!“ rief Lea aus und ihr Herz klopfte auf einmal heftig und sie verschnellerte ihren Schritt. Sie trug nun wieder ein anderes Gewand, eine bequeme, fuchsbraune Lederrüstung, welche zum Pferd des Ritters passte. Es war aus einzelnen, mit Fäden zusammengehaltenen Lederschuppen, gefertigt. Damit war sie viel beweglicher und kam besser vorwärts, als mit der langen Schleppe.
Der Ritter lächelte, als er ihre Verwandlung beobachtete. „Du bist wirklich eine interessante, vielseitige Frau. Ich glaube kaum, dass sich jemand anderer so oft verwandeln würde, wie du.“ Dabei sah er sie mit einem warmen, liebevollen Blick an, der sie tief berührte. Ihr Herz klopfte auf einmal heftig und sie blieb stehen. Einen Moment lang, standen sie sich gegenüber und schauten sich an. Die Luft zwischen ihnen schien wie elektrisiert. Etwas hatten seine Wort in ihr zum Klingen gebracht. Sie trat etwas näher an den Ritter heran, der sich nun auf einmal auch verwandelte. Er trug nun eine lange Tunika aus dunkelblauem Stoff. Die Tunika wurde mit einem Gürtel an seiner Taille zusammengehalten, doch nur lose, so dass seine nackte Brust freigelegt wurde. Er war kräftig und sehr männlich gebaut. Auch Lea verwandelte sich erneut. Sie trug nun wieder ein leichtes Gewand aus glänzenden, nachtblauen Stoff, das ebenfalls nur mit einem Gürtel zusammengehalten wurde. Schmale, goldblaue Brokatränder, umrahmten es.
Die beiden traten noch näher zueinander heran und dann umarmten und küssten sie sich auf einmal leidenschaftlich. Sie befanden sich nun schon im Windschatten der grossen Findlinge, vor dem Eingang zur Quelle der Ewigkeit und liessen sich nun auf die Knie sinken, während sie sich immer weiter küssten. Ihre Zungen suchten einander und sie stöhnten leise auf, als sie sich fanden und sanft umspielten. Der Ritter löste ihren Gürtel und sie tat bei ihm dasselbe. Er schob ihr Gewand, über die Schultern hinab und küsste sie dort zärtlich, und doch voller Leidenschaft. Seine Lippen wanderten hinab zu ihren Brüsten und er küsste sie auch dort. Dann saugte er etwas an ihren fest gewordenen Brustwarzen. Lea wusste nicht, warum sie sich diesem Mann einfach so hingab, aber jede seiner Berührungen, jagte wohlige Schauer durch ihren Körper. Es war so wundervoll, so lustvoll und so vertraut. Auch sie öffnete nun seine Tunika, den Gürtel warf sie weit weg und ihr Blick fiel auf seine bereits, steif gewordene, Männlichkeit. Sie knetete dies sanft und küsste ihn erneut. Er stöhnte unter ihrer Berührung und den leidenschaftlichen Küssen leise auf. Auch er erforschte nun ihren ganzen Körper, streichelte und küsste sie überall. Sie legte sich ins weiche Gras und er legte sich über sie. Beide waren nun ganz nackt. Er erfreute sich an ihren prallen Rundungen und sie sich an seiner unbeschreiblichen Männlichkeit, die er trotz seiner Sanftheit und Freundlichkeit ausstrahlte. Er musste ihr wirklich ganz nahe sein, denn als er nun mit seiner festen Männlichkeit in sie eindrang, war ihr das so seltsam vertraut und sie spürte eine innige, von tiefer Zuneigung erfüllte Verbindung, mit ihm. Es war irgendwie ein grosser heiliger Akt, als er sich mit ihr auch körperlich verband, da doch ihre seelische Verbindung so aussergewöhnlich war. Sie schrie leise auf, als er anfing, sein Glied hinein zu stossen und es dann wieder hinaus zog. Immer wieder stiess er hinein und wieder raus. Er nahm ihre Beine über seine Schultern und liebte sie so. Sie gab sich ihm ganz hin, küsste und streichelte ihn immer wieder. Er tat dasselbe bei ihr, liebkoste ihren ganzen Körper. Er begehrte sie zutiefst und sie ihn auch. Dann drehte sie sich um und liess sich auf die Knie nieder. Das Gras war wunderbar weich und sie drückte etwas ihren Rücken durch. Er stöhnte auf „Ach Lea, du bist so wunderbar! Ich möchte dass du immer bei mir bleibst!“ Er streichelte ihren Rücken und ihre Brüste von hinten, dann stiess er erneut in sie hinein. Die Lust durloderte sie dabei mit gewaltiger Kraft. „Ja, ja, auch ich will immer bei dir sein!“ seufzte sie, ohne sich der wirklichen Bedeutung dieser Worte so richtig bewusst zu sein, denn sie lebte nun ganz im Augenblick. Und…sie spürte seine feste Härte in sich, die sie beinahe in den Wahnsinn trieb. Immer heftiger, immer schneller stiess er, bis er sich laut seufzend in ihre weichen, feuchten Tiefen ergoss. In diesem Augenblick durloderte auch sie das Feuer der orgasmischen Kraft und durchfuhr ihren ganzen Körper!
Nathaniel erwachte schweissgebadet an Leas Bett. Sein Glied war durch die Kraft des Traumes, den er gerade gehabt hatte angeschwollen und hatte sich nun einfach entladen, ohne, dass er es hatte verhindern können. Er stand auf und schaute ärgerlich auf seine feuchte Hose. Zum Glück hatte er noch eine bequeme Ersatzhose dabei, die er jeweils trug, wenn er nachts an Leas Bett wachte. Er hatte sich vorerst zwei Wochen frei genommen, um möglichst oft bei ihr zu sein. Doch es zerrte langsam an seinen Kräften. Er war sehr müde und darum war er wohl eingeschlafen. Er hatte von ihr geträumt, er hatte geträumt, wie sie sich liebten und noch immer wurde er von Erregung erfasst, wenn er daran zurück dachte. Es war so real gewesen, so wunderbar, wie es immer war, wenn sie sich liebten. Er vermisste sie so schrecklich! Tränen stiegen erneut in seine Augen, als er sie da so liegen sah, so reglos, so ohne Leben, nur mit flachem Atem und weit entrückt. Wo war sie wohl? Was erlebte sie? War sie einfach nur tief am Schlafen, träumte sie oder war sie schon in einer Zwischenwelt, nahe daran, sich von ihm und ihrem geliebten Sohn ganz zu entfernen? Letzteres wollte und konnte er nicht glauben. Er hatte den ganzen Tag schon an ihrem Bett verbracht. Er war ein spiritueller Mensch und hatte viel gebetet und einfach mit ihr geredet. Er hatte ihr gesagt wie sehr er sie liebe, er hatte sie teilweise angefleht, doch endlich wieder zu ihnen zurück zu kommen. Doch noch war keine Veränderung in Sicht.
Seine Eltern, kamen auch oft vorbei, sogar einige von Leas Familie, z.B. ihre Adoptivmutter, ihre Brüder und auch ihre Tante, zu welcher sie immer schon eine enge Beziehung gehabt hatte, und natürlich kam auch David beinahe jeden Tag. Die beiden Familien waren zusammengeschweisst worden, im Angesicht des grossen Leidens. Sie halfen einander nun gegenseitig aus, wo sie konnten. Das war wenigstens ein positiver Nebeneffekt, den sich Lea schon immer sehnlichst gewünscht hatte. So sehr sehnte sie sich nach Anerkennung durch ihre Familie, nach Zuspruch und einer innigeren Verbindung. Doch es waren keine guten Umstände, welche nun zu dieser höheren Aufmerksamkeit geführt hatten. Es gab schon mal den einen oder andern Spruch zu hören, der Leas Tat verurteilte und ihr Schwäche und Labilität, ja gar Verantwortungslosigkeit, unterstellten. Das schmerzte ihn sehr, denn er wusste wie es manchmal um Leas Psyche bestellt war und er wusste auch, wie sehr sie immer gegen diese Depressionen angekämpft hatte, schon so lange.
Natürlich, auch er empfand manchmal Wut und Enttäuschung, doch seine Loyalität, seine Hingabe an seine geliebte Frau, half ihm darüber hinweg. Er hoffte einfach die ganze Zeit, dass sie zurückkehren möge, damit ihr Leben nicht ein solches Ende nahm und er spürte manchmal, wie sehr ihn die Geister des Lichts stärkten und leiteten. Vielleicht hatten sie ihm auch diesen Traum geschenkt, in dem er ihr so nahe sein durfte, in dem er sie wieder spüren durfte, wie damals…als noch alles, in Ordnung gewesen war…
Lea war das erste Mal, seit langem wieder richtig glücklich und zufrieden. Sie lag neben dem Ritter im weichen Gras, dass nun auf einmal irgendwie etwas grüner aussah als bisher. Sie drehte sich auf ihren nackten Bauch und schaute erstaunt auf den Boden. Die warmen, weichen Hände der Ritters, streichelten ihr zärtlich über ihren Rücken, fuhren die Konturen ihres Körpers entlang und seine weichen Lippen küssten sie sanft. Sie schaute ihn lächelnd an, doch irgendwie lenkte sie etwas anderes ab. Es war eine Veränderung mit der ganzen Umgebung vorgegangen. Alles wirkte auf einmal farbiger. Auf einmal sah sie nicht weit von ihnen entfernt etwas Einzigartiges: Eine helle orangerote Blüte wuchs dort. Sie leuchtete wie die Sonne, wenn diese jeweils am Abend unterging. „Mein Gott!“ rief Lea und sprang auf. „Eine Blume, eine richtige, farbige Blume, ich glaubs nicht!“ Sie sah sich um und immer mehr Blüten erschienen, sie bildeten mit der Zeit einen richtigen Teppich aus rot- orangem Leuchten. Sie sahen den Sternblüteen ähnlich, nur waren diese hier Sonnenblüten! „Sonnenblüten…“ flüsterte Lea und beobachtete erstaunt, wie das Licht der Blumen, auf das petrolblaue Gras fielen und dieses immer mehr in ein saftiges grünes Gras verwandelten.
Es war als würde alles um sie heller und lebendiger werden. Da war sogar auf einmal ein Schmetterling, ein wundervoller Schmetterling, dessen Flügel in allen Regenbogenfarben schillerten! Lea konnte es kaum fassen. Sie lachte hell wie ein kleines Kind und lief dem Schmetterling hinterher, welcher von Blüte zu Blüte gaukelte und mit seinem langen Rüssel den Blütenstaub aufsaugte. Die Frau konnte ihr Glück kaum fassen, sie sprang herum wie ein junges Zicklein, ohne sich darum zu kümmern, dass sie noch immer splitternackt war. Der Ritter lachte und gesellte sich zu ihr. Zusammen liefen sie Hand in Hand über die neu erblühte Wiese. Überall wo ihre nackten Füsse auf selbige trafen, erblühten neue Blumen, neue Pflanzen und mit den Pflanzen kamen auch die Tiere: Schmetterlinge, Bienen, Hummeln, Marienkäfer. Sogar Grillen und Heupferdchen, begannen zu zirpen. „Das ist einfach nur unglaublich! Wie ist das möglich?“ rief Lea aus „Es sieht ganz so aus, als würdest du wieder mehr den Anschluss ans Leben finden Liebste, “ sprach der Ritter. Lea hielt inne und schaute ihm tief in die Augen: „Das habe ich dir zu verdanken, du hast das bewirkt.“ „Nein, wir beide haben das bewirkt unsere Liebe hat das bewirkt. Unsere Liebe war immer schon stark...."