Dieses Projekt startet am Tag des Artenschutzes (UN World Wildlife Day) ein 1973 eingeführter Aktions- und Gedenktag. Doch warum der 3. März? Was bedeutet eigentlich Artenschutz? Und warum hätte uns Artenschutz so manche Krankheit/Pandemie erspart?
Diesen Fragen und noch weiteren interessanten Begebenheiten möchte ich mich in diesem Kapitel und den fort folgenden Kapiteln widmen.
Warum wird der internationale Tag des Artenschutzes am 3. März gefeiert?
Am 3. März 1973 wurde das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES, Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora; auch als WA abgekürzt) erstmalig unterzeichnet und trat 1975 in 18 Ländern in Kraft.
Seit diesem Tag sind viele weitere Staaten beigetreten, zuletzt Tonga 2016. Heute sind von 193 anerkannten Staaten der UN 183 vertreten.
Das Abkommen soll bedrohte wildlebende Arten (Tiere und Pflanzen) schützen, welche durch Handelsinteressen gefährdet sind. Dabei soll der internationale Handel kontrolliert werden und eine "Übernutzung" verhindert werden. Insgesamt fallen rund 5.600 Tier- und 30.000 Pflanzenarten unter den Schutz des CITES. Diese werden nach dem Grad ihrer Schutzbedürftigkeit in drei Kategorien (Anhänge I bis III) eingeteilt und ihr grenzüberschreitender Handel einem Bewilligungsverfahren unterstellt.
Anhang I
In diesem Anhang werden die unmittelbar von der Ausrottung bedrohten Arten aufgeführt. Da jeder Handel eine weitere hochgradige Gefährdung für das Überleben der Spezies bedeuten würde, ist eine Ein- und Ausfuhr dieser Tiere und ihrer Produkte verboten und kann nur in Ausnahmefällen für nicht kommerzielle Zwecke, Trophäenjäger und/oder Nachzuchten zugelassen werden. In diesem Anhang befinden sich unter anderem ein Großteil aller Elefantenpopulationen, Tiger und die Menschenaffen.
Anhang II
In diesem Anhang sind die Arten in der Regel nicht unmittelbar vom Aussterben bedroht. Sie können aber bereits durch den Handel gefährdet werden, wenn dieser nicht ausreichend kontrolliert wird. Spezies des Anhang II dürfen nur dann gehandelt werden, wenn die wissenschaftliche Behörde des Ausfuhrstaates eine Nachhaltigkeitsprüfung durchgeführt hat. In diesem Anhang werden u.a. Landschildkröten, Krokodile, Riesenschlangen, Löwen und Eisbären geführt. Der Eisbär stand 2010 und 2013 als Debattenpunkt auf der Tagesordnung, da man überlegte ihn in den Anhang I zu verschieben. Da der Handel mit Eisbären- und Eisbärenprodukten eher gering ausfällt und die Bedrohung eher dem Habitatsverlust zuzuschreiben ist, wurde er im zweiten Anhang belassen.
Anhang III
Hier sind schließlich alle Arten enthalten, die in einem Land selten, in einem anderen Land aber zahlreich vertreten sind. Beschränkungen betreffen in diesem Fall nur jene Länder, welche von einer Art nur geringe Bestände besitzen. Die Beschränkungen werden von dem Land selbst festgelegt. Hierzu zählen verschiedene Entenarten aus Ghana oder Königsgeier aus Honduras.
Zusätzlich sei gesagt, dass das CITES greift nicht in die Souveränität eines Landes und damit in die Bemühungen des Artenschutzes im Land selbst.
Was bedeutet eigentlich Artenschutz?
Die Frage scheint simpel, aber in Anbetracht das es neben den Artenschutz, auch den Naturschutz, den Umweltschutz, den Tierschutz und einiges mehr gibt, ist es wohl nicht verkehrt sich die Begriffe vor Augen zu führen.
Artenschutz
Artenschutz umfasst den Schutz und die Pflege bestimmter wild lebender Arten durch den Menschen, entweder aufgrund ethischer, ästhetischer Prinzipien, oder aufgrund ökologisch begründeter Erkenntnisse. Dabei bezieht sich der Artenschutz ausschließlich auf wildlebende Populationen und immer nur auf Populationen/Arten, nicht auf Individuen, was ihn vom Tierschutz unterscheidet.
Naturschutz
Der Begriff Naturschutz umfasst Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität (also der Artenvielfalt, Ökosystemvielfalt und genetischen Vielfalt). Das Ziel des Naturschutzes ist es die Natur vor dem Menschen zu bewahren.
Umweltschutz
Der Begriff Umweltschutz umfasst Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität (also der Artenvielfalt, Ökosystemvielfalt und genetischen Vielfalt). Das Ziel des Umweltschutzes ist es die natürliche Umwelt für den Menschen zu bewahren. Dabei können auch Eingriffe in der Natur vorgenommen werden, um den Nutzen für den Menschen zu steigern.
Tierschutz
Als Tierschutz werden alle Aktivitäten des Menschen bezeichnet, die darauf abzielen, Tieren ein artgerechtes Leben ohne Zufügung von Leiden, Schmerzen, Schäden und unnötigen Beeinträchtigungen zu ermöglichen.
Es soll das Tier um seiner selbst willen geschützt werden ohne Berücksichtigung auf höhere Zusammenhänge wie eine Art- oder Populationsdynamik, was den Tierschutz vom Artenschutz abgrenzt.
Tierrechtsbewegungen
Tierrechtsbewegungen und damit Tierrechtler sprechen sich gegen eine Haltung von Tieren aus und sprechen Tieren subjektive Rechte zu. Für Tierrechtler wäre es undenkbar Tiere für Artenschutzprojekte einzufangen. Arten wie das Przewalski-Pferd, der Kalifornische Kondor oder der Seeotter wären so ausgestorben.
Warum hätte uns Artenschutz (& Co) so manche Krankheit/Pandemie erspart?
Eine These, welche im ersten Moment weit hergeholt scheint. Denn warum sollte Artenschutz etwas mit Infektionskrankheiten und Pandemien zu tun haben? Tatsächlich werden 60 bis 70 Prozent aller beim Menschen neu auftretende Infektionskrankheiten stammen ursprünglich von Tieren. Von diesen wiederum sind zwei Drittel auf Wildtiere zurückzuführen. Viren die von Tieren auf Menschen überspringen, werden als Zoonosen bezeichnet, sie treten vor allem dort auf, wo Menschen in direkten Kontakt mit Tieren stehen. Seien es nun Wilderer, Jäger, Massentierhaltungen, etc. SARS, Ebola, HIV, Zika und eben auch Covid-19 sind alles Zoonosen gewesen, ein vernünftiger Umgang mit der Natur, mit den darin befindlichen Arten und Tierschutz in den landwirtschaftlichen Betrieben, hätte womöglich die eine oder andere dieser Krankheiten den Menschen ersparen können. Arten-, Natur- und letztlich Tierschutz sind eine Präventionsmaßnahme um unser Überleben zu sichern.
Quellen
https://www.bmu.de/themen/natur-biologische-vielfalt-arten/artenschutz/internationaler-artenschutz/cites/ Abgerufen am 3.03.2021
Michaela Arndörfer: Wie viele Arten braucht der Mensch? : eine Spurensuche, Wien ; Köln, Weimar: Böhlau-Verlag 2010 Reihe: Österreich / Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft: Grüne Reihe des Lebensministeriums, Band 22, ISBN 978-3-205-78516-3
Klaus-Dieter Hupke: Naturschutz - Ein kritischer Ansatz, Springer-Sepktrum-Verlag 2015, ISBN 978-3-662-46903-3, S. 29 - 37
https://www.aerzteblatt.de/archiv/194109/Zoonosen-(2)-Die-Gesundheit-von-Menschen-und-Tieren-ist-untrennbar-verknuepft Abgerufen am 3.03.2021
https://www.youtube.com/watch?v=2nqPJUBZlCQ Abgerufen am 3.03.2021