Was lernen wir daraus? Was verändern wir nun? Machen wir weiter wie bisher oder schaffen wir es tatsächlich etwas zu lernen?
Ich weiß es nicht. Doch ich hoffe es. Ich hoffe, dass wir etwas daraus lernen werden. Etwas verändern werden.
Die Betroffenheit ist riesig, die Unterstütung unglaublich, die Spendenbereitschaft enorm - alleine SWR3 berichtet von Spendensummen im sechsstellligen Bereich bei ihrere Spendenaktion, bei der man sich im Gegenzug ein Lied wünschen kann.
Doch was werden wir daraus lernen? Was wird es verändern?
Die Bilder der Flutkatastophe waren schrecklich. Aus kleinen Bächen wurden reißende Ströme, die alles mitrissen. Egal ob nun Autos, Wohnwagen oder Häuser. Unzählige Menschen ließen ihr Leben in den Fluten, selbst einige wenige Retter - ich habe von vier Menschen gehört, die ihre Hilfe mit dem Leben bezahlten.
Doch selbst wer sich und seine Angehörigen schützen konnte, hat im schlimmsten Fall alles verloren. Das ganze Lebenswerk komplett vernichtet.
Ein Radiomodator ist selbst in einer betoffenen Region verwurzelt, berichtete vor Ort und war den Tränen nah. Verständlichweise.
Für diese Menschen ist nichts mehr war, wie es war und es scheint mir, als wäre dort selbst Corona in Vergessenheit geraten. Verständlicherweise, denn es geht um ihr Leben, um ihre Existenz. Eine sichtbare Bedrohung, eine sichtbare und erschreckende Zerstörung. Eine erschütternde Botschaft nach der anderen. Weitreichende Ernteausfälle drohen.
Doch was lernen wir daraus? Was werden wir verändern?
Erste Stimmen aus der Wissenschaft werden laut, versuchen die Katastrophe zu erklären und einzuordnen. Ein Problem seien begadigte Bäche und die nahe Bebauung am Ufer. Doch vor allem liest man immer wieder von dem Klimawandel als Auslöser. Wobei man eher von Klimakatastophe sprechen müsste, denn Wandel klingt viel zu natürlich, viel zu harmlos.
Ich selbst kenne mich nicht gut damit aus, um mit Sicherheit sagen zu können, ob diese Flutkatastrophe im speziellen tatsächlich mit der Klimakatastrophe zusammenhängt, doch wird bereits seit Jahren angekündigt, dass die Klimakatastrope Unwetter stärker lassen wird.
Sollte nicht alleine das ein Grund genug sein etwas zu verändern? Sollten die Bilder uns nicht endlich dazu ermutigen mehr zu tun? Sollte es nicht in unserem Interesse zu sein, die Gründe für solche Katastrophen zu bekämpfen, anstatt die Schäden zu beiseitigen?
Ich finde die Hilfsbereitschaft enorm und wirklich großatig, doch sollten wir nicht mit ähnlichem Ehrgeiz weitere Katastropen verhinden?
Wenn wir mit der selben Kraft dafür kämpfen das Klima und die Umwelt zu schützen, könnten wir vielleicht dafür sorgen, dass solche Katastropen seltener oder zumindest werden - denn das Wetter in den letzten Jahren spielt verrückt. Und selbst wenn die einzelnen Phänomene nicht sicher auf die Klimakatastrope zurückzuführen sind, sollte uns das nicht als Warnung dienen? Sollten wir nicht etwas draus lernen, etwas verändern? Oder braucht es erst Katastropen, um etwas zu verändern? Denn eines scheint gewiss: Wenn wir nichts tun, wird das nicht die letzte große Katastophe sein, die uns ereilt.
Doch bleiben noch immer Fragen: Was verändern wir nun? Lernen wir aus dieser Katastrope? Lernen wir überhaupt etwas?