Bei diesem wichtigen Umwelt-Thema haben mein Mann und ich einiges geändert.
Traumschiffe und Kreuzfahrten:
Auf diese Idee sind wir in unserem ganzen Leben noch nicht gekommen! Nicht nur aus Umweltgründen würde uns so eine Reise sicherlich nicht gefallen!
Flüge:
Wir gehörten nie wirklich zu den Viel- oder Weitfliegern. Mein weitester Flug war auf die Kapverden vor vielen Jahren. Doch seit einigen Jahren fliegen wir überhaupt nicht mehr!
Das große Umdenken begann damals, als wir vor fünf Jahren über Silvester nach La Gomera (Kanaren) gereist sind. Durch viele Dokus im TV wollten wir diese tolle Insel mit ihrer einzigartigen Flora und Fauna kennenlernen. Der Flug nach Teneriffa war klar. Von hier aus wurden wir Touris in alten stinkenden Bussen an den Hafen gefahren. Von hier aus schipperte man per Fähre auf die Insel. Aus dem Schlot des in die Jahre gekommenen Schiffes, qualmte eine geschlagene Stunde lang dunkler Rauch heraus. Noch dazu stank es fürchterlich nach Diesel.
Wir standen an der Reeling und schauten den Wellen zu, die unsere Fähre fabrizierte, beide bekamen wir ein schlechtes Gewissen. Na toll, nur um Spaß zu haben, wird tagtäglich die Umwelt ohne triftigen Grund schwer belastet. Wahnsinn. Wie dumm wir Menschen doch sind (also natürlich nur manche).
Auf der Insel angekommen wurden wir wieder in alte stinkende Busse verfrachtet, um damit 1,5 Stunden die schöne Landschaft zu verpesten. Mein Mann und ich hatten ein noch schlechteres Gewissen. Zusätzlich verteilte die Reisebegleitung Plastik-Wasserflaschen.
Da wir im Vorfeld schon einige Ausflüge gebucht und bezahlt hatten, wollten wir Schwaben uns das aber nicht nehmen lassen. Als Abschluss unserer herkömmlichen Urlaubsreisen sozusagen. Denn während wir abends gemütlich in den Restaurants saßen, hatten wir viel Zeit, um über dieses Thema zu reden. So kam es, dass wir uns dazu entschlossen, ab jetzt nur noch mit der Bahn, mit dem Rad oder innerhalb Deutschlands mit dem eigenen Auto zu reisen.
Wir hatten einen Ausflug mit dem Speedboot gebucht. Zum Wale und Delfine beobachten. Wer von euch diese Meeresbewohner schon in „echt“ erlebt hatte, der weiß, was jetzt kommt: Staunen - Gänsehaut pur. Sofort wieder der Gedanke, wie doof wir eigentlich sind. Da dümpelten überall im Atlantik irgendwelche Glasbodenboote, kleine und große Ausflugsschiffe sowie unser Speedboot, um das zu sehen, was wir im gleichen Moment mit diesen Aktionen zerstören. Peinlich.
Fahrrad
Wir sind nun aufs Rad umgestiegen. Seit einigen Jahren verbringen wir unsere Urlaube mit den E-Bikes auf verschiedenen Radwegen. Bis jetzt haben wir den Neckartalradweg, Enztalradweg, Nagoldtalradweg sowie den Bodensee-Königsee hinter uns. Einmalige Erlebnisse in unserer schönen Heimat sowie mitten in der Natur. Kann ich nur jedem empfehlen!
Bahn
Viele schöne Städte oder Ausflugsziele sind hervorragend mit der Bahn zu erreichen. Es gibt ja auch diverse Nachtzüge, die einen Richtung Mittelmeer transportieren. Bis jetzt haben wir nur einen Mehrtagesausflug nach Hamburg gemacht. Aber für die Zukunft haben wir das auf unserer Liste. Falls es mal nicht mit dem Fahrrad sein soll, oder wir Lust aufs Meer bekommen. Gut zu wissen, dass es ohne Flugzeug geht.
Wanderurlaub – unser Tipp
Mit meinem Kleinwagen, der nicht viel Sprit verbraucht, sind wir ins Allgäu gefahren. Unser Hotel haben wir nach folgenden Kriterien ausgesucht:
Nachhaltige Bauweise und Energiegewinnung, Regionalität der Rohstoffe und Produkte, Bio Daunen in den Betten, verwendete Reinigungsmittel ökologisch abbaubar, auch in der Küche Verwendung von regional und saisonale Produkte. Vermutlich zahlt man dafür ein paar Euro mehr, doch das sollte es uns allen wert sein!
Schon beim Frühstück hat uns gefallen: Kein(kaum) Plastik! Offene Speisen wie Marmelade, Honig usw. waren selbstgemacht und standen in Glasbehältern bereit. Kein Plastikgeschirr, keine Plastikflaschen, keine Einwegverpackungen. Die Backwaren waren zum Teil selbstgemacht oder vom regionalen Bäcker, die Eier stammten vom Nachbarhof. Das Essen war nicht nur umweltbewusst und nachhaltig, sondern auch viel leckerer!
Wir haben unser Auto während des gesamten Urlaubes nicht mehr bewegt. Beinahe jede Aktivität haben wir zu Fuß erledigt und die gesunde Bergluft inhaliert. Oder den örtlichen Nahverkehr benutzt. Es war ein wunderschöner Urlaub!
Mit mehr Achtsamkeit an eine Urlaubsreise rangehen, und schon kann jeder bei diesem Thema etwas verändern! Verzicht kann so schön sein!