Baldor wachte wieder auf, weil jemand an seinen Haaren zog. Wenigstens hatte er diesmal nicht das Gefühl, einen ganzen Tag verschlafen zu haben. Gedämpftes Rauschen verriet ihm, dass er sich in einem dieser Schweber befinden musste.
Au! Was sollte das? Er schlug die Augen auf und sah einem der Männer in die Augen, der eben noch auf ihn zugekommen war.
"Sollte das Versuchsobjekt nicht betäubt sein?"
Baldor wollte protestieren, aber seine Zunge war taub und er brachte nur ein Lallen zustande.
"Primitive Kreatur, beherrscht nicht einmal unsere Sprache", antwortete der andere. "Ich bezweifle, dass sie denken oder wirklich fühlen kann. Wozu also betäuben?"
Was? Was – bei der Großen Qualle – hatten die beiden mit ihm vor, dass sie ihn betäuben mussten?
Der eine trug eines seiner Tentakelhärchen in einem Glasschälchen davon. Waren es sonderbare Erd-Friseure, die ihm nur die Haare schneiden wollten? Ja, das war es sicher! Dann konnte er sich ja beruhigen. Tentakelhaare waren zwar gefühlsintensives Gewebe, doch sie verheilten in Sekunden. Leider die einzige Stelle seines Körpers, an der das möglich war.
Der andere, der ihm Betäubung und Intelligenz abgesprochen hatte, zückte einen brachial wirkenden Gegenstand. Helles Metall, an deren Zacken sich das Licht spiegelte. Es setzte sich mit einem hohen Ton in Bewegung und der Mann ging vorsichtig auf ihn zu. Ihn mit der Langsamkeit seiner Schritte in Panik zu versetzen, lag sicher nicht in seiner Absicht. Wahrscheinlich war er nur vorsichtig, damit er sich während des Fluges nicht selber verletzte. Warum wurde Baldor dann das Gefühl nicht los, dass hier etwas nicht stimmte?
Eine Erschütterung ließ den Mann schwanken und er stützte sich an einer Wand ab. Das hielt ihn aber nicht auf. Stetig kam er auf ihn zu und senke das Werkzeug auf Baldors Arm hinab. Panisch riss Baldor seine Augen auf und starrte den Mann an. Er konnte nicht glauben, dass es dem Typen nichts ausmachte, ihn bei vollem Bewusstsein in Stücke zu schneiden.
Andererseits … hey, jetzt zweifelte Baldor selber daran, dass er in der Lage war, zu fühlen. Rote Spritzer sprenkelten den Anzug dieses Metzgers rot, doch der Schmerz blieb aus. Wobei er sich sicher war, dass der später auftauchte würde – falls er dann noch lebte.
"Sollte sich seine Wunde nicht schließen, so wie bei den Tentakeln?" Sein Werkzeug schwebte wieder in Baldors Sichtfeld. Ein roter Kreis, der um einen grau-metallenen rotierte.
"Vielleicht dauert die Regeneration der größeren Extremitäten länger? Vielleicht schneiden wir ihm nicht zu viel ab. Nimm lieber noch eine Blutprobe und wir sehen in ein paar Minuten nach der Wunde."
Das Surren ebbte ab und der gleichmäßige rote Kreis entpuppte sich als unregelmäßiges Muster, während die gezackte Klinge ihre Bewegung stoppte.
Wollten sie ihn etwa zurücklassen? Regeneration? Wovon faselten die? Er würde jämmerlich verbluten, wenn niemand seine Wunde verband!
"Hllmr!", lallte er einen Hilferuf, aber sie ignorierten ihn. Die hatten alle einen Knall, diese Menschen! "Ihhbtdllnkn!", warf er ihnen an den Kopf, doch erneut brachte er kein verständliches Wort heraus. Er konnte nur hilflos zusehen, wie das Werkzeug klappernd abgelegt wurde und die beiden den Raum verließen. Okay, was jetzt? Ohne Gefühl im Rest seines Körpers konnte er nicht einmal versuchen, sich zu befreien.
Die beiden Männer redeten im Nebenraum, er konnte inzwischen aber nur noch Bruchstücke aufgreifen, die keinen Sinn für ihn ergaben. Und sein Geist driftete wieder ab. Hatte er schon so viel Blut verloren?
Er vernahm das Geräusch des Meeres. Wellen, die gegen die Felsen der Küste brandeten. Und die Vögel, die auf der aussichtslosen Suche nach Nahrung verzweifelt kreischten. Die Carif-Krabben hatten ihnen eins ausgewischt und sich über Nacht einen unzerbrechlichen Panzer wachsen lassen. Aber das interessierte ihn nicht. Baldor wollte seine Ruhe haben, wollte nur schlafen. Hatten die blöden Vögel das Memo nicht bekommen, dass sie ihn erst am Abend wecken sollten? Sie gaben Ruhe und er bekam endlich seinen verdienten Schlaf …
"Hey, Boss, wach auf!"
Er hatte sich zu früh gefreut. Irgendjemand wollte immer noch etwas von ihm.
"Du blutest echt übel. Lass mich mal sehen. Hey, hier muss es doch irgendwo einen Tacker geben, um das zu zuzumachen. Uh – habe ich schon mal erwähnt, dass ich eigentlich kein Blut sehen kann?"
"Halt die Klappe, Ngi und lass mich schlafen", brachte Baldor als schwache Antwort hervor. Er konnte wieder sprechen, wenn es auch nur in seinem Traum war.
"Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist, Chef. Wer weiß, was sie dir als Nächstes abschneiden? Das Bein vielleicht?"
"Was, sie haben mir den ganzen Arm abgeschnitten?" Jetzt riss Baldor die Augen auf.
"Keine Sorge, sie haben nur hineingesägt. Ein bisschen zu tief vielleicht, aber …"
"Da bin ich aber beruhigt."
"Kein Grund zur Sorglosigkeit, Boss. Wenn ich dich da hängen lasse, verblutest du wirklich. Ich bin zwar kein Arzt, aber ich zapfe mal eine der Krankenhausdokumentationen an."
Das konnte ja heiter werden. Nachdem die Zombiedoku so hilfreich gewesen war, wollte Baldor nicht wissen, auf welche Ideen sein Bodyguard jetzt kam.
"Ah, ich hab was gefunden!"
Baldor konnte seinen Kopf nicht bewegen und deswegen nicht sehen, was Ngi tat. Es schepperte und klapperte. Diesen Geräuschen nach, war vermutlich das Einzige, was er tat, eine riesige Unordnung in das Minilabor zu bringen. Irgendwann hielt er triumphierend eine Stange in die Höhe, an deren Ende sich ein Griff und ein Kabel befanden. Er wirbelte herum und suchte weiter. Etwas klickte und schließlich kam Ngi mit dem Apparat auf ihn zu. Ein blaues Glühen überzog dessen Stange. Ob das ein gutes Zeichen war?
"Was genau willst du mit dem Ding anstellen, Ngi?"
"Ich schmelze die Haut um die Wunde herum und verschließe sie, Boss."
"Und das funktioniert?"
"Ich würde sagen, dass wir es darauf ankommen lassen sollten. Kann kaum schlimmer als die Alternative sein. Achtung!"
Etwas zischte – vermutlich seine Haut – und Baldor war ein weiteres Mal über die Betäubung froh. Er wünschte sich nun auch eine Dosis für seine Nase, damit sie den Gestank des angeschmorten Fleisches nicht ertragen musste. Rochen seine Entführer das nicht?
"Hey, Ngi, das stinkt so gewaltig, dass sie uns sicher bemerken."
"Keine Sorge Boss. Die werden gleich Probleme mit der Steuerung bekommen und haben dann genug zu tun."
"Du hast nicht etwa den Schweber so manipuliert, dass wir abstürzen, oder?"
"Ich würde es eher notlanden nennen. Wobei, wenn ich daran denke, wie unser Raumschiff notgelandet ist, könnten wir beide dasselbe meinen."
"Dir ist klar, dass damit die Wahrscheinlichkeit, mich zu töten höher ist, als mich zu retten?"
"Boss, selbst wenn du stirbst, entgehst du wenigstens diesen wahnsinnigen Wissenschaftlern. Ich habe in einer Wissenschaftsdoku nämlich gesehen, was sie mit ihren Patienten anstellen können."
"Ngi, deine Dokus, das sind alles Spielfilme. Nichts davon ist echt!" Baldors Stimme war nun nicht nur vollkommen zurückgekehrt, hatte sogar um eine Oktave an Höhe gewonnen.
"Oh." Es folgte eine Pause von mehreren Millisekunden. "Soll ich dann lieber gehen?"
"Nein, bei der Großen Qualle. Mach mich endlich los!"
Baldor spürte, wie der Druck an Fuß- und Handgelenken nachließ und er schließlich vornüber kippte.
"Ngi!", versuchte er, ihn auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, doch der Roboter starrte ihn einfach nur an. Und so machte er ein weiteres Mal Bekanntschaft mit dem Boden. Anders als der in seinem Zimmer bestand dieser hier aber aus hartem Metall. Das würde schmerzen, wenn die Betäubung nachließ.
"Boss, alles klar? Warum liegst du denn da auf dem Boden rum?"
"Weil ich betäubt bin!"
"Warum sagst du mir das nicht?"
"Jetzt weißt du es. Hilf mir hoch. Am besten trägst du mich."
Ngi beugte sich gerade vor, als der Schweber von einem Schlag durchgerüttelt wurde. Der Raum neigte sich, und Baldor rollte gegen eine Wand.
"Ich denke, jetzt stürzen wir ab, Boss."
"Ach, tatsächlich?", konterte Baldor sarkastisch. "Sorg dafür, dass ich es überlebe, sonst bring ich dich um!"
"Boss, ich erkenne da einen Logikfehler."
"Halt die Klappe, blöder Blecheimer, hilf mir endlich!"
"Nichts lieber als das." Mit diesen Worten war der Roboter trotz ungünstiger Neigung des Schwebers neben ihm und hob ihn auf seine Arme. Gerade rechtzeitig, bevor der Aufprall ein Arsenal an Mordwerkzeugen eine scheinbare Ewigkeit lang durch den Raum schweben ließ. Doch die Zeit holte sie ein und verteilte die Utensilien scheppernd an Wänden und Boden.
Ngi hastete beim ersten Aufprall los – hoffentlich auf eine Tür zu.
Zu früh gefreut, sein Ziel stellte sich als eine der Wände heraus. Wenigstens drehte er sich im Lauf und brach mit dem Rücken voraus durch die Hülle. Die Erbauer mussten hier wohl an stabilem Material gespart haben oder Ngi war tatsächlich so kräftig. Auf alle Fälle war Baldor froh, dass er sich nicht zwischen Ngi und der Hülle befand.
Draußen angekommen verharrte Ngi, während sich der Staub um sie herum legte.
Staub? Das bedeutete, dass sie sich nicht mehr vor der Zitadellenstadt befanden und scheinbar auch nicht im Wald.
Als die Staubschicht durchsichtig genug wurde, dass Baldor mehr erkennen konnte, fluchte er. Das war Sand. Und dahinter sah er das Meer, das er eben noch in seinem Traum vermutet hatte. Er war die letzten Tage so weit durch die Hölle gegangen, nur um innerhalb weniger Minuten wieder zurück an seinen Ausgangspunkt verfrachtet zu werden?
Ngi wurde unsichtbar und Baldor sah sich um. Er schwebte in der Luft und ein gutes Dutzend schwarz gekleideter Kerle, samt ihrer Waffenläufe starrten ihn an. Das hatte etwas Komisches, auch wenn es bedeutete, dass er gleich nichts mehr zu lachen haben würde.
"Du, Ngi, ich glaube, deine Tarnung bringt dir nicht viel. Wenn sie nicht an die Große Qualle glauben, werden sie es mir sicher nicht abnehmen, dass ich schweben kann."
"Du hast recht, Boss", pflichtete ihm der Roboter bei und er wusste, dass er gerade etwas wahnsinnig Dummes gesagt hatte. Er fiel zu Boden, spürte nur den Druck. Die Menge der Schmerzen, die später über ihn hereinbrechen würde, stieg erneut an.
Die Männer nickten zufrieden, als ihre Sicht der Realität wiederhergestellt war. Zufrieden und grimmig. Während sie ihn umringten, stiegen die beiden verrückten Wissenschaftler aus dem Wrack ihres Schwebers. Ein roter Fleck an der Kapuze des einen zeugte davon, dass er den Absturz nicht ganz so glimpflich überstanden hatte, wie Baldor.
Baldor lächelte – geschah ihm recht! Ein ferner Gedanke, sein Bewusstsein drohte erneut abzudriften. Die Bilder auf seinen Augen zitterten, statt der Worte der Wissenschaftler, hörte er nur das Meer.
Nein, er musste wach bleiben! Wo würde er aufwachen, wenn er jetzt nachgab?
'Also gut, bleib wach!'
Was war das gewesen? Wieder die Schell? Die hatte er zwar hier irgendwo zurückgelassen, aber was hatten sie für ein Interesse daran, ob er schlief oder wach blieb? Darüber dachte er nicht weiter nach, als die Welt um ihn herum verschwamm. Er konnte noch so viel wollen, es sah so aus, als ob er den Kampf gegen die Ohnmacht trotzdem verlor.
Die Ohnmacht offenbarte sich ihm als der weite Ozean vor den Stränden ihrer Villa auf Nethufia. Er hatte den Strand selten außerhalb der Dämmerung gesehen, dennoch wusste er im ersten Moment, wo er sich befand. Das war gnädig, ihn in vertrauter Umgebung schlummern zu lassen. Falls dies das letzte Bild war, das er vor seinem Ende sah, konnte er sich glücklich schätzen.
Unter ihm glitt ein Schatten über die bunt schimmernden Korallen. Ein Schatten, von solch gigantischen Ausmaßen, wie er noch nie zuvor einen gesehen hatte. Nun, hier in seinem Kopf schien alles möglich zu sein. Er wünschte sich eine Portion Eiscreme, doch nichts geschah. Das war wohl zu unrealistisch für sein Unterbewusstsein.
Stattdessen fielen ihm nun all die Fischschwärme auf, die ohne Scheu ihre Bahnen um ihn zogen. Die Vögel kreischten am Himmel, Wasser schwappte an seinem Hals hinauf bis zum Kinn und mit dem salzigen Geruch des Meeres brach schließlich eine ganze Sinnesflut auf ihn ein. Der Ozean, so wie er ihn sein ganzes Leben lang geliebt hatte. Jetzt fehlten ihm zu seinem Glück nur noch eine Monsterwelle und sein Surfbrett.
Hinter ihm brauste das Meer auf. Wurde ihm wenigstens einer dieser Wünsche erfüllt?
Bevor Baldor sich zur Welle hinter ihm umdrehen konnte, brach der schwarze Schatten vor ihm aus dem Wasser und eine Welle spülte über ihn hinweg. Wasser drang in seinen Mund ein, er hustete und rieb sich die Augen. Verdammt! Das hätte er besser gelassen. Durch einen brennenden Salzwasserschleier, der seine Augen bedeckte, wandelte sich das finstere Schwarz in schimmerndes Kupfer. Ein gigantischer Kupferwal baute sich vor ihm auf und er starrte Baldor aus winzigen schwarzen Augen an. Das Tier musste uralt sein, denn der Körper war mit den Zeichen der Zeit übersät. Tiefe Furchen zeugten von den Kämpfen vergangener Tage. Kämpfe, die es offenbar gewonnen hatte. Hatte es nun Baldor als seinen nächsten Gegner auserkoren?
Er musterte den Wal genauer, versuchte das Starren zu erwidern, ihm zu zeigen, dass er diese Herausforderung annahm. Immerhin war er nur einen Schritt davon entfernt, der Herrscher Nethufias zu sein.
Dann fiel ihm auf, dass der Wal nicht ihn anstarrte, sondern etwas hinter ihm.
Baldor drehte sich um, versuchte, einen Blick auf das zu erhaschen, was der Wal dort entdeckt hatte. Unübersehbar – die Quelle des Rauschens. Wasser stieg in einer brodelnden Wand von der Oberfläche des Meeres bis zum Himmel auf. Wenn das nicht schon sonderbar genug war, war es das, was mit dem Wasser geschah. Immer wieder beruhigte sich die Wand an einzelnen Stellen und ließ einen Blick zu, auf das, was darin lag. Oder dahinter. Doch es passierte so schnell, dass sein Verstand es entziffern konnte. Außerdem er war zu nah dran und der Winkel, von dem er aus nach oben starrte, waren für seinen Nacken tödlich.
Also schwamm er mutig und mit festen Schlägen auf den Wal zu. Er würde auf seinen Rücken klettern! Es war immerhin seinem Traum, es konnte also nichts passieren. Ob er trotzdem von dem Klettertraining profitierte? Vielleicht musste er Klara ja noch einmal retten, dann konnte es nicht schaden.
Er erreichte den Körper des Wals und passte den richtigen Moment ab, als die Wellen ihn am höchsten trugen, um Halt in einer natürlichen Vertiefung in seiner Haut zu finden. Von dort begann er seinen Aufstieg. Narben und Papillen eigneten sich trotz der Feuchtigkeit perfekt für diese Kletterpartie. Die Meereswelt unter ihm verschwand unter weißer Gischt und er konzentrierte sich nur noch auf das, was vor ihm lag. Über ihm. Jeder Griff und jeder Tritt saß perfekt und die Kletterpartie in der vergangenen Nacht erschien wie eine längst vergangene Tortur im Gegensatz zu diesem Abenteuer. Am Ende schob er sich zufrieden und immer noch voller Energie auf den Kopf des Wales. Der nahm keine Kenntnis von ihm, nicht einmal, als er an seinem rechten Auge vorbeikletterte, um es sich in der Mitte des Kopfes bequem zu machen. Jetzt würde er sehen können, was auch der Wal sah.
Aus dieser Entfernung ergaben die klaren Flecken, die auf der bewegten Oberfläche des verkehrten Wasserfalls aufblitzten, plötzlich einen Sinn. Gelber Sand und Männer in Schwarz, die ihn umzingelt hatten. War das sein Kampf gegen die Bewusstlosigkeit? Betrachtete er was um ihn herum geschah aus den Tiefen seines Unterbewusstseins?
Der Wal gab ein Geräusch von sich, das wie die Rufe klang, mit denen alle Wale sich unterhielten. Irgendwann entstanden Pausen in dem lang gezogenen Röhren. Es klang abgehackt, fast ... als würde er lachen?
"Was ist verdammt noch mal so witzig daran, dass ich betäubt bin, und kurz davor, umzukippen?", brüllte er den Wal an. Der lachte nur weiter und starrte auf die Bilder.
Zwei Tentakel Schossen ins Bild, die sich einen der Männer griffen und zerrissen. Die Perspektive änderte sich. Sie wuchs über die Männer hinweg und starrte sie nun von oben herab an. Die Männer flüchteten. Klar, die wollten nicht das Schicksal ihres Kameraden teilen.
Die Bilder wurden klarer und fließender, bis sich die Oberfläche des Wasserfalls komplett beruhigte und Baldor das Chaos in seiner Gesamtheit erblicken konnte. Wenn er das alles aus seinem eigenen Körper heraus sah … war wirklich er es, der es verursachte? Waren es seine Tentakel, die die Männer über den Strand jagten?
Klara hatte recht gehabt. Er war tatsächlich eine Bestie. Und sein anderes 'Ich' war ...
Der Wal lachte erneut, als er sich mit Baldors tentakelbewehrten Körper durch das Wrack des abgestürzten Gleiters bretterte und die Männer vor sich hertrieb.