Die Partymusik strömt hinaus in die warme Herbstluft, und doch möchte man mal an die frische Luft. Hinaus aus dem aufgeheizten Inneren, in dem man sich lachend Leib an Leib mit den anderen um den Verstand getanzt hat.
Mit gespannten Wangen krame ich mir eine Zigarette aus dem kleinen Handtäschchen, klemme sie zwischen meine rot geschminkten Lippen, und bemerke sie nicht, die im Zwielicht an einer der Palmsäulen steht, die das Gebäude flankieren.
Aber ihr Mann, Eric, bemerkt mich. Als ich hoch sehe, noch immer kein Feuerzeug gefunden, sehe ich ihn lachend an Daniels Seite aus dem hell leuchtenden Schlund schlendern, der die Tür ins Haus ist. Noch vor Daniel zückt er sein Feuerzeug.
Ich neige den Kopf, er legt die Hand schützend um die Flamme. Ich ziehe an der Zigarette.
Sie ist an.
"Danke", sage ich und atme den Rauch aus.
"Phinea", gibt er bewundernd zurück. "Du siehst aus, wie ein Supermodel."
Verlegen lachend fange ich Daniels Blick ein. Der ist stolz, denn ich bin sein Supermodel, aber er schweift ab, der Blick, wandert schräg hinter mich.
Dort steht sie und lächelt falsch.
Es ist 1993, und die Musik, die hinaus dröhnt ist die Originalfassung von Informer.
Es ist 1993, und wir sind in Miami Beach/Florida.
Es ist 1993, die Zeit der Supermodells.
Der zweite Golfkrieg ist vorbei, die Schilder aus den Fenstern der Läden sind verschwunden, auf denen dazu aufgefordert wurde, die Truppen zu unterstützen.