Herbst. Starker Wind. Kalt. Kleine Straße mitten in der Stadt. Reihenhäuser stehen Seite an Seite. Überall Beton, Asphalt und Steine. Keine Vorgärten, keine Blumen. Keine Bäume, kein Grün.
Ich gehe die Straße runter, bin zum ersten Mal hier. Huh! Ein starker Windstoß. Und jetzt kommt noch der Regen. Kapuze über dem Kopf, das hilft… hoffentlich.
Das Wetter wird immer schlimmer. Ich gehe immer schneller. Komisch, eine dunkle Bananenschale liegt direkt auf der Fahrbahn. Hm, da ist noch eine und noch eine…
Was ist das denn?
So viele Bananenschalen?!!!
Das muss ich mir anschauen. Am Straßenende ist der Boden voll von diesen Bananenschalen, alles dunkelbraun. Also, jetzt will ich das wissen!
Oha, das sind gar keine Bananenschalen, das sind große, dunkelbraune Schoten, hart wie Leder und von weitem sehen sie aus wie die alten Bananenschalen. Ich hebe meinen Kopf hoch.
In diesem Augenblick vergesse ich Wind und Regen. Vor mir steht ein großer Baum! Dieser Baum hat keine Blätter mehr, nur die Hülsenfrüchte zieren seine Äste. Die schlanke Linie und natürliche Eleganz haben mich an eine Ballerina erinnert, die ihre Pirouette dreht. So viel Anmut.
Eine Schote nehme ich mit. Zu Hause erfahre ich – das ist eine Gleditschie (Gleditsia triacanthos). Diese exotische Baumart ist robust, mag viel Sonnenschein und kommt auch gut mit Frost zurecht. Schöne Gleditschie blüht im Sommer und lockt Insekten an, weil sie viel Nektar und Pollen produziert. Also ein Honigbaum.
UND:
Auch ein - Klimawandelgehölz!
Noch nie etwas davon gehört, aber der Name spricht für sich und braucht eigentlich gar keine Erklärung. Das, was früher als „exotisch“ galt, nimmt jetzt eine andere Bedeutung an. Klimabaumarten können uns helfen, mit dem Klimawandel klarzukommen und wir müssen lernen, die Natur besser zu verstehen.