Das junge Mädchen saß wie fast jeden Nachmittag auf den Stufen des Palastes und wartete auf ihre Freunde. Sie war die Tochter des Hofmagiers und war dazu verpflichtet ihm am Vormittag zur Hand zu gehen. Währendessen lernten andere in ihrem Alter lesen und Schreiben. Das junge Mädchen wollte sich allerdings nicht mit dem Gedanken anfreunden, es nicht zu lernen und so wartete sie jeden Nachmittag an dem Weg der von der Schule in die Stadt führte auf ihre Freunde. Viele Wagen fuhren vorbei. Die meisten belieferten Stände in der Innenstadt. Die anderen transportierten auch durchaus Menschen.
Nach einer weile stellte sich das Mädchen neben eine der
der Löwenstaturen, um besser sehen zu können. Tatsächlich entdeckte sie die anderen. Freudig begrüßten sie einander. Anschließend begaben sie sich in die Kellerbibliothek.
Es war spät abends, als die fünf wieder aus dem großen Gebäude gingen. Das junge Mädchen, die in dem Palast mit lebte verabschiedete sich bei dem zweiten Löwen von den anderen.
Als sie aber die Löwenstatue berührte, passierte etwas unglaubliches. Die zwei Löwen auf den Sockeln begannen sich zu bewegen.
Die kleine Hofmagierin wich erschrocken zurück, die hellen Augen der Löwen ließen sie noch bedrohlicher wirken. Es war eine dunkle Neumondnacht. Dieses machte die Situation aber keinesfalls weniger gruselig. Eine der beiden Tiergestalten kam genau auf das Mädchen und ihre Freunde, die nur wenig entfernt hinter ihr standen, zu. Der Löwe grolle leicht, blieb aber mit etwas Abstand stehen.
Dann fing der Löwe an zu sprechen. „Guten Abend mein Name ist Taifun.“
„Was willst du? Uns was tun? Die Weltherrschaft?“ fragte eines der Mädchen von den die gerade hatten aufbrechen wollen.
„Du liest definitiv zu viele Bücher.“, flüsterte einer der Jungs hinter ihr. Der Löwe schien allerdings nicht böse: „Ich und mein Bruder Jasinis sind die Wächter des Medaillons der alten Königin. Wir sind eigentlich nur hier um den Schutz das von ihm ausgeht zu erneuern.“ „Wow...“staunten die kinder.
Nun kam auch Jasinis dazu: „Wir könnten aber durchaus die Hilfe einer Hofmagierin und ihren Freunden gebrauchen.“ Die Kinder sahen
einander an und Stimmten dann zu.
„Wir müssen in den Keller. Wahrscheinlich ist es immer noch das Einfachste ihn durch den Geheimweg zu erreichen?“ Taifun blickte zu seinen
menschlichen Begleiter. Alle fünf nickten.
Unter dem Palast erstreckte sich ein unterirdisches Labyrinth. Die kleine Gruppe wurde von Taifun angeführt. Irgendwann blieb er stehen.
„Das ist das Medaillon der Königen. Es besteht aus Silber und ganz viel Magie.“ Erklärte der Löwe Mähne schüttelnd.
Die Kinder staunten wieder und kamen aus diesem auch nicht mehr raus. Als Jasinis sich neben seinen Bruder stellte, erstrahlte ein Leuchten um das auf dem Sockel liegende Schmuckstück in der Mitte des Raumes.
„Hast du noch etwas Magie übrig?“ wandte sich der Gruppenleiter an die Magiertochter. Diese nickte und steckte ihre Hand in Richtung des Leuchten, in dem Moment ging auch von ihr ein Leuchten aus. Alle im Keller spürten die Energiewelle, die daraufhin durch das Haus wehte und es umschloss. Das Leuchten hatte sich anschließend wieder auf den Teil des Raumes zurückgezogen, wo das Medaillon lag.
Taifun sah das Mädchen welches sie unterstützt hatte an „Wahrscheinlich ging es nur so schnell weil du uns geholfen hast.“ „Wenn wir schnell zurückgehen, können wir vielleicht noch etwas Zeit mit euch verbringen?“ fragte das Mädchen. Die Magischen Löwen stimmten dem mit einem Brüllen zu.
Am nächsten Morgen standen die zwei Löwen wieder starr auf ihren Plätzen. Die junge Magierin spürte aber immer noch die Energie des Schutzzaubers. Es machte ihr Hoffnung und steigerte ihre Vorfreude auf ein wiedersehen mit den Löwen, auch wenn es noch Jahre dauern konnte.
(Orientiert an der Wochenchallange Vorgabe 2020 - KW 40)
Prompt:
Die beiden Löwenstatuen vor den Toren des Palastes waren eine beliebte Touristenattraktion. Doch jene Nacht erwachten sie zum Leben. )