Wie gerne hätte ich doch etwas Selbstvertrauen. Es muss so toll sein, wenn man von sich überzeugt sein kann, statt sich selbst für seine Unsicherheit zu verfluchen.
Ich will nicht länger so sehr an mir selbst zweifeln und nach Gründen suchen, mich selbst fertig zu machen. Wie gerne würde ich die guten Dinge, die andere über mich sagen glauben können, doch das schaffe ich einfach nicht. Alles Lob, alle Komplimente prallen einfach an mir ab, während alle Kritik tief in mich eindringt und mich so lange grübeln lässt, bis ich mich noch weniger leiden kann.
Ein selbstbewusstes Leben muss so viel einfacher sein. All die Situationen des Alltags, die bei mir Unwohlsein oder an schlechten Tagen gar Angst auslösen, wären plötzlich kein Problem mehr. Ich würde mich auch nicht mehr von Leuten distanzieren, weil ich mir so lange einrede, dass sie mich nicht mögen und dass sie sich nur aus Mitleid mit mir abgeben, bis ich davon überzeugt bin und sie alle am liebsten aus meinem Leben verbannen würde. Auch das Gefühl, dass ich den Menschen, die mir wichtig sind und denen ich wahrscheinlich recht egal bin, auf die Nerven gehe, würde mich nicht mehr dauernd begleiten. Lob wäre endlich etwas Gutes und würde nicht von meinem Ich als unbedeutend und unwahr abgetan werden. Ich würde die Schuld nicht immer bei mir suchen, sondern könnte begreifen, dass es auch Dinge gibt, für die ich nicht verantwortlich bin und die ich nicht ändern kann, auch wenn ich das gerne tun würde. Träume könnten endlich mal wahr werden, weil ich den Mut finden würde, sie zu verwirklichen, statt mir nur einzureden, dass ich das eh nicht schaffen werde und meine Ziele könnte ich wirklich in Angriff nehmen, statt mir nur auszumalen, wie toll es wäre, einmal etwas zu erreichen. Es wäre alles so einfach, so schön.
Ich könnte endlich frei sein, doch tief in mir wohnen meine Dämonen, die mir sagen, dass ich es nicht wert bin, dass ich das nicht verdiene. Sie dulden nicht die geringste Widerrede und sind so verdammt überzeugend. Wie gerne würde ich sie loswerden, aber sie und ihre Stimmen sind ein Teil von mir und halten mich in meinem freien Leben gefangen.