Die Ausführung einer These über die Weitergabe von (wenig)Wissen…
Ein Auftrag von Fenno für den verwirrten Fuchs, um diesem eine Möglichkeit zu geben, seine Verwirrung dem Allgemeinwohl zur Verfügung zu stellen.
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Wem schier große Weisheit zuteil ist, soll schlüssig darüber schreiben. Denn das Teilen der Weisheit ist der Weisheit letzter Schluss. Und im Umkehrschluss sollte für jene Individuen beschränkter Weisheit, nach nur wenigen Worten des Schreibens bereits Schluss sein. Schlussendlich schließen wir damit ab, dass dies den Schlüssel des Fortbestands des menschlichen Wissens darstellt. Schließlich wäre es herkertverum ein Schlussstrich der Evolution.
Leider gibt es ein großes Aber. Aber leider wissen die Wenigsten worüber wir uns wundern, wenn Wissen woanders widerwissentlich wertvoller geschätzt wird.
Wovon ich spreche, ist die Tatsache, dass jene, deren Wissen lediglich ein Minimalmaß aufweist, nicht wissen, dass sie nicht viel wissen. In dem Wissen, dass Wissende ihr Wissen weitertragen sollen, weisen die Minimalwissenden auf ihr vermeintlich wonniges Wissen hin und sehen sich in der Pflicht, ihr Wissen weiterzutragen.
Tragischer Weise ist jenen Individuen wahrer Weisheit nicht bewusst, dass ihr Wissen wahre Größe aufweist, da die Minimalwissenden sie in ihrem Selbstbewusstsein übertreffen. Im vermeintlichen Wissen über das geringe Wissen, wissen würdevolle weise Wisser wohl wenig worüber sie schreiben sollten, im Glauben an ihr geringes Wissen, was wirklich wenig wohlwollende Wonne, sondern eher weinerliches Wehklagen in mir auslöst.
Wusstest du? Wo die Vielwissenden in der Annahme des Wenigwissens wenig schreiben, verliert sich Vielwissenden-Wissen in die ungewisse Ewigkeit der Unwissenheit.
Wo die Wenigwissenden in der Annahme des Vielwissens viel schreiben, geben sie ihr weniges Wissen wahrlich weiter und nähren insbesondere das Wissen anderer willkürlicher Wenigwissender, denn wertschätzende Vielwissende wissen wohl bereits, was Wenigwissende wissen. Und doch wissen die Wenigwissenden die Vielwissenden zu überzeugen, dass ihr Wenigwissen das viele Wissen der Vielwissenden wirklich überragt. So nehmen Vielwissende das Wenigwissen der Wenigwissenden für weitaus wissender wahr und weichen wahrlich ihrer Wertschätzung gegenüber ihrem eigenen Wissen. Und die Wenigwissenden werten das Vielwissen der Vielwissenden weniger wertig, weil sie es für gewöhnlich nicht besser wissen.
Letzten Endes wissen wir nicht, wie wir wegweisendes Wissen wohl weise weitertragen, denn wo widersinniges Wenigwissen verbreitet und wohltätiges Vielwissen zurückgehalten wird, leben wir in einer an Wissen ermangelnden Gesellschaft, welche Wissen wohl weiterhin wertschätzt, aber in Anbetracht der Unverhältnismäßigkeit vom Wenigschreiben der wankelmütigen Vielwissenden und dem Vielschreiben der waghalsigen Wenigwissenden, sich aufgrund weichenden Wissens wohl einst unwissentlich in eine widerwärtige Wirtschaft Unwissender wandelt.