Gedankensturm
Mein blanker Zorn, er ist geballt,
Ich spür‘ ihn schon – Naturgewalt – ,
Tobender Lärm und Kinderschrei,
Genug von diesem Einheitsbrei,
Es muss was her, was Neues – frisch – ,
Drum setz' ich mich nun an den Tisch,
Ich greif‘ zu Stift und setze an,
Doch nichts passiert, ich frag mich „Wann“?
So frag ich mich, wann ist‘s soweit?
Verflucht! Umsonst vergeht die Zeit.
Ich sitze fest und konzentriert,
Der Lärm von außen eskaliert,
Doch nicht nur dort die Lage brennt,
Auch in mir drin ist’s turbulent.
Gedankensturm, was für ‘ne Krise!
Von außen noch die kalte Brise.
Ich halt’s nicht aus, jetzt fang doch an,
Was, wenn ich nicht mehr schreiben kann?
Die Angst kommt auf – schleichend, doch laut,
Hab ich es mir schon jetzt verbaut?
Mir fiel doch sonst so Vieles ein,
Und heute blank, so wie es scheint.
Ich halte an und gehe tief,
In mein Bewusstsein – Depressiv – ,
Und plötzlich kommt es wie ein Schlag,
Gedankenfluss, der sich verbarg
Er strömt hinaus auf Stift und Blatt,
Die Hand, sie schreibt und wird nicht satt
Gefühlen lass' ich freien Lauf
Pathetisch, doch ich nehm’s in Kauf
Das dunkle Blatt, es wird erhellt,
-Abbild meiner Gedankenwelt-
Um Mitternacht, ich bin befreit,
Ich schau auf’s Blatt und weit und breit
Seh‘ ich nur Weiß, wie wenn es schneit.
Nicht mal ein Satz, nicht mal ein Wort!
Ich lache los, der Druck ist fort.
Die Blicke fragen „Was ist los mit dir?“
Es ist doch leer, das Stück Papier.
„Ihr sucht nach Worten, die brauch‘ ich nicht,
Es ist die Leere, die mit mir spricht.“
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Quintessenz