Hinter mir tapste und keuchte es, so als hätte ich Gollum auf den Fersen. Schon nach kurzer Zeit brannten meine Beine erbärmlich. Ich begann es zu bereuen eine unsportliche Faulenzerin zu sein. Warum hatte ich nie Sport getrieben?! Mist...
Mit zusammengebissenen Zähnen lief ich weiter. Was ich brauchte, war Abstand. Im Moment sah es aber eher danach aus, dass ich und das Monster bald kuscheln würden. Eine Erfahrung, ohne die ich sicherlich auch gut weiterleben konnte. Meine Beine beschwerten sich jetzt schon lauthals. Viel Zeit hatte ich also nicht mehr. Ein Fauchen von hinten und ich brach in Schweiß aus, meine Gliedmaßen pochten. Jetzt musste ich mich beeilen, entschlossen blickte ich auf's Handy in meiner Hand und beschleunigte meine Schritte. Genau in diesem Moment ging es aus.
Wild fummelte ich am Handy herum, um es wieder anzukriegen, aber meine Versuche waren leider von wenig Erfolg gekrönt. Fuck! Mein Plan sah einen leuchtenden Gegenstand vor, damit er aufging!
Zu allem Überfluss kam der Fresser von hinten näher. Er holte auf und blieb mir auf den Fersen, weil er mich gut genug hören konnte. Ich konnte aber schlecht leiser laufen und aufhören zu atmen. Schon jetzt japste ich nach Luft wie ein Fisch an Land. Eine Klaue bohrte sich in meinen Rücken.
Was?! Es war mir schon so nah?! Verdammt, ich war so gut wie tot...
Ich schlug einen Haken nach dem anderen, wie ein Hase, der vor einem roten Fuchs flieht. Kurzzeitig dachte ich, dass meine Strategie aufging. Ich musste es um jeden Preis daran hindern mich zu fassen zu bekommen!
Unvermittelt wurde ich herum gerissen und landete mit voller Wucht auf den Hinterkopf. Ich war zu langsam geworden, Mist. Vor meinen Augen tanzten Sternchen am sternlosen Himmel. Das war nicht gut...
Mit dröhnendem Schädel, versuchte ich eine Rolle zur Seite zu machen. Gerade rechtzeitig genug. Schon wischte eine Klaue dicht an meinem Gesicht vorbei und versenkte sich in die Erde. Ich spürte den Luftzug an meiner Wange und erstarrte vor Angst.
Mit pochendem Herzen und möglichst leise wich ich von der Kreatur zurück. Ich hörte sie fauchen und im Untergrund grapschen.
Dann sah ich etwas, dass mein Herz zum Springen brachte. Ein paar Meter entfernt von mir lag das Handy. Mit dem Bildschirm zur Erde leuchtete es ganz schwach. Ein Wunder, dass der Fresser es noch nicht gesehen hatte!
Langsam kroch ich auf den blassen Lichtschein zu und sendete ein Stoßgebet zum Himmel, dass das Vieh ihn nicht bemerken würde, bevor ich das kleine Teil in den Händen hielt. Gott war nicht gnädig zu mir.