Der verrückte Bastard schien zu wissen, dass er die alleinige Kontrolle über dieses absurde Spiel hatte. Wie selbstverständlich ließ er die klingenfreie Hand wieder nach unten gleiten und berührte mit seinen schmierigen Fingern meine intimste Stelle.
"Na wie fühlt es sich an? Freust du dich nicht?"
Das ekelhafte Grinsen in seinem Gesicht schien festgemeißelt zu sein. Augenscheinlich machte ihm das alles verdammten Spaß. Ein glasiger Schimmer lag über seinen Augen. Immer gröber packte er zu, es tat weh. Aber noch schlimmer fühlte es sich an, wie er mit seinen widerlichen Flossen meine Würde besudelte. Dieser ekelhafte Mistkerl geilte sich an meinen Schmerzen auf.
War diese Visage vielleicht das Letzte, was ich sehen würde?
Das Messer ruhte währenddessen auf meiner Brust und drückte gefährlich nahe gegen meine Haut. Ich konnte mich nicht einmal dagegen wehren. Nie in meinem Leben, wurde ich so gedemütigt. Heiße Wut loderte in mir auf.
"Wie soll ich mich freuen, du Schwein?! Lass mich gehen, verdammt!",
meine Stimme überschlug sich vor Zorn. Wie erwartet, keine Reaktion. Wieder ein Schlag in die Magengegend.
"Du sollst dich gefälligst freuen! Also heul hier nicht rum!"
Hustend holte ich Luft.
Verdammt, jetzt heulte ich wirklich. Ich war es so leid hier zu liegen, diese Fratze zu sehen und der Willkür eines Verrückten ausgeliefert zu sein. Würde ich meine Familie je wieder sehen? Würde ich das überleben? Jetzt wäre es wundervoll in der stinkenden Universität zu sitzen. Ich würde Professor Neller auf seine schmalen, grimmigen Lippen küssen, nur damit das hier ein Ende fände. Eine widerliche Vorstellung, aber ja. Das würde ich wirklich. Alles war besser als Das!
"Jetzt hab ich entgültig genug von deiner Heulerei. Ich werde dich Respekt lehren!"
Die Klinge schnitt in meinen Körper, als bestünde ich aus Butter. Flammender Schmerz schoss durch meine Brust. Ich schrie wie am Spieß.
"Du scheinst es nicht zu begreifen!"
Noch einmal raste das Messer über meinen Brustkorb.
"Ich werde dir deinen Dämon schon austreiben!"
"Nein! Bitte! Hör auf! Bitte! Hör auf!"
Er hörte nicht auf. Ich zählte nicht mit, wie oft er die Klinge über meinen Körper fahren ließ. Mein Gehirn war schon für einen einzigen, klaren Gedanke zu überfordert. Gackerndes Lachen erfüllte den Raum, hallt an den Wänden wieder und mischt sich unter die fröhliche Klaviermusik.