Nach ihrem erfolgreichen Überfall, kehrten die Männer nach zirka einer Woche in ihr Stammlager zurück. Boris freute sich auf Natalia und dass das Morden nun eine Weile ein Ende hatte. Er hatte einen Mann mit seinem Schwert durchbohren müssen und diese Szenen gingen ihm immer noch nach. Boris hatte bis dahin nur aus der Ferne getötet. Außer seinem Vater den Spaten über den Schädel gezogen. Aber das war trotzdem etwas anderes, als jemanden zu erstechen und sich buchstäblich mit Blut zu besudeln. An seiner Räuberkleidung waren noch einige trockene Blutflecken.
Als er mit Dimitri durch das Dickicht auf die Lichtung kam, saßen die vier Frauen gerade vor den Hütten beisammen und blickten sofort in seine Richtung. Olga sprang auf und lief zu Dimitri. Natalia watschelte freudestrahlend auf Boris zu. Sie war sehr erleichtert, dass er unverletzt heimkam. Er grinste in sich hinein, als sie mit ihrem dicken Bauch zu ihm kam. Der schien wieder größer geworden zu sein, solange er weg war. Lächelnd legte er den Arm um Natalia, beugte sich hinunter und gab ihr einen Kuss. Sie strich über sein Gesicht: "Dir scheint nichts passiert zu sein."
„Nein, mir geht's gut." Er legte die Hand auf ihren Bauch: "Und euch?" Sie stöhnte: "Ich bin allmählich froh, wenn es endlich draußen ist." Dabei rieb sie mit beiden Händen ihr Kreuz. „Ein Monat noch?" Sie nickte: "Ja, so ungefähr." Arm in Arm gingen sie zu den Hütten. Boris kramte in seinem Beutel: "Ich habe etwas für dich." Natalia blieb stehen und sah ihn gespannt an. Da holte er die teure Halskette heraus und überreichte sie ihr. Natalia starrte fassungslos auf ihre Handfläche in der das Schmuckstück lag: "Borjenka, das ist unglaublich. Wie schön!" Sie war ganz aus dem Häuschen und er lachte über ihre Freude: "Schön, dass sie dir gefällt."
„Gefallen? Das ist...ich kann es gar nicht fassen." Dann überhäufte sie ihn mit Küssen.
Als er kurze Zeit später zu den anderen sah, turtelten Dima und Olga gerade auch. Nora schien vergessen zu sein. Boris half dann die Beute abzuladen und zu verstauen und am Abend feierten sie ihren Erfolg. Beim letzten Überfall, war es ihnen hauptsächlich um Nahrungsmittel gegangen. Die Männer erzählten natürlich nichts über das Frauenhaus und erst recht nicht über den Zwischenfall. Sergej freute sich schon auf später, wenn Vera sich wieder zu ihm legte, aber heute Nacht würde er sie nicht für sich alleine haben können. Nach der Heimkehr wollten meistens alle zu ihrem Recht kommen.
Sie saßen um das Lagerfeuer herum und ließen immer wieder Becher mit Wodka herumgehen. Boris trank ein bisschen zu viel davon, hielt Natalia im Arm und wurde zudringlicher. Er steckte seine Hand unter ihren Rock und fingerte an ihrem Schoß herum. Natalia gefiel seine Fummelei. Ihr Atem ging schwerer und sie küsste ihn innig. Der starke Schnaps beschwipste sie ebenfalls. Sie hatte dabei genauso husten müssen, wie Boris beim ersten Mal. Die anderen Weiber schienen schon öfters Wodka getrunken zu haben, denn sie vertrugen ihn besser. Bier gab es auch noch. Der Junge war sehr erregt, weil er mit den Fingern spürte, wie feucht seine Geliebte schon war. Er zog sie ein wenig zurück vom Feuer und legte sich mit ihr ins Gras. Natalia klammerte sich vor Lust an ihn. Da der dicke Bauch im Weg war, legte sie ein Bein um Boris Lenden und er holte voller Ungeduld sein bestes Stück aus der Hose und drang in ihre feuchten Tiefen. Beide stöhnten auf und Boris stieß hastig zu.
Die restliche Runde war genauso angetrunken und Ivan konnte sich eine Bemerkung nicht verkneifen: "Unser Jungchen wieder! Haben die zwei Tage bei den Huren nicht gereicht." Boris war zu sehr mit seiner Geliebten beschäftigt. Doch Natalia stutzte: "Huren?" Er ächzte: "Ach, nichts", und bewegte sich weiter. Daraufhin machte Natalia sich steif und sah ihn ärgerlich an: "Borja, sag mir sofort die Wahrheit." Er stöhnte nur genervt und wollte den Akt noch zu Ende bringen, aber sie entzog ihm ihr Becken und setzte sich auf: "Was für Huren?" Der Bursche verfluchte Ivan im Stillen und flüsterte: "Wir waren im Frauenhaus." Natalia sah ihn böse an: "Zwei Tage?" Boris setzte seine Unschuldsmiene auf: "Ich musste dort bleiben, weil Dima beim Wirt noch Schulden hatte. Bis er das Geld aufgetrieben hatte." Sie wuchtete verärgert ihren unförmigen Körper hoch und ging weg.
Zuerst kauerte er noch im Gras und blickte ihr nach, bevor er sich entschloss ihr nachzugehen. „Natascha, warte doch!" Boris schloss zu ihr auf, hörte sie schluchzen und sah wie sie die Tränen aus dem Gesicht wischte. „Ich habe dort in der Zeit im Stall geholfen. Das war nicht zum Vergnügen." Sie schniefte: "Und das soll ich dir glauben? Du hattest bestimmt was mit einer oder gleich mehreren. Ich saß hier und hatte mir solche Sorgen gemacht, dass du getötet oder verletzt wirst und du liegst bei fremden Weibern." Boris berührte ihre Schulter, worauf sie sich wegdrehte: "Es war nur eine. Ich habe es eben seit langem wieder gebraucht. Schon monatelang lässt du mich nicht mehr." Nun flossen ihre Tränen noch mehr: "Meinst du, ich tue das gern? Ich sehne mich genauso nach dir, aber ich muss an unser Kind denken." Er nickte beschämt. Er hatte ihr nicht weh tun wollen. „Verzeih."
Natalia kam nicht mehr zurück zum Lagerfeuer. Sie legte sich in Dimitris Hütte auf ihren Strohsack und versuchte einzuschlafen. Doch Boris Untreue ließ ihr keine Ruhe.
Als er sich um einiges später endlich neben sie legte, fragte sie, ohne sich nach ihm umzudrehen: "Erzähl von ihr." Boris hatte abermals zu tief in den Becher geschaut: "Was soll ich da erzählen? Rote Haare hatte sie, überall rot und schneeweiße Haut. Der habe ich's ordentlich besorgt." Natalia merkte, dass es keinen Sinn hatte, in dem Zustand mit ihm zu reden. Morgen wenn er wieder nüchtern war. Aus der Kammer nebenan drangen eindeutige Laute heraus. Boris meinte: "Jetzt besteigt er wieder seine Olga, das Luder."
„Borjenka, sei still. Du bist betrunken", zischte Natalia. Doch Boris war nicht still: "Der feine Dima hatte natürlich die hübscheste Hure. Nora. Ein Bild von einem Weib. Goldenes Haar, himmelblaue Augen und ein wunderschönes Gesicht. Und nicht zu vergessen, ihre Kurven. Diese Taille und die Hüften. Die hätte ich auch gern nackt gesehen."
„Du bist widerlich", entgegnete Natalia gekränkt. Sie fühlte sich hässlich, wenn er so von diesen Huren schwärmte. Die eine mit roten Haaren und die andere wunderschön. Und sie sah aus wie ein Fass und kam sich auch so vor. Kein Wunder, dass ihr Geliebter diesen Reizen erlegen war. Schon stiegen ihr wieder die Tränen in die Augen und sie biss sich auf die Lippen, um nicht loszuheulen. Das Gestöhne und Ächzen von nebenan war auch nicht gerade hilfreich. Wusste Olga von Dimitris Untreue? Wenn ja, dann schien es sie nicht zu kümmern. Neben ihr ertönte ein Schnarchen. Boris war eingeschlafen.
Ungefähr drei Wochen später im Mai fasste sich Natalia nachmittags öfters an den Rücken. Sie spürte immer wieder ein Ziehen im Kreuz, das nach kurzer Zeit verschwand. Gegen Abend wurde dieses Ziehen schmerzhafter. Wenn Natalia dabei stärker atmete, ertrug sie es besser. Sie setzte sich auf die Bank in Dimas Hütte und atmete tief durch. Olga bemerkte, das etwas nicht stimmte: "Natascha, was ist? Dir geht es nicht gut." Die Schwangere nickte nur: "Hier hinten zieht es immer wieder." Olga ging zur Tür: "Ich frage Verotschka."
Als die beiden Frauen zurückkehrten, saß Natalia breitbeinig auf der Holzbank und unter ihr befand sich eine Lache auf dem Boden. Die Schwangere starrte auf die Pfütze:" Was ist das?" Vera erwiderte: "Das Kind kommt. Das ist das Fruchtwasser." Natalia erstaunt: "Jetzt schon?" Vera schmunzelte: "Sei doch froh. Dann bist du den dicken Bauch jetzt los." Nun erfuhr Natalia, dass das Ziehen, das sie immer wieder spürte, Wehen waren. Ungefähr drei Stunden zogen sie sich auf dieselbe Weise hin. Inzwischen wusste, das ganze Lager, das die Geburt bald begann.
Uljana betrat mit Boris die Hütte, der schrecklich aufgeregt war. Er beobachtete seine Geliebte, wie sie unruhig hin und her wanderte und immer wieder tief durchatmete. Dann wollte sie nach draußen, um ihre Blase zu leeren. Vera begleitete sie.
Boris blieb sitzen, hörte nach einiger Zeit von draußen ein lautes Stöhnen. War das Natalia? Er eilte nach draußen und lief in die Richtung aus der die Geräusche kamen. Da kauerte sie am Boden und stöhnte immer wieder laut. Vera versuchte sie hoch zu zerren, aber war zu schwach: "Borja, hilf mir! Ich glaube, die Geburt beginnt." Er legte sich Natalias Arm um die Schulter und umfasste mit seinem Arm ihren Leib. So hievte er sie hoch und sie gingen langsam zur Hütte. Natalia musste bei jeder Wehe stehenbleiben und stöhnen.
Schließlich lag sie ächzend auf ihrem Lager. Vera, Uljana, Olga und Boris waren bei ihr. Plötzlich entfuhr Natalia ein langgezogener Schrei, dass es Boris regelrecht durchfuhr. Besorgt sah er Vera an. Die kauerte sich neben die Gebärende: "Es geht los. Borja, du musst sie aufrechter hinsetzen." Da kam schon die nächste heftige Wehe, dass Natalia abermals aufschrie und ihr Körper erzitterte: "Oh Gott!" Es war, als würde eine fremde Macht von ihr Besitz ergreifen und ihren Körper steuern. Sie war ihm völlig ausgeliefert und konnte ihn nicht mehr beeinflussen. Boris zog ihren Oberkörper höher und lehnte sich an sie, um sie zu stützen: "Keine Sorge, Liebling. Ich bin bei dir." Sie keuchte und nickte. Dann schrie sie wieder und er spürte, wie ihr Körper regelrecht durchgeschüttelt wurde. Wie von Krämpfen. Natalia lehnte sich an Boris und hatte ihre entblößten Beine angewinkelt. Ihr Kleid war bis über den Bauch hochgeschlagen, denn bei jeder Wehe kam ein Schwall Fruchtwasser heraus.
So zog sich die Geburt über zwei Stunden hin. Boris reichte seiner Geliebten immer wieder einen Becher mit Wasser, weil ihr Mund durch das starke Atmen so ausgetrocknet war und tupfte ihre verschwitzte Stirn mit einem nassen Lappen ab. Die Wehen durchschüttelten in immer kürzeren Abständen Natalias Leib. Sie klammerte sich verzweifelt an Boris Arm: "Borja, hilf mir! Ich kann nicht mehr." Uljana versuchte sie zu beruhigen: "Natascha, du schaffst das. Atme weiter und presse kräftig." Für Boris war die Situation nicht leicht. Er sah, wie sie litt und er konnte ihr nicht helfen. Nur bei ihr sein, sie halten und ihr Wasser geben.
Uljana machte sich langsam Sorgen, aber sie sagte nichts dergleichen. Ihre Tochter war nach dieser Zeit längst da gewesen. Natalia war jetzt schon Stunden in der Pressphase und es schien nicht voran zu gehen. Sie tastete nach dem Kind und was sie fühlte verhieß nichts Gutes. Statt des harten Kopfes, fühlte sie weiche Haut. Das musste der Hintern sein. Es lag verkehrt.
Inzwischen jammerte die Gebärende immer mehr. Uljana und Vera animierten sie, sich anzustrengen: "Nataschenka, ich kann schon was fühlen. Bald hast du es hinter dir. Aber du musst weiter kräftig drücken." Natalia schüttelte ihre verschwitzten Locken: "Ich habe keine Kraft mehr."
„Bitte, Liebling", sagte Boris an ihr Ohr. Da nahm sie ihre letzten Kräfte zusammen und presste weiter. Wie Wellen rollten die Geburtswehen heran und ließen Natalia kaum Pause dazwischen, um sich ein wenig zu erholen. Wenn eine Wehe kam, drückte sie mit aller Kraft mit und krallte dabei ihre Nägel in Boris Arm. Sein Unterarm war schon voller Abdrücke, aber er ertrug es ohne zu murren. Zu groß waren seine Sorgen, um seine Liebste und das Kind. Er wusste nichts über eine Geburt, aber er spürte, dass etwas nicht stimmte.
Olga verfolgte das alles mit gemischten Gefühlen. Wenn sie Natalia sich so abmühen und sich quälen sah, wollte sie lieber keine Kinder bekommen.
Endlich erschien der Hintern. Bei jeder Wehe schob er sich vor, aber zog sich dann wieder zurück. Vera nahm Natalias Hand und führte sie zwischen ihre Beine: "Fühlst du es? Gleich ist es draußen. Du musst jetzt deine ganze Kraft zusammen nehmen." Natalia ächzte ein „Ja" und machte sich bereit. Sie wusste nicht wie, aber sie presste mit aller Kraft mit und so lange, wie sie konnte. Dann fuhr ihr ein stechender Schmerz zwischen die Beine und sie hielt inne, aber Uljana trieb sie weiter an, denn sie durfte jetzt nicht aufhören zu drücken. Mit einem markerschütternden Schrei gebar sie das Hinterteil ihres Kindes. Es hatte die Beine hochgeschlagen, so dass der Steiß zuerst herauskam. Vera rief: "Es ist fast draußen. Nochmal, Natascha!" Olga sah, wie sich Blut unter dem halbgeborenen Kind ausbreitete und wie weit sich die Scheide dehnen musste. Sie wandte den Blick schnell ab.
Boris war sehr erleichtert, dass es fast geschafft war. Jetzt fehlte nur noch der Kopf, aber seine Geliebte verließen die Kräfte. Er fühlte, wie sie schwerer in seinen Armen hing: "Natascha, mach weiter." Sie schien ihn nicht mehr wahrzunehmen. Ihre Augen waren halb geschlossen und sie keuchte leise.
„Veroschka, mit Natascha stimmt etwas nicht." Die Ältere sah nach oben und schlug ihr nicht zu fest auf die Wangen: "Natascha, wach auf. Nicht aufgeben." Aber sie reagierte nicht mehr. Nur noch ein leises Stöhnen entwich ihren verdorrten Lippen. Boris starrte die Frauen panisch an: "Tut doch was." Uljana nickte und versuchte das Kind heraus zu ziehen. Natalia schien nicht mehr richtig bei Bewusstsein, aber ihr Körper arbeitete immer noch unter den Wehen.
Endlich kam der Kopf heraus und das blutverschmierte Kind lag zwischen den gespreizten Beinen der Mutter. Uljana spürte gleich, als sie den kleinen Körper umfasst hatte, dass es sich nicht bewegte. Sie wischte ihm das Blut aus dem Gesichtchen, aber es rührte sich nicht. Boris beugte sich so weit vor, wie es Natalias Körper zuließ und spähte zwischen ihre Beine. Er sah das blutige Kind: "Was ist es?" Uljana schüttelte traurig den Kopf: "Ein Junge. Er ist tot." Boris legte vorsichtig seine geschwächte Geliebte auf den Strohsack zurück und kauerte neben Uljana. „Tot?", fragte er ungläubig. Aber er sah es jetzt selbst. Sein Sohn lag völlig reglos in der Blutlache zwischen Natalias Beinen. „Nein", flüsterte er fassungslos. War alles umsonst gewesen? Die ganzen Strapazen.
Uljana rieb das restliche Blut von dem kleinen Körper und Boris strich mit tränengefüllten Augen über das Köpfchen mit dunklem, verklebtem Haar und über die zarten Bäckchen. Dann sah er zu Natalia, die mit geschlossenen Augen dalag: "Natascha, wach auf!" Er ergriff ihre kraftlose Hand. Vera wischte der jungen Mutter das verschwitzte Gesicht: "Sie ist ohnmächtig", und hoffte, dass sie es überlebte. Uljana schnitt währenddessen die Nabelschur durch.
Boris nahm nun seinen Sohn auf den Arm und legte ihn neben dessen Mutter. Es sah aus, als würde er nur friedlich schlafen. Natalias Brust hob sich leicht, sie war am Leben. „Liebste, wir haben einen Sohn." Er streichelte ihr Gesicht und das des Kindes. Plötzlich durchzuckte es Natalias Körper wieder.
Boris wandte sich sofort zu Uljana und Vera um und die beruhigten ihn: "Die Nachgeburt kommt." Erleichtert drehte er sich wieder um, solange die beiden Geburtshelferinnen alles wegräumten. Olga hatte sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten und war ebenfalls traurig, dass der Junge tot zur Welt kam. Nun ging sie mit Vera und Uljana nach draußen.
Dima kam auf sie zu und erkannte an ihren Gesichtern, dass es nicht gut stand. Die Frauen schüttelten nur die Köpfe und er nickte resigniert. „Wie steht es um Natascha?", fragte er dann. Vera erwiderte: "Nicht gut. Ich hoffe, sie übersteht die Nacht."
Als Boris mit Natalia und dem Kind allein war, legte er sich neben seine Geliebte, betete für sie und schlief bald darauf ein.
Er erwachte erst gegen Morgen, tastete nach Natalia und spürte ihre kalte Haut. Er rüttelte sie sanft und da merkte er deutlich, dass ihr Arm steifer war. „Natascha." Er schlug die Decke zurück und seine Augen glitten über ihren Leib. Sie atmete nicht mehr. Er legte die Handfläche auf ihre Brust, aber sie hob sich nicht. Dann legte er sein Ohr darauf, doch er konnte nichts hören. Verzweifelt richtete er sich auf, raufte sich die Haare: "Nein, bitte Gott. Nimm mir nicht auch noch sie. Ich flehe dich an!" Boris schrie seine Verzweiflung heraus und die Tränen schossen in seine Augen.
Dimitri und Olga erwachten von seinem Geschrei und kurz darauf stürzte Dima aus seiner Kammer: "Borja, was ist passiert?" Der Junge kauerte über Natalia und als Dima ihr starres Gesicht sah, wusste er Bescheid. Er ging zu Boris, legte ihm die Hand auf die Schulter: "Es tut mir so leid, mein Junge." Inzwischen erschien Olga in der Kammertür, starrte auf ihre Freundin und fasste sich bestürzt an den Mund. Dann begann sie zu schluchzen und rannte weinend aus der Hütte: "Veroschka, Uljenka! Natascha ist tot." Die beiden rafften sich auf, als sie Olgas Rufe hörten und auch die Männer kamen langsam zu sich. Vera sah betrübt vor sich hin: "Ich habe es geahnt. Sie war schon so schwach gestern."
Der Schmerz wühlte in Boris Eingeweiden und er meinte, ihn nur dämpfen zu können, indem er zu toben begann. Er warf Gegenstände in der Hütte herum und schrie aus vollem Hals dazu. Dimitri war hinausgegangen, bevor Boris losgelegt hatte, aber er hielt ihn nicht auf.
Nachdem Boris einige Zeit getobt hatte, wurde es sehr still. Der junge Mann verfiel in eine regelrechte Lethargie aus der er scheinbar nicht mehr herauskam.