Kazuo streifte durch die Gänge. Niemand war ihr. Wo waren die alle? Er suchte nach einen Raum, in dem sich Waffen befinden. Doch seine suche war erfolglos. Er schaute sich im ganzen Gebäude um.
„Kazuo was hast du mit Minako gemacht?“
Kazuo dreht sich um. Ihm gegenüber stand Taida.
„Sie liegt unversehrt in meinem Zimmer. Zumindest hoffe ich, dass sie unversehrt ist.“
„Was hast du getan?“, Taidas Stimme erhob sich.
„Maßnahmen ergriffen, damit ich daraus konnte!“
Taida lief mit einem Messer auf ihn zu und drückte ihn mit dem Unterarm am Hals gegen die Wand.
„Wenn du ihr etwas angetan hast, dann wirst du dafür büßen! Du hast hier draußen nichts zu suchen!“
Kazuo schaute den Mann ernst an.
„Das interessiert mich nicht. Ich werde euch alle töten.“
„Das können niemals deine eigenen Worte sein!“
„Du hörst sie mich doch sagen. Woher sollten sie sonst kommen?“
Taida schaute den Jungen wütend in die leeren Augen.
„Was willst du jetzt machen? Mich umbringen? Meinst du das wird Minako gefallen?“
Taida wusste tatsächlich nicht, was er tun sollte. Ihn töten? Am leben lassen? Egal welche Entscheidung er trifft, es könnte ein Fehler sein. Kazuo holte aus zu einer Kopfnuss mit der er Taida auch traf. Taida verzog das Gesicht, hielt Kazuo aber weiter fest. Er drückte fester zu und richtete das Messer aus ihn.
„Hast du dich jetzt doch dafür entschieden mich zu töten?“
Taida entschied sich dafür dem Jungen ins Gesicht zu schlagen.
„Das tat weh...Taida...Du schlägst einen kleinen 15- jährigen Jungen...,weil du dir nicht zu helfen weißt?“
„Halt die Schnauze Kazuo!“
Taida schlug noch ein Mal zu. Kazuo versuchte sich nicht einmal zu wehren.
„Du willst das ich bewusstlos werden?! Anders kommt ihr ja nicht gegen mich an.“
Taida grinste ihn an. Dann schlug er ihn gegen die Wunde, die Minako ihn zugefügt hatte. Kazuo verzog das Gesicht und keuchte vor Schmerz.
„Du verdammter!“
„Na Kazuo hat es etwas weh getan?“
Taida schlug immer wieder gegen. Ein leichter Schlag sorgte schon für extreme Schmerzen bei Kazuo. Irgendwann konnte er den Schmerz dann nicht mehr aushalten und verlor das Bewusstsein.
„Na geht doch...Tut mir leid Kazuo.“
Er nahm den bewusstlosen Körper des Jungen auf den Rücken und trug ihn zurück in sein Zimmer. Minako schaute zu den beiden, als sie rein kamen.
„Was ist passiert Taida?“
„Ich habe ihn wieder zur Bewusstlosigkeit gemacht. Er verliert scheinbar die Fassung, wenn er wütend ist.“, sagte Taida, während er Kazuo auf sein Bett legte.
„Wenn er wach wird, wird er wieder der alte sein. Wir müssen schnellstens feststellen, warum er so ist.“, ergänzte er sich noch.
„Ja...“
„Ist mit dir alles in Ordnung? Deine Wange ist blau...“
„Ja alles gut Taida... Mach dir keine Sorgen. Ich werde noch eben seine Hände verbinden und dann komme ich nach.“
„In Ordnung.“
Taida verließ den Raum. Minako fing an die Hände von Kazuo zu verbinden. Plötzlich umarmte sie jemand und drückte sie an sich. Minako wurde knallrot.
„Es tut mir leid Minako...“
Minako riss erschrocken die Augen auf. Ihm tut es leid?
„Was...denn?“
„Ich habe dich geschlagen...Was hier im Raum passiert ist, habe ich noch mit bekommen. Was danach geschehen ist, weiß ich nicht mehr.“
„Ist gut Kazuo...“
„Nichts ist gut Minako. Ich verliere die Beherrschung über mich und ich weiß nicht wieso. Ich kann mich an nichts erinnern...“
Minako löste sich von ihn und schaute ihn an.
„Wir werden die Ursache dafür finden. Solange werde ich nicht mehr hinter diese Scheibe zu dir kommen. Ich werde davor bleiben.“
„In Ordnung...“
Kazuo schaute beschämt weg.
„Es wäre mir allerdings lieber, wenn ihr mich töten würdet...“
„Hör auf das zu sagen Kazuo.“
„Ich will aber nicht mehr leben. Aber irgendwas hindert mich daran, dass ich mich selbst umbringen kann. Egal was ich bisher versucht habe. Ich konnte es nicht durchziehen.“
„Etwas hat dich daran gehindert? Du doch selbst oder nicht?“
„Nein irgendwas sagte mir immer, dass ich es nicht tun solle. Aber im nächsten Moment sollte ich andere töten.“
Minako schaute ihn verblüfft an.
„Ich muss weg.“
„Wieso?“
„Ich muss etwas erledigen. Ich komme nachher wieder.“
Minako verließ den Raum mit ernster Miene. Kazuo schaute an die Decke und hielt sich die Wunde. Er hatte starke Schmerzen.
Minako machte sich schnell auf den Weg zu Taida. Der saß gerade mit den anderen Mitgliedern zusammen und besprachen das weiter Vorhaben mit Kazuo. Sie ging geradewegs an ihren Platz ohne ein Wort zusagen. Die Männer schauten sie plötzlich alle an.
„Ihr müsst unbedingt Kazuo untersuchen und das so schnell wie möglich!“
„Warum das denn Minako?“, wollte Taida wissen.
„Kazuo hat mir eben erzählt, dass er mehr oder weniger etwas befohlen bekommt. Er wollte schon häufig Suizid begehen, was ihm aber verwehrt wurde. Eine Stimme soll ihm gesagt haben, dass er dies nicht tun sollte. Er dafür aber andere Menschen töten sollte.“
Die Männer in den zwei Reihen schauten sich fragend an. Dann ergriff Hoshido das Wort.
„Wir müssen ihn sofort untersuchen. Wir müssen ihn danach untersuchen, ob nicht ein Parasit inne wohnt. Es ist alles vorbereitet. Lasst uns sofort anfangen!“
„Darf ich dabei sein?“
„Auf gar keinen Fall“, fuhr Taida sie an.
„Lass uns in die Stadt gehen.“, sagte er ihr ruhig.
Minako nickte. Zusammen verließen sie den Raum.
„Ich lenke dich ein bisschen ab. Magst du Eis?“
„Ja sehr sogar.“
Taida ging mit ihr in die Stadt.
„Kazuo komm bitte mit.“, ermahnte ihn Hoshido.
Ohne zu zögern stand Kazuo aus seinen Bett aus und ging mit Hoshido mit.
„Wohin gehen wir?“
„Wir werden dich jetzt untersuchen und das intensiv.“
„Was heißt intensiv?“
„Genaustens...auf eine Weise unter der du vielleicht leiden wirst.“
„hm... okay.“
Hoshido ging mit ihm in ein großen Raum. In diesem standen eine Menge Maschinen und ein Bett.
„Zieh bitte dein Oberteil aus und leg dich dahin.“
Kazuo schaute den Mann an. Jetzt zögerte er. Was wird ihn jetzt erwarten. Mulmig war ihm schon. Dann machte er das, was man von ihm verlangte. Den Raum betraten noch 4 weitere Personen. Sie fingen an den Jungen an Maschinen anzuschließen. Er war komplett verkabelt.
„Wir werden dir jetzt eine Spritze geben. Sie wird die Schmerzen, die wir dir hinzufügen müssen minimieren. Wie viel sie bringt, ist von Person zu Person unterschiedlich.“
„Kann man mich nicht zum schlafen bringen?“
„Leider nicht. Wir brauchen dich im wachen zustand.“
„In Ordnung.“
Hoshido bereitete die Spritze zu und injizierte ihm sie in den Hals. Kazuo verzog kurz das Gesicht. Ihm wurde etwas schwummerig vor den Augen, bekam aber alles noch mit. Die Stimmen klangen leise.
Die Ärzte fingen an ihn zu untersuchen. Vor allem den Kopf.
„Wie vermutet. Wie entfernen wir diese Hoshido?“
„Wir töten sie.“
„Wie denn?“, fragte der nächste.
„Mit Stromschlägen.“
Kazuo hört die Männer sich nur ganz leise unterhalten. Jetzt wurde ihm richtig mulmig. Die Männer schlossen noch weitere Kabel an ihn an. Noch weitere Kabel hatte er auf dem Oberkörper, Hals und dem Kopf. Die Ärzte stellten alles für das weitere vorgehen ein. Dann begann die Tortur. Der erste Stromschlag war noch sehr leicht. In Kazuos Kopf und Körper kribbelte es leicht. Mit jedem weiteren Schlag wurde die Intensität stärker. Kazuo merkte immer mehr von den Stromschlägen.
„Wie weit müssen wir noch erhöhen?“
Hoshido schaute auf einen Bildschirm.
„Wir müssen noch stärkere Schläge geben. Das reicht noch nicht.“
Der Arzt stellte den Stromschlag noch höher. Im nächsten Moment gab er wieder einen los.
Kazuo verzog das Gesicht. Ab jetzt wurden die Schläge sehr Schmerzhaft, trotz der Spritze die er bekommen hatte.
Die Schläge mussten noch um 2 stärken erhöht. Kazuo verkrampfte sich. Er hatte noch nie solchen Schmerzen gespürt wie jetzt gerade. Dabei wusste er nicht einmal, warum die das machen. An den Stellen der Kabel entstanden Brandwunden.
„Schluss. Es ist tot.“
Kazuo wurde übel. Er setzte sich auf und hielt sich die Hände vor dem Mund. Einer der Ärzte hielt ihm eine Schale hin. Ohne darauf noch warten zu müssen, übergab sich Kazuo. Dabei auch mit Blut. Als er damit fertig war ließ er sich wieder nach hinten fallen. Er hörte weiterhin alles noch sehr leise.
„Kazuo du hast es überstanden.“
„Klappe...“
Kazuo schloss vor Erschöpfung die Augen. Wie lange hat das alles hier eigentlich gerade gedauert? Die Ärzte begannen ihm von den Maschinen ab zu kabeln.
„Ruh dich hier erst einmal aus. Ich werde nachher noch mal nach dir sehen.“
„Darf ich eigentlich erfahren, wieso ich diese Folter über mich ergehen lassen musste?“
„In dir hat sich ein Parasit genistet. Anscheinend schon vor 15 Jahren...“
Kazuo schaute Hoshido fragend an.
„Ein Parasit...?“
Hoshido nickte nur. Er merkte, dass es jetzt keinen Zwecke mehr machte sich mit Kazuo zu unterhalten, da ihm die Augen zu fielen. Kazuo schlief ein.
Während Kazuo behandelt wurde waren Minako und Taida in der Stadt. Sie gingen in ein Kaufhaus und schauten sich verschiedene Läden an.
„Minako möchtest du etwas neues zum anziehen haben?“
„Nein...ich mag meine Kleidung.“
„Wir könnten ja eine Organisationsuniform für euch einführen.“
„Organisationsuniform?“
„Ja wir Erwachsenen tragen alle Anzüge. Aber das würde zu euch Kindern nicht passen. Wie wäre es, wenn wir da mal etwas zusammenstellen?“
„Gucken können wir ja mal.“
Minako lächelte. Sie hatte da eigentlich schon eine ganz grobe Idee.
„Wieso sagtest du eigentlich 'euch'?“
„Kazuo wird auch ein Mitglied, dass weiß ich.“
„Meinst du echt?“
„Aber natürlich.“
Die beiden streiften durch die Läden. Minako sollte ein paar Kleidungskombinationen anprobieren, aber nichts eignete sich für den Kampf gegen Parasiten. Nach langen anprobieren uns durch Geschäfte gehen setzten sie sich in ein Café und tranken erst einmal etwas.
„Das habe ich mir irgendwie leichter vorgestellt.“, lachte Taida.
„Ja irgendwie schon. Vielleicht sollten wir selbst etwas designen und diese einführen.“
„Hättest du da denn schon eine Idee?“
„Ja auf jeden Fall.“
„Magst du deine Idee mal aufzeichnen?“
Taida holte einen Zettel und Stifte aus seiner Tasche und schob sie ihr über den Tisch.
„Ja gerne.“
Minako fingt gleich an zu zeichnen. Danach malte sie ihre Zeichnung an.
Gezeichnet hatte sie einen Jungen und ein Mädchen. Das Mädchen trug eine lila Jacke mit hohen Kragen und Kapuze. Die Jacke hatte kurze Ärmel und wurde vom Kragen bis zum Ende geknöpft. Die Umschläge an Ärmel und Hüfte waren in einem helleren lila Ton, genauso wie auch Kragen und innen Seite der Kapuze. An den Seiten waren Taschen mit einer Lasche zum schließen. Die Hose des Mädchens war eng anliegend mit einer großen Tasche jeweils auf den Oberschenkeln. Ein Stück unter den Knien begannen die schwarzen Schnürstiefel. An den Ellenbogen waren Schoner und sie trug Handschuhe mit freien Finger. Die Kleidung des Jungen war eigentlich genauso nur das die Ärmel und Jacke etwas länger waren. Die Kleidung war dunkel grün und die Umschlägen an Ärmel und Jacke, sowieso der Kragen und die innen Seite der Kapuze waren hellgrün. Die Stiefel begannen etwas weiter unten als die des Mädchens. Genauso war die Hose lockerer. Ansonsten sahen die beiden Designs gleich aus.
Taida betrachtete ihre Zeichnung, während sie ihm etwas darüber erzählte.
„Das ist wirklich eine interessante Uniform und wohl auch bestens für das Kämpfen geeignet.“
„Ja das denke ich auch. Zusätzlich kann Kazuo noch etwas für seine Waffe anbringen, sowie ich für mein Schwert.“
„Ja ja...ich werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen. Aber ich denke wir werden diese versuchen umzusetzen.“
„Das wäre großartig.“
Minako freute sich sichtlich darüber. Ihre eigene Uniform, dass wäre wirklich toll.
„Wir bräuchten aber etwas, dass dich als Vorgesetzte hervor hebt.“
„Muss das wirklich sein?“
„Ich denke schon, damit auch die Leute der anderen Bezirke dich als diese erkennen.“
„Wie wäre es, wenn wir ein 'V' für Vorgesetzte auf den Kragen Sticken lassen?“
„Hm das könnte sogar schon reichen.“
Minako lächelte. Eigentlich wollte sie gar nicht hervorstechen, aber wenn es nicht anders geht, dann wenigstens dezent.
Die beiden trinken ihr Getränk zu ende und machten sich dann wieder auf den Weg zurück zur Organisation.