Der normale Alltag begann wieder für die Kinder. Akito und Minako gingen nach dem Frühstück zur Schule. Sie hatten fast den selben Weg dorthin. Am Zielbahnhof trennten sich die Wege aber. In der Schule angekommen fühlte sie sich wieder unwohl wie damals. Immer hin war sie jetzt wieder ganz alleine. Minako setzte sich an ihren Platz. Kurz darauf kam auch schon die neue Lehrerin. Eine nett aussehende junge Dame.
„Guten Morgen liebe Klasse. Mein Name ist Frau Kurosaki. Ich bin ab heute eure neue Klassenlehrerin. Ich hoffe auf eine gemeinsame Restzeit.“
Sie lächelte ihre Schüler freundlich an. Viele fragten sich nur, warum man so eine Lehrerin nicht früher bekommen kann, sondern kurz vor dem Abschluss.
Sie begann mit dem Unterricht. Sie erkundigte sich erst einmal darum, was sie alles schon hatten. Minako hörte nicht zu. Ihre Gedanken waren ganz wo anders. Sie schaute verträumt aus dem Fenster.
„Minako? Würdest du mir bitte meine Frage beantworten?“
Minako schaute zu ihr.
„Entschuldigung können sie die noch einmal wiederholen?“
Frau Kurosaki wiederholte die Frage. Die Schüler fingen an zu grinsen, da sie dachten sie könne sie nicht beantworten. Doch Minako belehrte sie eines besseren und antwortete ausführlich auf ihre Frage.
„Danke Minako.“
Die Schüler schauten sie verblüfft an.
„Ach ja...Das wollte ich euch schon früher fragen. Wieso ist dieser Tisch leer? Ist derjenige krank?“
Minako traf einen Schock. Wieso musste sie das ansprechen? Die Schule schauten zu den leeren Platz.
„Genau wo ist Kazuo eigentlich?“
„Schwänzt er?“
„Ist er wieder krank?“
„Hat er keine Lust?“
„KLAPPE!“
Minako stand auf und stemmte sich auf den Tisch. Die Lehrerin und auch die Schüler schauten das ernst guckende Mädchen an.
„Wenn ihr einmal zuhören würdet, dann wüsstet ihr wo er ist! Er hat uns allen am Anfang gesagt, dass er aus dem zweiten Bezirk kommt! Dann ratet mal wo er jetzt ist!“
Nachdenklich schaute die Schüler weg.
„Setzt dich bitte wieder Minako...Es tut mir leid, dass ich gefragt habe. Ich wusste nicht, dass es dich so sehr mit nimmt.“
„Schon in Ordnung. Das konnten sie ja nicht wissen.“
Sie setzte sich wieder hin. Ihr Blick sank nach unten.
In der Pause nahm alles wieder seinen gewohnten Lauf. Minako wurde von allen gemieden. Von manchen sogar wieder gehänselt und schikaniert. Wie schön es jetzt wäre, wenn Kazuo da wäre, dachte sie sich. Wenn man aus dem Fenster schaute konnte man außerhalb der Schulgeländemauer sehen, wie die Organisation ein paar Parasiten tötete. Es war aber nicht die Organisation des dritten Bezirks, sondern die oberste. Wieso kommen die in einen Bezirk in dem es relativ friedlich ist? Es wäre angebrachten in denen zu sein, wo es nicht sicher ist. Aber dort werden sie wohl nicht sein. Minako ihr Handy machte sich bemerkbar. Als sie drauf schaute, freute sie sich sehr. Denn sie bekam Nachrichten von Kazuo. Ohne zu zögern schrieb sie sofort zurück. Während sie mit ihm schrieb schaute sie der Organisation zu. Anscheinend ist der dritte Bezirk doch nicht mehr der sicherste. Am liebsten würde sie sogar mit kämpfen, aber leider darf sie es nicht mehr. Trotzdem wäre es ihr lieber, als hier mit ihren Mitschülern zu sitzen und ignoriert zu werden.
„Minako wo ist eigentlich unsere Schulkrankenschwester Yuki?“
Sie schaute das Mädchen, welches sie ansprach an. Bei dem Mädchen handelte es sich um Kana. Ein ebenso unauffälliges Mädchen in der Klasse.
„Yuki ist gestorben.“
„Oh nein...das tut mir wirklich leid.“
„Schon gut.“
„Waren es Parasiten?“
„Mehr oder weniger. Es waren Menschen, die von welchen besessen waren.“
„So was gibt es?“
Minako schaute sie fragend an.
„Davon weißt du nichts?“
„Nein. Davon wurde nie etwas berichtet. Scheinbar wissen das nur Leute der Organisation.“
„Woher weißt du, dass ich Mitglied bin?“
„Ich habe dich und Kazuo an einen Tag gesehen, wie ihr gegen Parasiten gekämpft habt. Ihr habt die selbe Uniform getragen, deswegen dachte ich das so.“
„Dann hast du ja richtig gedacht.“
Minako lächelte das Mädchen an. Sie freut sich darüber, dass zum ersten Mal jemand mit ihr gesprochen hatte.
„Wollen wir nachher in die Stadt gehen?“
Minakos lächeln verschwand und sie schaute das Mädchen erstaunt an.
„Meinst du das ernst?“
„Ja, sonst würde ich nicht fragen.“
„Ja gerne.“
Jetzt freute sich Minako um so mehr. Eine Ablenkung und dazu eine Freundin.
Auf der anderen Seite der Mauer, war der Tag nicht besser. Kazuo musste zusammen mit Wildfremden, bei denen er nicht sein möchte essen. Nachdem Frühstück machte er sich sofort auf den Weg, obwohl er noch Zeit gehabt hatte. In der Schule kam er zurück in die Klasse, in der er zuvor auch war. Deshalb brauchte er sich auch niemanden vorzustellen. Ohne das es lange dauerte hatte er wieder die Freunde um sich, die er auch vorher hatte. Der Unterricht verlief ruhig. Er konnte viele Fragen beantworten, da er das schon im dritten Bezirk hatte. In der Pause holte er sein Handy raus und schrieb Minako Nachrichten. Ohne lange darauf zu warten, antwortete sie auch schon.
„Ey Kazuo mit wem schreibst du?“
„Mit einer Freundin.“
„Uuh du hast eine Freundin? Wie lange seit ihr schon zusammen?“
„Wir sind nicht zusammen. Wir sind Freunde.“
„Ach komm, erzähle doch nicht.“
„Es ist so. Wenn du mir das nicht glaubst ist das nicht mein Problem.“
„Schlecht gelaunt wie immer. Ich glaube das ändert sich auch nie.“
„Logisch, wenn man hier leben muss.“
Kazuo stand auf und ging weg. Sein Freund,dessen Name Tenshi lautet, lief ihm hinterher.
„Lauf doch nicht weg.“
Kazuo blieb im Gang stehen und schaute aus dem Fenster. Auf dem Schulhof tauchten Parasiten auf.
„Was hast du?“, wollte sein Freund wissen.
„Schau raus.“
Gesagt getan. Sein Freund schaute raus, blieb aber eher unbeeindruckt.
„Da ist ein Parasit. Das ist nichts neues. Die Organisation wird sich kümmern, wenn nicht töten sie jemanden und gut ist.“
„Und das siehst du so gleichgültig?“
„Es ist zum Alltag geworden...Leider.“
Kazuo schaute Tenshi wütend an. Dann lief er raus. Sein Freund folgte ihm wieder.
„Kazuo was hast du vor?“
„Hör auf mir zu folgen!“
Draußen angekommen standen die beiden vor dem Parasiten.
„Waren die immer schon so groß?“
„Ich glaube nicht...Sind sie es im dritten Bezirk etwa auch nicht?“
„Nein...“
Der Parasit war mindestens doppelte so groß wie die anderen. Die 'normalen' Parasiten waren zirka zwei Meter groß, dieser war also vier.
„Wir müssen hier weg Kazuo. Das Vieh wird uns eiskalt killen.“
„Genau genommen würde uns dieser nur lähmen. Er hat keine Klingen, sondern Stacheln.“
„Hör auf damit anzugeben, dass du dich mit diesen Viechern auskennst.“
Kazuo holte seine Waffe raus, die er unter seiner Jacke versteckt hatte.
„Wir können nicht abhauen und warten, dass die Organisation etwas tut. Die hier ist unfähig.“
Dann erschoss er den Parasiten. Mit einem Schuss war es aber nicht getan.
„Woher hast du diese Waffe?“
„Von Taida.“
„Aber es darf doch nur noch Leute aus der Organisation töten.“
„Ich bin aus der Organisation!“
Mit drei weiteren Schüssen tötete er den Parasiten schließlich. Angestellte der Organisation des zweiten Bezirks traten ein und sahen den toten Parasiten da liegen. Kazuo steckte seine Waffe schnell weg.
„Kinder wer hat dieses Monster getötet?“
„Kein Ahnung.“
Kazuo spielte sich ahnungslos. Tenshi spielte dabei mit.
„Verdammt irgendwer tötet unerlaubt Parasiten.“
„Was passiert mit denjenigen die Parasiten unerlaubt töten?“
„Die werden weg gesperrt. Wir können nicht zulassen, dass sie andere dadurch in Gefahr bringen. Jetzt geht wieder in den Unterricht.“
„Gleich. Seid ihr Angestellte der Organisation des zweiten Bezirks oder Angestellte der obersten Organisation.“
„Angestellte der Organisation des zweiten Bezirks. Die von der obersten werden erst in den nächsten Tagen eintreffen.“
„Ach so.“
Kazuo dreht sich um und ging wieder ins Gebäude. Tenshi folgte ihm wieder.
„Alter Kazuo, dass war total cool! Aber was meintest du damit, dass du bei der Organisation bist?“
„Na ja offiziell nicht mehr. Aber im dritten Bezirk war ich ein Teil der Organisation und habe aktiv Parasiten getötet. Allerdings zählt es nicht mehr. Deshalb: Halte bloß die Klappe!“
Kazuo schaut ihn ernst an. Tenshi nickte nur. Irgendwie hatte er angst vor seinem besten Freund. Die beiden gingen zurück in den Unterricht. Dort begann dann auch sogleich der Unterricht.