Das Wochenende war vorbei und der Schulalltag ging wieder los. Zwei Wochen waren es noch bis zum Sommerfest. Das hielt sich Noriko immer wieder vor Augen. Sie hatte doch bedenken, dass sie es nicht mehr schaffen werden. Die Lehrer gaben ihnen die Zeit zur Verfügung, in ihrem Unterricht alles vorzubereiten. Dies war eine Bitte des Direktors.
Noriko versammelte erst einmal ihre Klassenkameraden im Klassenraum.
„Wir haben ein leichtes Problem und deshalb habe ich eine Bitte an euch. Gibt es jemand, der an Uniformen heran kommt für unser Café? Wenn dies der Fall sein sollte, wäre es schön, wenn ihr etwas erreichen könntet. Für unsere Jungs ist es ja relativ einfach.“
„Was werden wir denn anbieten im Café?“
„Ich habe ein paar Rezepte und Tipps bekommen. Diese können wir umsetzen und anbieten. Würde jemand das Management übernehmen und sich um die Preise kümmern?“
Ein Paar Schüler meldeten sich. Diese wurden für die Preiskalkulationen eingeteilt. Eingeteilt wurde außerdem noch Schüler die backen, sich um Werbung kümmern, wie Plakate und Flyer und Uniformen besorgen. Geplant wurde auch, wer sich im Service aufhalten wird und kellnert beziehungsweise wurden auch Schichten eingeteilt. Alles war organisiert. Es musste nur noch umgesetzt werden. Nach der Besprechung gingen alle an die Arbeit. Noriko lief alles ab, ob es Fragen gibt. Sie war eingeteilt, als Mädchen für alles. Ihre Aufgabe war es jeden zu helfen, Fragen zu beantworten und zu kontrollieren, ob alles gut läuft. Die selbe Aufgabe hatte auch alle anderen Komiteesmitglieder.
„Noriko!“, jemand von Komitee kam zu ihr gelaufen. „Was hehlst du von diesen Vorschlag einer Werbeuniform?“
Noriko schaute sich das Bild an und wurde rot. Das Maskottchen war zwar ein Hase, aber wie ein Bunny wollte niemand gekleidet sein.
„Na ja… Es ist ganz schön ,aber du freizügig.“
„Aber so kommen ganz sicher einige Leute.“
„Ich finde es so nicht geeignet… Probiere es mit einem Rock und einen etwas anderen Oberteil.“
Der Junge schaute sie das Bild an. Vielleicht hatte sie ja doch Recht. Er nickte und ging wieder davon, um sein Design zu überarbeiten.
Am Ende des Tages traf sich das Komitee und besprachen alles weitere. Der Uniformdesigner zeigte sein überarbeitetes Design. Alle stimmten diesem zu. Scheinbar wurde das Werbung machen eine Aufgabe der Mädchen, aber dann soll es eben so sein.
Danach machten sie sich alle auf den Weg nach Hause.
Die Tage bis zum Sommerfest vergingen wie im Flug. Es schien teilweise so, als wenn sie alle aufgeben wollen oder es nicht rechtzeitig fertig wird. Aber am Abend vor dem Fest trafen sich alle zufrieden in der Aula. Der Direktor wollte noch gerne eine Ansprache machen.
„Ich bin erstaunt darüber, wie gut ihr alle zusammen gearbeitet habt, dass ihr dieses Sommerfest innerhalb von zwei Wochen auf die Beine stellen konntet. Ich wünsche euch für morgen viel Spaß und Freude an dem Fest.“
Die Schüler applaudierten. Sie freuten sich alle sehr. Egal wie das Fest wird.
Das Fest sollte um fünfzehn Uhr beginnen. Die Schüler trafen sich alle schon eine Weile vorher.
Norikos Klasse hatte Glück. Sie haben noch Uniformen bekommen und sie zogen sich alle um. Nur Noriko bekam keine. Sie bekam die Uniform fürs Werbung machen. Das Maskottchen. Widerwillig zog Noriko das Kostüm an, aber sie fühlte sich wirklich wohl darin. Das Kostüm war an die Maid Kleider angelehnt. Es bestand aus einer weißen Bluse mit Puffärmeln, darüber trug sich eine rote Weste. Der Rock war ein roter Maidrock mit einer weißer Schürze. An sich sah sie aus, wie eine Version von Rotkäppchen. Auf den Kopf bekam sie Hasenohren und hinter auf ihren Rock war ein Püschelschwänzchen. Sowohl die Jungen, als auch die Mädchen fanden sie niedlich. Sie selbst fühlte sich doch nicht mehr so wohl, nachdem es ihr alle sagte, wie niedlich sie sei. Noriko war aber nicht die einzige die los gehen sollte. Momoko trug das selbe Outfit. Noriko gefiel das überhaupt nicht. Die Klasse wollte die beiden aber wieder zusammen bringen. Die beiden gingen zusammen mit den anderen ‚Häschen‘ los, um Leute für ihr Schulfest zu begeistern. Noriko und Momoko hielten sich erst einmal von einander fern.
Als das Sommerfest langsam richtig anfing, kamen tatsächlich ein paar Leute. Es war aber längst nicht genug, um zufrieden zu sein. Die Schüler gaben ihr bestes.
Die Mädchen sprachen viele Leute an und machten Werbung für ihr Sommerfest. Die Flyer die sie verteilten waren so gestalten, wie Einladungen. Viele der Leute warfen sie nach dem Erhalt wieder weg.
„Hey du hübsches Häschen. Kann man dich irgendwohin mit nehmen?“, sagte ein Junge zu Noriko.
„Nein, aber ihr könnt zu dem Sommerfest unserer Schule kommen.“
„Wirst du auch dort sein?“
„Erst einmal nicht. Ich habe hier zu tun.“
„Dann gönne dir eine Pause und komm mit uns.“
Die Jungen fingen an sie zu bedrängen.
„Lasst mich bitte in Ruhe. Ich will das nicht.“
„Zier dich doch nicht so.“
Momoko trat dazwischen. Die Jungen schauten sie erstaunt an. Freuten sich allerdings darüber noch ein Mädchen zur Auswahl zu haben.
„Sie hat doch gesagt, dass sie in Ruhe gelassen werden möchte. Verzieht euch oder es wird euch leid tun.“
Momoko schaute die Jungen mit einem unheimlichen Blick an. Die Jungen verstanden ihre Botschaft und machten sich davon.
„Danke Momoko.“, sagte Noriko, wobei sie weg schaute.
„Schon gut. Du weißt, dass ich so etwas nicht mag.“
Momoko lächelte ihre Freundin an. Nun schaute Noriko sie auch an und fing ebenfalls an zu lächeln. Diese Situation schien die beiden wieder zusammen zu bringen.
Sie fuhren mit ihrer Aufgabe fort und dieses Mal zusammen.
Als alle Einladungen verteilt waren, kehrten sie zum Sommerfest zurück. Dort war nicht sehr viel los. Die Schüler sahen enttäuscht aus. Noriko drehte sich um, als sie Stimmen hörte. Dort kam ein ganze Ansturm an Menschen. Auch die anderen Schüler bemerkten es und ihre schlechte Laune verflog. Sie bekamen den Ansporn sich nun richtig ins Zeug zu legen.
Noriko und Momoko halfen mit in dem Café ihrer Klasse.
Das Sommerfest wurde ein voller Erfolg. Was die Schüler nicht wussten war, dass selbst diejenigen da waren, die die Schule schließen wollen. Vielleicht überzeugt es sie, dies nicht zu tun.