„Viktoria, mein Schatz, wir müssen reden!", sagte meine Mutter am Frühstückstisch zu mir.
„Aber natürlich. Was ist denn los, Mutter?", fragte ich sie, legte mein Besteck beiseite und tupfte mir mit der Servierte den Mund ab.
„Dein Vater und ich haben uns überlegt, dass wir dich ab jetzt bei Freunden von uns aufwachsen lassen. Damit du nicht nur die Aufgaben und Pflichten einer Prinzessin und späteren Königin erlernst, sondern auch eine normale Kindheit hast. Bitte denk jetzt nicht, dass wir dich nicht mehr wollen. Wir wollen nur, dass du eine richtige Kindheit hast und nicht so aufwachsen musst wie wir damals.", erklärte mir meine Mutter, Königin Eadlyn.
Verwirrt sah ich meine Mutter an. Es war ja nett von meinen Eltern, dass sie mich von meinen Pflichten entbinden und so zu einen „normalen" Kind machen wollten, doch mir kam es so vor, als würden sie mich los werden wollen.
,,Warum? Wollt ihr mich etwa nicht mehr?!", fragte ich völlig aufgelöst.
,,Um Gotteswillen, nein! Wir lieben dich und wollen, dass du eine normale Kindheit hast und nicht immer deine Pflichten im Kopf hast.", antwortete mir mein Vater.
,,Ich kann doch trotzdem hier bleiben und ein Kind sein!", rief ich ihnen trotzig entgegen.
Meine Eltern redeten mir noch gut zu, doch ich verstand nichts mehr von dem, was sie sagten. Noch an diesem Tag packten wir die wichtigsten meiner Sachen zusammen. Als meine Mutter für einen Moment unaufmerksam war, packte ich noch schnell meine liebste Kette mit ein.
„Bitte vergiss nie, dass wir dich lieben, Schatz!", waren die Worte meiner Eltern, bevor sich die Kutsche in Bewegung setzte. Ich klammerte mich ans Fenster und sah sie an, doch nach wenigen Minuten waren sie schon aus meinem Sichtfeld verschwunden.
Als das damals passierte, war ich fünf Jahre alt.