(Anmerkung/Warnhinweis: Dieses Werk beinhaltet einige explizite, erotische, aber stilvoll geschriebene Szenen. Dennoch habe ich es nicht in der Unterwelt. Denn das Hauptaugenmerk liegt nicht auf der Erotik, sondern auf der Fantasy und dem Annähern der verschiedenen Völker, welche darin vorkommen.)
Einleitung
Das Volk der Harpyas lebt auf einem abgeschiedenen Kontinent, fern vom einstigen Ursprungplaneten Equilibria. Dort haben sie ihre ganz eigene, streng matriarchalische Gesellschaft aufgebaut. Die Harpyas sind mächtige Kriegerinnen, halb Mensch, halb Vogel. Sie glauben, dass sie nach dem Ebenbild ihrer grossen, zutiefst verehrten Göttin Lilithia erschaffen worden sind. Die selbstbewusste Lilithia, so erzählt die Legende, verliess einst freiwillig das Paradies, um ungebunden zu leben. Noch heute wacht sie über ihr geliebtes Volk, als dunkler Mond, welcher den Harpyas stets Kraft und Hoffnung verleiht.
Doch etwas ist im Wandel und die junge Harpya Aellia wird auf eine wichtige Mission geschickt.
Auf ihrer Reise lernt sie viele neue Freunde und auch Feinde kennen und ihr Leben beginnt sich grundlegend zu wandeln.
1.Kapitel
Die junge Harpya Aellia hatte sich auf einen hohen Berg, abseits der Hektik der Obsidian- Stadt niedergelassen. Sie wollte mit sich allein sein und die grosse Göttin begrüssen, die am Abend ihre Reise über den nächtlichen Himmel antrat. Es war ein seltsamer Himmel, der in einem dunklen Rot schimmerte und über den die schwarzen Schleier, dünner Wolkenfetzen zogen. Alles war hier stets in dämmriges Zwielicht gehüllt. Es gab an diesem Ort keine Sonne, jedenfalls keine die man richtig sah. Stattdessen war da mehr ein etwas hellerer rötlicher Schein, der tagsüber über dem Land lag. Doch das störte Aellia nicht. Sie kannte nichts anderes als diese, stets vom Halbdunkeln erfüllte, Welt. Für sie war die grosse Göttin darin gegenwärtiger, als es bei hellem Licht der Fall gewesen wäre. Die Gottheit erschien stets bei Abenddämmerung am Himmel, als dunkler Mond, der vollkommene Finsternis über das Land brachte. Aellia fürchtete diese Dunkelheit nicht, sie hiess sie immer willkommen, denn dann waren die Kräfte ihres Volkes am stärksten, besonders die der zauberkundigen Priesterinnen. Aellia gehörte seit kurzem zu dieser Kaste, welche die mächtigste und am meisten angesehene in ihrer Heimat war und sich um die spirituelle Entwicklung des Volkes kümmerte. Beinahe auf derselben Stufe, befand sich der Königinnenadel, der um die irdischen, staatlichen Belange besorgt war. Darauf folgten in der Hierarchie der Kriegsadel, der für Kriege, Eroberungen und den Schutz des Volkes zuständig war, die Jäger, welche sich hauptsächlich um die Ernährung des Volkes kümmerten und dann noch das einfache Volk.
Trotz einiger Privilegien, waren der Adel und besonders die Priesterschaft, darum bemüht, allen ein lebenswertes, angenehmes Dasein zu ermöglichen. Die einzigen die davon ausgeschlossen wurden, waren die Masculinas, welche am niedrigsten geachtet, und meist Diener und Sklaven, der sonst ausschliesslich weiblichen Harpyas waren. Die Masculinas waren männliche Harpyas, doch diese wurden nur viermal im Jahr gebührend gefeiert und zwar am Fest Der Empfängnis der dunklen Mondgöttin. Dann nämlich wurden sie zur Zeugung von Nachkommen gebraucht. Weibliche Nachkommen waren einiges willkommener, als männliche. Sie wurden in irgendeine der höheren Kasten integriert, oder wenn das einfache Volk ein Kind gebar, wurde es in deren Gesellschaft eingegliedert.
Ganz anders die Männlichen. Die Frauen herrschten über sie und sie mussten all ihre Bedürfnisse erfüllen, sonst konnte das den Tod bedeuten. So viele Jahrhunderte lebte das Volk der weiblichen Harpyas schon so, dass sie nur viermal im Jahr, wirklich empfängnisbereit waren. Ansonsten konnten sie tun und lassen was sie wollten, ohne Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft. Viele Harpyas besassen mehrere Masculinas, mit denen sie sich jeweils vergnügten und die ihnen alle Wünsche von den Augen ablesen mussten. Aellia war auch kein Kind von Traurigkeit, obwohl sie zu den Priesterinnen, oder zur Zeit noch zu den Novizinnen gehörte. Denn Keuschheit war kein Thema für die Harpyas, egal welcher Kaste sie auch angehörten. Die Masculinas hatten zwar kaum Rechte, aber waren stets interessante Spielzeuge, die man je nach Vorliebe wieder wechseln konnte.
Die Gesellschaft der Harpyas war so matriarchalisch, dass mittlerweile viel mehr weibliche Harpyas am Empfängnisfest gezeugt wurden. Denn ihre Gene hatten sich im Laufe der Zeit darauf eingestellt. Nun aber machte sich langsam ein Problem bemerkbar. Die Masculinas wurden mit jedem Jahr weniger. So hatte es immer weniger männliche Anwärter, die mit den Harpyas Kinder zeugten. Noch aber machte sich Aellia keine allzu grossen Sorgen deswegen.
Die Nacht war jetzt hereingebrochen und die Grosse Göttin Lilithia erschien als dunkler Mond am Firmament. Er war beinahe ganz schwarz mit einigen helleren Strukturen darin. Aellia spürte wie die Kraft urplötzlich in ihren Körper fuhr! Sie breitete ihre glänzend schwarzen, mit etwas rot durchwirkten Schwingen aus, und reckte ihre menschlichen Arme, mit der in sanftem rötlichen Purpur glänzenden Haut, gen Himmel. Sie hiess die Göttin willkommen. Ihre Kraft durchströmte sie in unbeschreiblichen Wellen. Sie drang durch den Scheitel in den Körper der jungen Harpya ein. Von Aellias Haupt mit den wallenden schwarzen Locken, floss sie weiter hinab. Durch ihren menschlichen, im Rückenbereich etwas befiederter Körper, mit den mächtigen schwarz- roten Flügeln, bis zu den teilweise leicht befiederten Beinen, welche anstatt in Zehen, in kleinen Vogelkrallen endeten.
Die Harpyas waren Mischwesen, halb Vogel, halb Mensch die von einer uralten Ahnenlinie abstammten. Sie waren ein kriegerisches Volk, das einst vor langer Zeit, grosse Eroberungszüge unternommen hatte, von denen jedoch nur noch alte Schriften zeugten.
Heutzutage lebte Aellias Volk, ziemlich abgeschieden auf ihrem, im endlosen Raum der dunklen Göttin schwebenden Kontinenten, aus schwarzem Vulkan- und Obsidian Gestein. Da und dort quollen immer wieder rotglühende Lavaströme hervor, die teilweise wie gewaltige Wasserfälle in die bodenlosen Tiefen unter dem Planeten hinabstürzten. Die Harpyas hatten eine grosse Stadt, aus irisierendem Regenbogen- Obsidian auf dem höchsten Punkt des schwebenden Kontinents errichtet. Man nannte sie schlicht die Obsidian Stadt. Diese wurde gekrönt von einer mächtigen Pyramide, mit verschiedenen Ebenen, die von den unterschiedlichsten Gruppen bewohnt wurden. Das Königtum und die Priesterschaft lebten in den obersten Bereichen, wo sie der grossen Göttin am nächsten waren. Treppen gab es nicht, denn die Harpyas besassen alle Flügel und konnten sich so zwischen den verschiedenen Ebenen und Bereichen, mühelos hin und her bewegen. Für Wesen ohne Flügel, wären die meisten Teile der Obsidian Stadt, niemals zugänglich gewesen. Nahe des grossen Planeten der Harpyas schwebend, gab es noch viele kleinere und grössere Planetenfragmente. Drei davon, hatte man mit gewaltigen, eisernen Ketten an dem Hauptfragment mit der Stadt befestigt. Darauf befanden sich die sogenannten Fliegenden Gärten der Harpyas. Es waren karge Gärten, doch sie halfen den Harpyas zu überleben. Sonst ernährten sie sich hauptsächlich von Fleisch, dass sie auf ihren Jagdzügen durch den endlosen Raum erbeuteten. Aellia wusste nicht, wohin die Jägerinnen jeweils reisten, um Fleisch zu finden. Sie selbst lebte in einer eigenen kleinen Welt, die sich vor allem um die Göttin drehte und sich nicht um das Leben ausserhalb des Reiches des Dunklen Mondes kümmerte...