Bin bisschen genervt und somit musste das mal raus:
Noch ein Grund weshalb ich nicht aufhören kann: Die Waage sagt mir zwar, dass ich abgenommen habe, aber ich sehe und fühle es nicht. Ich sehe gar keine Veränderung, egal wie oft man mir das sagt. Es ist echt anstrengend wenn dir ständig gesagt wird, dass du abgenommen hast und mehr essen sollst. Was bringt es der Person es ständig zu sagen? So ein random 'Wie geht es dir' oder ähnliches ist viel angenehmer als 'Iss mehr, guck dich mal an, das ist doch nicht schwer' oder 'Du hast wieder abgenommen, das sieht man sofort'. Ich habe kein Problem wenn mir diese Sachen paar Mal gesagt werden aber auf Dauer geht es mir auf den Geist. Vielleicht ist es nicht 'schwer' mehr zu essen, jedoch esse ich schon lange nicht mehr 'normal' und ich brauche wirklich keine Kommentare, von anderen Personen, zu meinem Essverhalten.
Ich hatte schon so lange keinen vollen Magen mehr und wenn ich mich Satt gefühlt habe, dann lag es daran, dass ich vor dem Essen viel getrunken habe. In diesem Moment bin ich hungrig ( interessiert wohl keinen aber gut), wieso ich dann nichts esse, weil ich mich an den Zustand 'hungrig' gewöhnt habe und ständig hungrig bin. Außerdem kenne ich das Gefühl 'Satt' nicht mehr richtig und ich mag es nicht, es fühlt sich sehr komisch an. Ich habe mir zu oft Nahrung verboten und tue es noch immer. Für welchen Preis? Damit ich eine Stimme glücklich machen kann!? Ich kann drüber lachen, was tue ich mir eigentlich an? Ja, ich verbiete mir das Essen und ich kann damit nicht aufhören. Total gleichgültig wie ich drüber nachdenke, ich kann damit nicht aufhören und weiß nicht, wie lange es noch dauern wird. Ich kann das Gefühl zu meiner Essstörung nicht in Worte fassen, genauso wenig kann ich die Stimme beschreiben. Ich kann meine Beziehung zu ihr beschreiben (was ich schon getan habe...) aber sonst nichts.
Wenn man krank ist und deswegen kaum bis gar nichts essen kann, fühlt man sich doch schwach und manchmal fällt es einem schwer zu laufen, oder? Genau so fühle ich mich ständig... Ich bin müde, ich habe keine Kraft mehr und ich habe teilweise 'Angst' zu gehen, da meine Beine seit kurzem nicht mehr richtig mitmachen möchten. Danke liebe Essstörung, dass es mir schwer fällt zu gehen. Hauptsache du bist da...
Wie ich dich gerne loswerden möchte, aber es nicht kann. Ja, die Gedanken vom letzten Kapitel habe ich teilweise noch immer und ja, ich kann mir das Leben ohne die Stimme und der Essstörung im Moment nicht vorstellen, trotzdem gehen mir beide ziemlich auf die Nerven... Das war nicht immer so, damals kam ich gut mir der Stimme zurecht, da ich ihr IMMER zugehört habe und getan habe was sie wollte. Nur jetzt, jetzt möchte ich ihr nicht mehr zuhören und am liebsten auch nicht mehr 'gehorchen', jedoch ist das leichter gesagt als getan.
(Während ich den Text geschrieben habe, war ich recht genervt und habe nicht immer auf Deutsch gedacht (Probleme einer bilingualen Person:) ), also bei eventuellen Fehlern: sorry)