Es ist kalt hier draußen. Es stürmt. Dunkle Wolken sind am Himmel. Der Wind, er lässt meine langen, dunklen Haare herumwirbeln und ich, ich versuche nicht mit dem Wind davonzufliegen.
Denn wenn der Wind mich von hinten antreibt, dann lehne ich mich dagegen, denn ich will nicht mitfliegen mit all den anderen, die so schwach und leblos sind, mit denen die sich einfach mit treiben lassen ohne zu hinterfragen wo er sie hinbringt. Keiner wehrt sich, keiner lacht mehr. Alle sind sie vertieft in ihrem Dasein, nur ich, ich stürme mit dem Wind mit, stürme gegen die Luftströme, renne schneller als er.
Ich versuche doch nur zu entkommen.
Zu fliehen.
Weg von hier.
Fort von der Zeit.
Hinein in die Freiheit.
Und die Welt, die dreht sich weiter, mit mir oder ohne mich.
Mit der Zeit oder ohne der Zeit.
Mit all den Stürmen oder ohne sie.
Denn die Welt weiß, es ist irgendwann vorbei.
Denn irgendwann wird die Zeit an alle Türen klopfen
und ohne hereingebeten zu werden
Wird sie in alle Räume stürmen. Mit dem furchtbaren Wind.
Und die beiden reißen alles, alles mit sich.
Es wird kein Versteck mehr geben. Auf der Erde.
Keinen Zwischenraum.
Denn ein jeder ist gefangen in einem Zeitraum.
Für den es keinen Schlüssel gibt, um zu entkommen.
Und so fliegen sie davon.
Bis sie sich verlieren. Sich vergessen.
Da werden sie verdrängt aus ihrem Dasein.
Denn ihre Zeit.
Ist um.
Und der Sturm.
Hat sich gelegt.
Doch er wartet nur darauf wieder los zu brausen und alles mit sich mit zu reißen.
Da lacht die Welt und dreht sich weiter, wie sie es bisher immer gemacht hat und wie sie es immer tun wird, denn sie alleine hat die Zeit hier erschaffen.
Sie sieht das Mädchen mit den dunklen Haaren, das mit und gegen den Sturm rennt, das Mädchen das sich nichts vormachen lässt, die einzige die sich noch nicht verloren hat.
Der Sturm, er legt sich, die Sonne dringt wieder durch die Wolken hindurch und strahlt das Mädchen an. Da bleibt sie ganz plötzlich stehen. Ganz außer Atem, von dem ganzen rennen und tanzen und springen. Sie blickt in die Sonne und auf ihrem Gesicht breitet sich ein fröhliches Lächeln aus. Denn sie weiß, sie hat es geschafft.
Sie lebt.
Mehr als alle anderen.