Es war ihm nie unangenehm, wenn er von einer sicheren Hand geführt wurde. Erst wenn zielgerichtete Gesten kraftvoll und sicher ausgeführt worden sind hat er wich wohl gefühlt und gewusst, dass er sich keine Sorgen machen muss.
Doch diesmal war es anders. Er hat es als eine Demütigung empfunden wehrlos ausgeliefert zu sein. Jede Bewegung war wie ein Stich. Es war eine Auslieferung.
Lag es daran, dass er einen nicht verstanden hatte?
Der Moment wenn man bloßgestellt ist, weil man nicht verstehen kann und um Hilfe bitten muss. Wie muss man sich da fühlen?
Das war der Moment an dem seine Kompetenz angezweifelt wurde. Zwar in erster Linie nur sein Verständnis, dann aber irgendwie alles. Ich habe mich beim falschen gefühlt. Ich habe mich nicht mehr sicher gefühlt.
Ich bin Gast. Bin zahlender Kunde. Er hängt von mir ab. Er hängt von Kundschaft ab. Die Machtverhältnisse sind eigentlich klar.
Doch in diesem Moment gibt man die Kontrolle ab. In diesem Moment entscheidet seine Hand.
Die einzige mögliche Gegenwehr ist, weil meine Hände gebunden sind, mich seinen Bewegungen nicht zu fügen. Nichts zu machen. Widerstand durch nichts machen.
Er Soll sich freuen, dass nicht ich aktiv werde.
Freuen, dass ich es über mich ergehen lasse.
Das nichts tun, als ein fauler Kompromiss.
Das nichts tun, als ein feiger Kompromiss.
Das nichts tun, als ein schwacher Kompromiss.
Mehr als nichts tun wollte ich nicht und konnte ich nicht.
Ich habe das Vertrauen verloren.
Zurück kann ich nicht, doch den restlichen Weg will ich ihm nichts geben. Den restlichen Weg bekommt er nichts von mir. Er wird auch gar nichts bekommen. Bring es einfach zu Ende. Lass es uns schnell zu ende bringen. Schnell abschließen. Erwarte aber nichts. Du darfst nichts erwarten. Du hast dein Recht der Erwartung verloren. Also verlange auch nichts.
Und dann passiert es doch. Er bekommt was er will. Er hat, obwohl er es nicht verdient hat, das bekommen was er wollte. Seine Bewegungen sind entscheidend. Sein handeln ist von Bedeutung. Er besitzt die Macht. Er verwendet sie und steuert mich gegen meinen Willen.
Er zwingt mich. Ich fühle als würde er mich zwingen mich in diese Richtung zu bewegen. Normalerweise ist man gelassen und unterstützt die Handlung und will zu einem guten Ergebnis beitragen.
Doch hier weiß man, dass es kein gutes Ergebnis wird. Es bringt doch sowieso nichts. Warum dann diese Ausübung von Macht?
Jede einzelne Bewegung ein Stich.
Ich will nicht.
Will nicht mitgehen. Will nicht gelassen sein. Will ihm es nicht überlassen. Will es mir auch nicht anmerken lassen.
Doch wenn man genau hinhört, dann sieht man das ich es nicht will. Man kann es in seinen Nuancen sehen. In dem kleinen Widerstand, der sich beim Ansatz einer neuen Bewegung erhebt.