Die Tage, sie stritten und dunkel umwarb
jede folgende Nacht seine Züge, so starr
gen Westen blickend; und Tag für Tag starb
seine Seele, erblindend so Jahr für Jahr.
Erinnernd weilte er ferne im Geist,
sah zu, wie die Blumen des Winters erblühten.
Gar leblos und kalt dort im Steine verwaist
vermochte er nicht diese Schönheit zu hüten.
So starb stets verblutend am Ende der Tage
die Welt und einher brach die Nacht, dunkelschwer.
Er sah nicht, doch fühlte des Schicksales Waage,
pendelnd und wägend wie Wellen im Meer.
Wie ein Schloss ohne Schlüssel gebar diese Zeit
fernab von dem Land, das im Winter ertrank,
ein Geheimnis so schwer, das im Sommer verschneit,
und im Rätsel der eisigen Ufer versank.
Sein Blick reichte weit, doch das Augenlicht schwand,
wie die Witterung nagte die Ewigkeit,
und im Spiegel der Wellen der Zauber ihn band,
dort fühlte er sich bald zum Sterben bereit.
Gebrochen steht einsam ein Monolith
in abendlich Röte den Blick eingefangen.
Hoffend und wünschend bis heute er litt,
doch nie konnt’ der Tod zu ihm durchgelangen.
(Erster Teil - https://belletristica.com/de/text/der-monolith-23483 )
©Law