„Ok, setze einen Notruf ab. Wir werden wahrscheinlich nicht mehr so ans Land kommen.“, meinte Alex, als mit einem lauten knattern die Lenzpumpe absoff.
Schnell hatte Livia Funkkontakt mit einem deutschen Wasserschutzpolizeiboot. Es fuhr gerade Patrouille, da bei dem Sturm immer ein Boot auf dem See sein musste. Die Koordinaten wurden ausgetauscht und Alex lenkte in die Richtung des Bootes ein. Bei der nächsten Welle wurde das Boot wieder hoch gehoben und durch die Geschwindigkeit flog es für einen Bruchteil einer Sekunde, bis es krachend und spritzend in dem Wellental einschlug. Sofort verringerte Alex die Drehzahl, doch nun hatte er noch mehr zu kämpfen. Livia morste mit dem Suchscheinwerfer SOS, als Zeichen für das Polizeiboot. Erneut hob eine Welle das Rettungsboot an.
„Halte dich gut fest.“, schrie Alex überflüssigerweise über die Wellen und den heulenden Wind. Wieder schnellte die Propellerdrehzahl hoch als das Boot in ein Wellental fiel und stark zur Seite gedrückt wurde. Dann hörten sie ein Hupen, das von allen Seiten kam. Durch den starken Nebel sahen sie nur wenige Meter weit. Wieder wurden sie von einer Welle angehoben, doch diesmal von der Seite, dass das Boot fast umkippte. Weitere Wellen brachen sich und spritzten den beiden um die Ohren. Livia klebten die Haare im Gesicht und Alex tropfe auf das recht vollgelaufene Boot, als sie ein zischen hörten. Sofort zog Alex an der Reisleine, und sie hörten ein lautes knacken und ein Ruck ging durch das Boot, als der Motor intern blockiert wurde. Durch den Lüftungsschlitz sahen sie den Funken, und dann, dass es im Motorraum brannte. Die Flamme loderte zwei bis drei Mal kurz auf, als sie dann wieder erlosch, nachdem zwei weitere Wellen über das Boot hinweggegangen waren. Nun trieben sie führungslos in den Wellen.