Nervös blickte Hermine sich um. Sie hatte Draco aus den Augen verloren und von Nagini fehlte ebenfalls jede Spur. Wenn Snape und Lucius nicht bald eine Möglichkeit fanden, sich von Voldemort wegzustehlen, um die Schlange zu suchen und zu töten, wäre der Moment vorbei und die Gelegenheit, ihn ein für alle Mal zu töten, dahin. Warum war Nagini nicht bei ihm?
Unwillig richtete Hermine ihre Augen nach vorne, dorthin, wo Voldemort am Kopf der Tafel stand und seine Rede hielt. Er hatte seine Schlange wohl kaum zu Hause gelassen?
„Na… gini…“
Das Wort war so leise über die Lippen von Voldemort gekommen, dass Hermine es beinahe nicht gehört hatte. Überrascht starrte sie ihn an, registrierte, dass er mit einem Blick voller Entsetzen und Schmerz ins Leere starrte, die eigene Rede offenbar vollkommen vergessen. Dann, ohne Vorwarnung, drehte er sich um, zog seinen Zauberstab und schrie ohrenbetäubend laut: „FENRIR!“
Verwirrt blickte Hermine sich um. Von dem Werwolf fehlte jede Spur, sie hatte ihn den ganzen Abend über nicht gesehen. Was ging hier vor sich? Unbehaglich beobachtete sie die anderen Todesser, die begonnen hatten, leise zu tuscheln.
In diesem Moment trat Fenrir durch die Tür, die zu einem kleinen weiteren Zimmer führte, und grinste, den Zauberstab noch in der Hand, in die Runde: „Ich habe den Verräter! Er ist tot! Aber Ihr werdet niemals glauben, wer es war!“
Ehe Hermine begriff, wovon der Werwolf sprach, hob Voldemort seinen Zauberstab und richtete ihn auf Fenrir: „Avada Kedavra!“
Voller Entsetzen suchte Hermine den Blick von Snape, doch der beachtete sie gar nicht, sondern studierte mit unbeweglichen Gesichtsausdruck die Szene, die sich vor ihm abspielte. Lucius wirkte deutlich angespannter, doch auch er machte keine Anstalten, zu ihr zu blicken. Was geschah hier? Warum hatte Voldemort Fenrir Greyback getötet? Wo war Draco? Und vor allem: Wo war Nagini?
Starr beobachtete sie, wie Voldemort in das anliegende Zimmer hetzte, dann hörte man einen hasserfüllten Schrei. Binnen Sekunden war er wieder da, den Stab auf Lucius gerichtet.
„Dein Sohn!“, schrie er so zornig, dass sich seine Stimme beinahe überschlug. „Dein Sohn hat Nagini getötet!“
Hermines Herz setzte einen Schlag aus. Draco? Absolute Stille legte sich über den Raum.
„Avada Kedavra.“
Leise und ruhig klang die Stimme durch den Raum, während ein grüner Lichtblitz aufzuckte. Dann, mit einem Ausdruck des Erstaunens auf dem Gesicht, sank der Dunkle Lord zu Boden. Alle Augen richteten sich auf jenen Zauberer, der die Worte gesprochen hatte.
Aufrecht, den Zauberstab noch immer in der Luft, stand Severus Snape da, das Gesicht noch immer undurchdringlich, stolz, abweisend. Die Zeit schien stehen zu bleiben, während nur ganz langsam in die Köpfe aller Anwesenden das Bewusstsein für das, was gerade geschehen war, tröpfelte.
Bellatrix Lestrange war die erste, die sich von dem Schock erholte: „NEIN!“
Sie ergriff ihren Stab und schleuderte einen Fluch auf Snape, doch als habe er damit gerechnet, duckte er sich geschickt weg. Und mit einem Mal brach die Hölle los. Jeder Zauberer, jede Hexe im Raum zückte ihren Stab und stürzte sich in den Kampf.
Verängstigt sank Hermine zu Boden und presste sich an die Wand. Zauberer, von denen sie es niemals vermutete hätte, erhoben ihre Stäbe gegen Bellatrix, während andere sich auf ihre Seite stellten. Immer wieder zuckten grüne Blitze durch die Luft, während der Raum nur so knisterte von all der sich entladenden Magie.
Draco!
Vor seinem Tod hatte Fenrir gesagt, der Verräter sei tot! Hieß das etwa, Draco war tot?
„Nicht meine SCHWESTER!“
Die hysterische Stimme von Narzissa Malfoy zog Hermines Aufmerksamkeit auf sich. Unfähig, sich zu bewegen, starrte sie hinüber, zur anderen Seite des Saals. Dort standen, beinahe unberührt von dem Chaos um sie herum, Lucius Malfoy, seinen Stab auf Bellatrix gerichtet, und seine Frau, die sich schützend vor ihre Schwester geworfen hatte. Hermine registrierte sofort, dass Bellatrix offensichtlich ihren Zauberstab im Gefecht verloren hatte.
„Geh zur Seite, Narzissa!“, fuhr Lucius seine Frau wütend an, doch die schüttelte den Kopf und blieb stur: „Nein! NEIN! Wie kannst du es wagen, deinen Stab gegen sie zu erheben? Du … Blutsverräter! Elender Muggelliebhaber!“
„Wir haben keine Zeit für deine lächerliche Eifersucht! GEH. ZUR. SEITE!“
Doch die Frau rührte sich nicht. Mit angehaltenem Atem starrte Hermine auf den breiten Rücken von Lucius Malfoy. Seine blonden Haare hatten sich aus dem üblichen Zopf gelöst und sie konnte selbst über die Entfernung sehen, dass seine Brust sich rasend schnell hob und senkte und dass sein ausgestreckter Arm zitterte.
Dann blitze es in schneller Folge zweimal grün. Beide Frauen sanken leblos vor Lucius Malfoy zu Boden.
„Miss Granger!“
Wie in Trance wandte Hermine den Kopf um und blickte zu Snape, der neben ihr in die Hocke gegangen war. Mit ernstem Blick legte er eine Hand auf ihre Schulter: „Sie müssen hier weg! Sie sind unbewaffnet. Sie werden das hier nicht überleben, wenn Sie hierbleiben! Kommen Sie!“
Ohne ihre Antwort abzuwarten, ergriff er ihre Hand und zog sie gebückt hinter sich her, aus dem Speisesaal raus, in die Eingangshalle, hin zu den Treppen, wo ihr kleines Kabuff lag. Mit einer raschen Handbewegung öffnete er die Tür und stieß sie hinein: „Sie bleiben hier! Rühren Sie sich nicht und kommen Sie nicht raus, ehe ich Sie nicht hole!“
Dann, wieder ohne auf eine Reaktion von ihr zu warten, schloss er die Tür und verschwand.
Zitternd sank Hermine auf ihre Matratze. Voldemort war tot. Doch dieses Chaos, dieser Kampf, das war nicht geplant! Und wer wusste, wer am Ende überlebte? Wie viele Anhänger von Voldemort gab es noch? Und wie gut würden sich die wenigen schlagen, die spontan ihre Zauberstäbe gegen jene Anhänger erhoben hatten?
Der Gedanke, dass Snape nicht zu ihr zurückkehren würde, war ihr unerträglich. Oder Lucius.
Verdammt, ich bin nicht dazu geschaffen, hier rumzusitzen und abzuwarten! Ich halte das nicht aus!
Und vor allem schrie alles in ihr danach herauszufinden, ob Draco wirklich tot war. Er konnte nicht tot sein. Der Werwolf konnte das nicht ernst gemeint haben!
Kurz entschlossen, die Befehle von Snape in den Wind schlagend, stürzte Hermine sich aus ihrem kleinen Zimmer. Irgendeiner von den Zauberern im Speisesaal hatte doch bestimmt seinen Stab fallen lassen! Sie würde gewiss irgendwie an einen Stab kommen, wenn sie nur danach sah!
So geschwind, wie sie konnte, kannte sie mit bloßen Füßen über die kalten Fliesen, zurück zum Ort der Schlacht. Ihr Herz raste und sie war sich bewusst, dass sie Todesangst hatte. Doch das alles war fern, nur am Rande ihres Bewusstseins. Das Adrenalin, das durch ihre Adern pumpte, schärfte all ihre Sinne und brachte ihren Verstand auf Hochtouren. Sie fühlte sich wacher als je zuvor, sie war bereit zu kämpfen.
In der Eingangshalle angekommen stoppte Hermine ihren Sprint. Geduckt hastete sie zur gegenüberliegenden Seite und presste sich neben der Tür gegen die Wand. Von drinnen klangen noch immer laute Kampfgeräusche, doch wie es aussah, hatte noch kein Zauberer den Saal verlassen. Die Tür war aus den Angeln gerissen worden und lag nun zersplittert in der Mitte der Halle. Vorsichtig riskierte Hermine einen Blick ins Innere.
Sofort erfasste sie Lucius und Snape, die Rücken an Rücken standen und sich gegen eine Gruppe von Todessern zur Wehr setzten, während in einer anderen Ecke eine Hexe, die Hermine nicht erkannte, verzweifelt gegen drei andere Zauberer kämpftet. Und dann sah sie ihn. Den toten Zauberer direkt am Eingang, der seinen Stab noch immer in der Hand hielt.
Rasch zog sie ihren Kopf zurück. Sie musste auf die andere Seite der Tür, dann einige Schritte in den Saal hinein, vorbei an der säulenartigen Vase, dann konnte sie seinen Stab ergreifen. Das war zu schaffen, ohne bemerkt zu werden. Sie holte noch einmal tief Luft.
Immer noch geduckt, aber so flink wie es ihr möglich war, wechselte sie auf die andere Seite des Eingangs, vergewisserte sich, dass niemand sie bemerkt hatte, hastete weiter. Zur Säule, befahl sie sich selbst, anlehnen, wieder schauen. Den Raum überblicken, erfassen, ob irgendjemand mich bemerkt hat. Noch immer nicht. Weiter, nur noch einen Schritt.
Und dann hatte sie ihn.
Der Stab war noch warm vom Griff seines toten Besitzers, doch Hermine hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern. Lautlos sprach sie einen Protego und als das Schild ohne Verzögerung erschien, lächelte sie kalt. Gut. Der Stab gehorchte ihr angemessen und ihre Zauberfertigkeiten hatten in all den Monaten nicht nachgelassen. Ein weiterer Blick in den Raum zeigte ihr, dass Snape und Lucius sich zusammen gut genug schlagen konnten, doch die Hexe war inzwischen in arger Bedrängnis. Außer diesem guten Dutzend an Zauberern war inzwischen keiner mehr auf den Beinen.
Ohne zu wissen, ob die Hexe auf ihrer Seite war oder die drei Zauberer, die sie angriffen, stürzte Hermine sich hin. Egal, auf welcher Seite jemand stand, es war nicht in Ordnung, sich im Kampf auf diese Weise an einem anderen Menschen zu vergehen. Oder überhaupt jemals.
„Stupor!“, rief sie laut, sowohl, um dem Zauber mehr Macht zu geben, als auch um die drei Männer auf sich aufmerksam zu machen. Jener Zauberer, der gerade damit beschäftigt gewesen war, die Bluse der Hexe aufzureißen, fiel erstarrt um. Sofort richteten die anderen beiden ihre Stäbe auf sie.
Ohne darauf zu warten, dass sie die Flüche erkannte, die auf sie zugeflogen kamen, sprach Hermine einen weiteren Protego. Die Sprüche prallten ab, zerstörten dabei aber ihr Schild und ließen sie taumeln. Vielleicht hatte ihre Zauberkraft doch gelitten nach all den Monaten. Grimmig schoss sie einen weiteren Stupor, doch diesmal waren ihre Gegner vorbereitet und wehren ihn ab.
Aus den Augenwinkeln sah Hermine, dass Lucius und Snape inzwischen nur noch zwei Gegner hatten, die so wirkten, als wollten sie lieber das Weite suchen, als noch länger hier zu kämpfen. Ein erleichtertes Lächeln trat auf ihren Lippen.
Sofort jedoch bereute sie, dass sie sich hatte auch nur einen Herzschlag ablenken lassen. Ein Fluch kam auf sie zu und gab ihr keine Zeit mehr, mit einem Schild zu reagieren. Hastig wich sie aus, doch nicht weit genug. Ihr Arm wurde getroffen, drei tiefe Schnitte taten sich auf und begannen sofort, heftig zu bluten. Fluchend blickte Hermine ihre Feinde an – von denen nur noch einer stand. Der andere war offenbar von einem Stupor der Hexe getroffen worden, die sich inzwischen soweit gesammelt hatte, dass sie wieder in die Schlacht eingreifen konnte. Mit einem kalten Ausdruck auf dem Gesicht richtete Hermine ihren Stab auf den verbleibenden Todesser, während die Hexe ihm ihren unter das Kinn hielt. Ergeben ließ er seinen Stab fallen und sank auf die Knie.
Im selben Moment fielen auch die letzten Gegner von Snape und Lucius. Erleichterung durchströmte Hermine. Es war vorbei. Es war tatsächlich vorbei.
Draco!
Entsetzt erinnerte sie sich, dass sie noch immer nicht wusste, was mit Draco geschehen war. Ohne nachzudenken oder sich dem wütenden Blick von Snape zu stellen, eilte sie an den beiden Männern vorbei zum angrenzenden Raum. Es durfte einfach nicht wahr sein, es konnte gar nicht wahr sein. Er hat immer wieder betont, dass er sich nicht einmischen würde, dass er nicht helfen würde. Bestimmt hatte er sich nur irgendwo verkrochen und war deswegen verschwunden.
Abrupt blieb sie stehen. Dort, vor ihr, direkt hinter der Tür, lag Draco, ein Ausdruck vollkommenen Entsetzens im Gesicht. Die Augen starrten blicklos ins Leere, der Stab war ihm aus der Hand gerollt.
„Nein!“, flüsterte sie verzweifelt und sank neben ihm auf die Knie. Sie spürte mehr als dass sie wirklich hörte, wie hinter ihr Snape und Lucius ins Zimmer traten.
„Oh Gott… Draco!“, hörte sie Lucius sagen, der ebenfalls neben ihr zu Boden sank und seine Hände auf das kalte Gesicht seines Sohnes legte.
„Er wollte sich nicht einmischen!“, schluchzte Hermine. „Er wusste von dem Plan, von allem, und er hat immer wieder gesagt, dass er nicht sein Leben riskieren wird.“
Überrascht blickte Lucius sie an: „Er wusste davon?“
„Ja“, presste Hermine zwischen ihrem Schluchzen hervor, „er war schon lange mein … mein Freund. Und er hat immer wieder gesagt, dass er nicht sein Leben riskieren wird, um mich zu retten!“, erklärte sie verzweifelt. „Er wollte leben … er wollte … oh Gott.“
Weinend verbarg sie ihr Gesicht auf Dracos Brust. Sie konnte nicht glauben, dass ausgerechnet er tot war. Er, der sich nie in Gefahr bringen wollte.
„Ohne ihn hätten wir Voldemort nicht töten können“, sagte Snape leise und legte Hermine eine Hand auf die Schulter, „falls Ihnen das ein Trost ist, Miss Granger. Er hat heute eine Heldentat vollbracht und wir alle können uns glücklich schätzen.“
Nach Atem ringend richtete sie sich auf. All die Erleichterung, das Glücksgefühl, dass Voldemort endlich besiegt war, war überschattet von ihrer Trauer. Hilflos suchte sie den Blick von Lucius, der vollkommen erstarrt neben ihr hockte und auf seinen toten Sohn hinab starrte.
„Lucius“, flüsterte sie, „es tut mir so leid. Wenn ich ihm nichts erzählte hätte, dann… es ist alles meine Schuld.“
„Nein!“, erwiderte er fest und zog sie in seine Arme. „Rede dir das nicht ein! Wenn du es ihm nicht erzählt hättest, hätte er nicht die Schlange getötet. Unser ganzer Plan wäre gescheitert.“
„Aber er ist tot!“, schluchzte Hermine. „Tot! Ausgerechnet er. Ich wäre bereit gewesen, mein Leben zu geben! Er nicht!“
„Entschuldigung.“
Eine weibliche Stimme unterbrach zögerlich ihr Gespräch. Alle drei drehten sich um und starrten die junge Hexe, die im Türrahmen stand, an.
„Äh… Hallo“, sagte diese peinlich berührt. „Ich will Sie nicht stören, Mr. Malfoy… ich sehe, Sie haben Ihren Sohn verloren. Mein Beileid dazu. Aber… wie geht es denn jetzt weiter?“
Seufzend erhob Snape sich vom Boden. Diese Hexe hatte Recht. Sie hatten keine Zeit, um die Toten zu trauern, nicht jetzt. Sie mussten die Nachricht von Voldemorts Tod verbreiten. Sie mussten die übrigen Sklaven befreien. Sie mussten alle Anhänger, die heute vielleicht nicht hier gewesen waren, ausfindig machen und … dafür sorgen, dass von ihnen keine Gefahr mehr ausging. Sie mussten das Ministerium neu aufbauen. Hogwarts. Einfach alles.
„Sie haben Recht“, sagte er ernst, ehe er mit einem Blick auf Lucius und Hermine hinzufügte: „Lucius, kümmere du dich um Miss Granger. Ich werde schauen, dass alle Todesser hier im Haus, die noch am Leben sind, keine weitere Gefahr mehr darstellen. Ich kümmere mich um alles. Falls Sie mir behilflich sein wollen, Miss…?“
„Ah, Parkinson, Professor Snape, Dorothea Parkinson. Ich habe vor fünf Jahren in Hogwarts meinen Abschluss gemacht!“, stellte sich die schwarzhaarige Hexe vor. Snape nickte ihr knapp zu, dann fuhr er geschäftsmäßig fort: „Einige der Überlebenden haben spontan ihren Stab gegen die Todesser erhoben, so, wie Sie es getan haben. Lassen Sie uns gemeinsam schauen, wer das war und wer davon noch lebt.“
Eifrig nickte Dorothea Parkinson. Während sie Snape in den Speisesaal folgte, blieben Hermine und Lucius alleine zurück.
„Es ist vorbei, Hermine“, flüsterte Lucius ihr zu, „es ist vorbei.“
Traurig blickte Hermine zu ihm auf: „Ja. Aber um welchen Preis?“
Sie sah, dass die harte Schale von Lucius Malfoy einen weiteren Knacks erlitt. Unter ihren in Tränen schwimmenden Augen konnte er seine eigene Trauer nicht lange zurückhalten. Zärtlich legte er ihr eine Hand auf die Wange und zog sie in einen Kuss. Hermine wehrte sich nicht. Sie wusste, sie brauchte die Nähe eines vertrauten Körpers jetzt ebenso dringend wie er.
Sie wehrte sich nicht, als er sie in seine Arme nahm und hoch hob, wehrte sich nicht, als er sie durch den Speisesaal an Snape vorbei trug, die Treppen hoch, ins Badezimmer und erst dort wieder absetzte. Sie wehrte sich nicht, als er ihr die Kleider auszog und sie sachte in das große Becken voller heißem Wasser gleiten ließ. Sie war erschöpft und unendlich müde. Jetzt, wo das Adrenalin des Kampfes verflogen war und die Erkenntnis über all die Toten, die es zu beklagen gab, einsickerte, hatte Hermine keine Kraft mehr, sich gegen die Zärtlichkeiten von Lucius Malfoy zu sträuben.
Mehr als willig ließ sie zu, dass er sich zu ihr gesellte, sie in seine Arme zog und mit Küssen übersäte. Tief in sich wusste sie, dass dies das letzte Mal sein würde, dass sie auf diese Weise mit Lucius Malfoy zusammen kommen würde. Sie schloss die Augen und gab sich ganz dem Trost seiner Arme hin.