Die Kälte steigt, ein müdes Aug‘
späht nach dem Licht am Horizont,
späht nach Erlösung aus dem Kampf,
in dieser letzten, langen Nacht der Fantasie.
Schatten drängen, schwarz und schwärzer,
erstickend, hassend, mordend, wütend.
Und Krieger, kämpfst so lange schon,
in dieser letzten, langen Nacht der Fantasie.
Der Schwertarm müd, die Hand ganz taub,
du fühlst die Herzenskraft nicht länger.
Als wärst du ausgeblutet, kalt,
in dieser letzten, langen Nacht der Fantasie.
Wintershauch dich eng umnebelt.
Jeder Schlag zeigt keine Wirkung.
Und Tageslicht scheint nicht zu nahen,
in dieser letzten, langen Nacht der Fantasie.
Doch Krieger, mag dein Herz auch weinen,
dann ist jede Träne der Beweis,
dass dort noch etwas in dir bebt,
in dieser letzten, langen Nacht der Fantasie.
Der Schmerz, so sehr man ihn verachtet,
ist das, was uns lebendig macht.
Die Seite, weiß wie Schnee, sie füllt sich,
in dieser letzten, langen Nacht der Fantasie.
Schwing deine Feder, Wortenkrieger,
nimm diese Hand; will, dass du weißt:
Niemand ist heute hier allein,
in dieser letzten, langen Nacht der Fantasie.
Und wirkt die Dunkelheit auch endlos,
die Sonn‘ ist nur eine Wolke weit.
Die Nacht, sie endet, und dann folgt
das helle, ew’ge Königreich der Fantasie.