Vor der Landung verteilen die Stewardessen kleine Kulturtaschen. Sie sind sandfarben und mit arabischem Schriftzug verziert. Als ich den Reißverschluss aufziehe, entdecke ich eine Schlafmaske, eine Zahnbürste mit Minizahnpasta und Ohrstöpsel. Alles, was man für eine angenehme Reise braucht. Nur ein weiterer freier Sitz ist in der Kulturtasche nicht inkludiert. Ich gähne zwar, doch die Müdigkeit wird von der Aufgeregtheit überdeckt und ich kann es kaum erwarten, den Flughafen zu erkunden.
In München habe ich den Airbus mit größter Bewunderung betrachtet. Am Flughafen in Dubai ist er jedoch keine Besonderheit mehr – bei jedem Gate parkt ein Prachtexemplar. Während wir landen, versuche ich, sie zusammenzuzählen. Nach dreißig höre ich wieder auf.
Als ich mit der Menschenmasse aus dem Flieger steige, fallen mir die angenehm warmen Temperaturen auf. Ich atme die Wüstenluft ein und folge den anderen. Der Flughafen ist riesig und ich brauche fast eine ganze Stunde, um zum anderen Terminal zu gelangen. Der Weg dorthin beinhaltet auch eine Zugfahrt – alle paar Minuten düst ein Zug von einem Ende des Flughafens zum anderen. Ich bin überwältigt von dem mit Palmen verzierten Gebäudemonstrum und schieße ein paar Fotos. Was jedoch nicht überall erlaubt ist, deshalb schaue ich mich sorgfältig um, an welchen Orten Schilder das Verbot signalisieren.
Eine weitere halbe Stunde dauert es, bis ich durch die Kontrollen komme und das Gate im entferntesten Eck des Flughafens finde. Nun ist es soweit, meine entleerte Wasserflasche aufzufüllen. Ich suche nach einer Trinkwasserquelle, doch meine Suche bleibt ohne Erfolg. Ich frage nach und finde schnell heraus, dass man in Dubai dazu gezwungen ist, das Wasser in einem der schicken Geschäfte im Shoppingbereich zu kaufen. Was zwar nicht teurer ist als sonst wo, doch letztendlich ist es eine Ausgabe, bzw. eine Einnahme für alle Beteiligten, bis auf den Endverbraucher. Da die meisten Touristen in Dubai nur umsteigen, werden Euro und Dollar akzeptiert, natürlich auch zugunsten der Geschäfte. Ich überlege mir, ob dieser Kaufzwang an Wasserknappheit in der Wüste liegen mag, verwerfe den Gedanken dann aber wieder.