Lars ist manchmal einfach unmöglich. Sofern jemand von der Leserschaft tatsächlich „Jen“ genannt wird, bitte nicht persönlich nehmen.
LARS
Sie kichert. „Lars, was ist los?“
„Du hattest genug, Jennifer“. Ich blicke sie streng an. Merkt sie nicht, wann sie mit dem Alkohol aufhören sollte?
Sie zieht einen Schmollmund.
„Du bist aber nicht nett zu deiner Jen“.
Ich muss mich zusammennehmen, um nicht die Augen zu rollen. Keiner kann was für seinen Namen, aber Jennifer mit ‚Jen‘ abzukürzen, das gefällt mir nicht, ich muss da immer an die chinesische Währung denken.
Ich schaue unauffällig zu Stefan hinüber. Beide tuscheln und seine rechte Hand ist unter dem Tisch, ich kann mir schon denken wo. Die Kleine ist auch schon ganz rot im Gesicht.
Wobei er da sehr diskret vorgeht und nicht über einen Punkt hinausgeht. Im Gegensatz zu mir. Ich habe durchaus schon Damen durch meine „Fingerfertigkeit“ in der Öffentlichkeit in Verlegenheit gebracht.
Ich habe mir ja die Blondine mit dem kurzen roten Kleid ausgesucht.
Besitzergreifend lege ich meinen Arm um die Schultern meiner Auserwählten. Sie zögert nur kurz, dann lehnt sie sich entspannt zurück.
Ihre Haut fühlt sich wunderbar weich an meinem Arm an.
Ich grinse innerlich. Gleichzeitig bedaure ich, dass sie nicht anders veranlagt ist, sonst hätte ich nachher noch bedeutend mehr Spaß.
Ich trinke ein wenig von meiner Cola – ich bin bei einem Glas Bier geblieben- bevor ich den Arm wieder löse.
Sie seufzt leise.
Perfekt.
„Ich bin gleich wieder da“ raune ich heiser in ihr Ohr.
Ich stehe langsam auf und schlendere lässig an die Theke. Natürlich beobachtet Blondie mich- darauf bin ich ja aus. Stefan hingegen ist vermutlich viel zu sehr beschäftigt, um mich zu beachten. Im Übrigen kennt er diese Show eh schon.
Ich hole mir ein alkoholfreies Hefe und ihr ein Wasser. Entspannt kehre ich an unseren Tisch zurück und stelle das Getränk vor ihr ab. „Trink das!“
„Lars- Schatz, was soll ich denn damit?“.
„Du brauchst Flüssigkeit“ erkläre ich trocken und starre auf ihre Titten. Ich weiß, dass ich einen lüsternen Ausdruck in meinen Augen bekomme, aber das ist mir egal. „Sonst bist du nachher nicht fit genug“ grinse ich.
Widerwillig folgt sie und nippt ein wenig.
Dass sie eigentlich nicht wirklich möchte und mir trotzdem folgt, befriedigt den Sadisten in mir.
Wobei das natürlich ein schlechter Ersatz ist. Und eigentlich mag ich Unterwürfigkeit nur während einer Session oder als Einleitung zu einer solchen. Und dass sie nicht devot ist, spüre ich.
Schade.
So bleiben mir diese kleinen Spielchen, die mir eigentlich nicht genügen, aber trotzdem Spaß machen.
Unsere Stühle stehen schon so dicht es geht. Ich blende Stefan aus, der jetzt angefangen hat, seine Andrea – oder hieß sie anders? – zu küssen.
Ich halte mich diesbezüglich zurück. Jennifer war vor einer halben Stunde auf der Toilette und hat ihren Lippenstift nachgezogen. Die Farbe gefällt mir nicht sonderlich und das hält mich für den Moment davon ab, Stefans Beispiel zu folgen.
So wiederhole ich meine Geste von vorhin und lege meinen Arm wieder um sie. Zärtlich streichle ich mit der anderen Hand ihren Hals.
Ich denke, ich werde sie nachher dort lecken.
Sie seufzt und beugt sich nach vorne, um erneut einen Schluck zu nehmen.
So ist es gut, braves Mädchen, denke ich mir.
Sie schweigt. Das habe ich leider schon vorhin bemerkt, dass wir uns nicht so gut unterhalten können – es fehlen wohl einfach die gemeinsamen Themen.
„Jen“ – ich überwinde mich notgedrungen, sie bei diesem bescheuerten Namen zu nennen, zumindest jetzt noch – „möchtest du noch was essen?“
Sie schüttelt den Kopf. „Neee. Können wir nicht woanders hingehen? Hier finde ich es ein wenig langweilig“.
Langweilig? Na, da kann ich nachhelfen. Ich beginne, ein wenig an ihrem Hals zu knappern.
„Lars, das kitzelt!“
„Natürlich tut es da. Ich bin ein Vampir und sauge dich jetzt aus“ flüstere ich leise.
Sie kichert wieder. Offensichtlich gefällt ihr die Vorstellung. Die jungen Dinger stehen ja alle auf Twillight. Vermutlich sehe ich einfach auch düster genug aus.
Ich beiße leicht in ihren Hals. „Nicht“ Sie wendet halbherzig den Kopf ab.
Erwischt. Ich merke doch, dass ihr das gefällt.
Und auch klar zu sehen. Sie ist nun auch rot geworden. Ich wette, sie ist unten bereits feucht.
Als erfahrener Liebhaber achte ich auf solche Signale.
Hastig greift sie vor lauter Verlegenheit erneut zum Glas. Ich muss grinsen.
Sie hat einen schönen Mund. Wie er wohl schmeckt?
Ich möchte sie dort küssen, aber nicht so.
Mit meiner freien Hand umfasse ich ihr Kinn und streichle es, bevor ich ihren Kopf zu mir drehe und ihr tief in die Augen blicke. Ein intensiver Blick, wenn auch nicht so durchdringend, wie ich es als Dom handhaben würde.
Bewusst halte ich ihren Kopf fest.
Lange kann sie diesen Blickkontakt nicht halten. Da sie durch meinen festen Griff nicht ausweichen kann, schaut sie verlegen zum Boden.
Ich unterdrücke den Impuls, sie zurechtzuweisen und sie aufzufordern, mich statt diese Fließen anzuschauen. Ich darf sie nicht wie eine Sub behandeln.
So frage ich stattdessen leise: „Hast du Tempos?“
Perplex wendet sie sich vom Fußboden ab und starrt sie mich an. Damit hat sie nicht gerechnet. Zaghaft nickt sie.
„Gibt mir welche“ befehle ich.
Was sie wohl denkt? So oder so, folgsam dreht sie sich nach hinten zu ihrer Handtasche, die sie um den Stuhl gehängt hat, und holt sie auf ihren Schoß. Sie öffnet den Reißverschluss und kramt in ihrer Tasche herum.
Ich stelle mir vor, ich wäre jetzt diese Handtasche auf ihren Beinen und sie würde einen anderen Reißverschluss öffnen und etwas sehr Spezielles herausziehen.
Verdammt, ich sollte solche Gedanken nicht haben. Die Beule an meiner Hose kann ich jetzt noch nicht brauchen. Erst später.
Ich versuche, ruhig zu atmen und mich zu beherrschen. Warte noch ein wenig, Lars. Mit einer Erektion aus dem Lokal zu laufen, das ist irgendwie unter meiner Würde.
Wie lange braucht sie noch für diese verdammten Taschentücher?
Endlich wird sie fündig und streckt mir das Tempopäckchen entgegen.
Ich kann nicht verhindern, dass ich sie frech angrinse. Demonstrativ langsam öffne ich es und ziehe ein Tuch heraus. Ich gebe es ihr die Tüte zurück. Die ganze Zeit halte ich Blickkontakt und sie starrt gebannt auf mein Gesicht.
Sehr schön. Ich falte mein Tuch ein Mal auseinander und führe es zu meinem Mund, während meine Aufmerksamkeit weiter ihr gilt. Ich strecke die Zunge heraus und lecke obszön über den Zellstoff.
Ihr Mund öffnet sich leicht, sie schweigt jedoch und beobachtet gebannt, was ich da tue.
Noch einige Male lecke ich, bis ich der Meinung bin, es ist genug. Langsam beuge ich mich zu ihr herüber und wische mit meinem Tempo über ihren Mund.
Ich sehe, dass sie damit nicht gerechnet hat. Sie ist zur Salzsäure erstarrt und lässt es geschehen, ohne etwas zu sagen oder sonst wie zu protestieren.
Sie hält still, brav wie ein Kind.
Ich fahre in Zeitlupe noch einige Male über ihre Lippen.
Auch wenn sie schweigt, erkenne ich an der hastigen Auf- und Abwärtsbewegung ihres Brustkorbs, dass ihr meine Aktion nicht kalt lässt. Ihre Augen glänzen verdächtig. Offensichtlich macht sie das an, was ich hier treibe.
Und mich ebenfalls, ihre aufkommende Lust zu beobachten. Wie gerne würde ich jetzt in ihr Höschen greifen und testen, wie feucht sie schon ist.
Und als Nebeneffekt muss ich endlich diese furchtbare Farbe nicht mehr sehen.
Sorgsam reibe ich weiter über ihren Mund, bis endlich alle Spuren des Lippenstifts so gut wie beseitigt sind. Ihre Lippen sind blass von einem hellen Rot und bedeutend schöner so wie sie jetzt sind, ungeschminkt.
Ich grinse, vermutlich sieht es ziemlich verrufen aus. Das Tuch werfe ich lässig auf den Tisch bevor ich meine Lippen fest auf die ihren presse.
Nicht die beste Methode, meine Beule in der Jeans loszuwerden.
Ich halte mich mit beiden Händen an ihren Armen fest, während ich meinen Kuss intensivere. Sie spürt meine Gier und stöhnt leise, leistet aber keinen Widerstand, als sich meine Zunge zwischen ihre Lippen schiebt. Ungehindert schiebe ich sie nach vorne und erforsche ihre Mundhöhle.
Unsere Zungen treffen sich. Sie umkreisen sich spielerisch, während ich Jennifer gleichzeitig näher zu mir ziehe. Ich unterdrücke ein Stöhnen, während sie einen undefinierbaren Laut von sich gibt. Ich schmecke noch Reste ihres Cocktails, eine Mischung von Rum, Limette und Cola. Zumindest ist es das, was ich wahrnehme. Durch das Mineralwasser ist der Geschmack nicht mehr so intensiv. Meine Nase nimmt gleichzeitig ihr Parfum wahr, etwas Blumiges, und alles zusammen gibt einen sonderbaren Mix von Schmecken und Riechen.
Ich unterbreche kurz. Wir beide holen Luft.
„Lars, ich…“ beginnt sie. Ich gebe ihre keine Gelegenheit, ihren Satz zu vollenden, sondern wiederhole den Kuss und dringe mit meiner Zunge erneut ein. Wieder der Tanz unserer Zungen.
Jennifer wird ganz weich und nachgiebig. Ich schlinge meine Arme um sie und drücke meine Lippen fester.
Verdammt, meine Hose spannt nun noch mehr.
Meine Zunge möchte alles erforschen, sie geht nach oben, unten, rechts und links. Ich spüre, wie ein Knurren tief aus meiner Kehle kommt.
Ich bin es, der den Kuss beendet. Abrupt, wie es manchmal meine Art ist, lasse ich von ihr ab und blicke sie an.
Sie hat die Augen geschlossen und ist noch einige Augenblicke wie entrückt, ehe sie wieder die Lider öffnet.
„Alles in Ordnung?“ frage ich sie ruhig.
Die junge Frau schüttelt vor Verwirrung den Kopf. Dann aber nickt sie. „Ja. Lars, das war…. Ich weiß nicht, was ich sagen soll“.
‚Du hast ein ganz nasses Höschen und möchtest jetzt mit mir kommen‘ ergänze ich in Gedanken. Laut aber sage ich: „Du solltest vielleicht dein Wasser austrinken, meinst du nicht?“
„Ähh ja“.
Ich blicke zu Stefan rüber. Die beiden sind immer noch – oder wieder – am Küssen. Allerdings wesentlich zärtlicher und zurückhaltender als wir gerade. Ich weiß nicht, was mein Freund gerade mitbekommen hat, aber er weiß, dass ich immer sehr leidenschaftlich bin, was das Küssen angeht.
„Wenn du fertig bist, können wir ja woanders hingehen“ flüstere ich ihr ins Ohr.
Sie errötet.
„Zu was hättest du Lust?“
„Kennst du den Club Soleil?“
Ich nicke. Auch wenn es eher nach einem Animationsprogramm in einem Ferienclub klingt, so handelt es sich schlicht und einfach um eine Art Disco. Ich gehe dahin nur selten, die meisten Besucher sind eh jünger als ich.
Sie räuspert sich etwas unsicher. „Können wir dort vielleicht zu viert hingehen?“
„Natürlich“.
Sie braucht noch ein wenig bis sie sich entscheiden kann. Kein Problem, Babe. Morgen ist Sonntag, da haben wir noch viele Stunden vor uns, bis die Arbeitswoche wieder losgeht. Und davon abgesehen, ist Tanzen auch eine sehr gute Gelegenheit, sich näherzukommen. Warte erst mal ab, bis sie das erste langsame Lied spielen, meine Kleine. Und ich habe schließlich ihre hübschen Titten noch gar nicht durchgeknetet.
Die beiden gegenüber haben sich wieder voneinander gelöst und greifen beide parallel zu ihren Gläsern.
Ich räuspere mich.„Stefan?“
„Lars?“
„Jen“ – China is coming – „hat den Vorschlag gemacht, dass wir alle ins Soleil gehen“.
Ich schaue ihn fragend an.
Er nickt. „Ich denke, wir kommen mit“ antwortet er nach einem fragenden Blick auf seine Begleitung.
„Magst du Sportwagen?“ wispere ich in das Ohr von Jennifer.
Ihre Augen werden groß. „Was fährst du denn?“
„Einen Ford Mustang – Cabrio“ lächle ich.
„Oh! Ich bin noch nie in einem solchen Auto gefahren“.
„Dann wird es aber Zeit“ antworte ich mit einem Grinsen.
Sie blickt mich noch einmal an und leert ihr Getränk mit einem Zug. „Von mir aus können wir“ sagt sie aufgeregt.
Ich lache leise. Sie hat ganz vergessen, dass wir anderen unsere Gläser noch voll haben.
Ich werde mir Zeit mit meinem Hefeweizen lassen und sie zappeln lassen. Ein wenig Sadismus darf ja dann doch sein. Wenigstens ein klein wenig.
Mein Blick trifft sich mit Stefan, der nur mahnend den Kopf schüttelt. Er kennt mich doch zu gut.
Ich unterdrücke den Impuls, ihm wie ein kleines Kind die Zunge herauszustrecken und lehne mich entspannt zurück. Dieser Abend – und die anschließende Nacht – sind vielversprechend.