Nur wenige Lichtstrahlen fielen noch vom Hof durch den geschlossenen Vorhang in die Kammer und durchbrachen die schützende Düsternis darin. Vom Wald her trug der sanfte Abendwind kühle Brisen in den stickig-heißen Raum, ließ Crus Schweiß trocknen und ihn frösteln. Langsam, viel zu langsam kam sein Schwertbruder auf ihn zu. Die Muskeln des Sibulek spannten sich bei jedem Schritt ein Stück mehr an und binnen drei Wimpernschlägen war sein ganzer Körper mit einem schaurig-schönen Kältefilm überzogen. Keine zwei Mannslängen war sein spitzohriger Freund nun noch von ihm entfernt. War ihm nach all der Zeit mit einem Mal so nah.
Vorsichtig streckte Yo einen Arm nach ihm aus, hielt jedoch kurz vor dem Kontakt inne. Die bleichen Finger zitterten, als sie ihn am Oberkörper zu berühren suchten. Mit unsicherem Blick, aus dem jeglicher gewohnter Groll gewichen war, sah sein Weggefährte ihn an und Cru las in seinen Augen. Er sah die Fragen darin, erkannte die Zweifel, die dahinter lauerten und einen tiefen Abgrund vor ihm verbargen. Yo suchte Antworten, Sicherheit. Das spürte er. Der Sibulek versuchte, beruhigend zu lächeln, doch Worte der Antwort fand er nicht.
Tonlos seufzte Cru. Die ganze Atmosphäre war so geladen, dass er befürchtete, sie durch eine unbedachte Äußerung zu zerstören. Er wollte seine Emotionen in Worte fassen und seinen Freund beruhigen. Einfach irgendetwas sagen. Alles war besser, als diese unheilvolle Stille, in der die Anspannung seines Schwertbruders nur allzu leicht in Aggression umschlagen konnte. Dennoch kam ihm nicht ein Wort über die Lippen. Noch wagte er nicht, seinen Gedanken Ausdruck zu verleihen. Stattdessen hob er stumm die Hand, fuhr durch die silbernen Haare seines Freundes und berührte behutsam dessen bleiches Gesicht. Augenblicklich senkte Yo den Blick und noch während er über die feine Narbe am linken Auge strich, zog der bleiche Mann ihn plötzlich fest an sich.
Mit einem erleichterten Seufzer tauchte der Sibulek sein Gesicht in den silbernen Schopf seines knapp einen Kopf kleineren Gegenübers. Eine ganze Weile standen sie einfach nur so da und lauschten dem Herzschlag des jeweils Anderen. Keiner von ihnen traute sich, die Umarmung zu lösen. Kaum wagten sie, zu atmen. Doch während Yos Körper eine unglaubliche Hitze ausstrahlte, wurde Crus von einer Gänsehaut nach der nächsten überzogen, und er bekam tiefblaue, eiskalte Hände. Er musste es ihm sagen. Diese Worte, die seit dem ersten Moment in seiner Kehle feststeckten. Er konnte sie unmöglich länger zurückhalten.
Zögernd beugte er sich tiefer, kam ganz nah an das Ohr seines Freundes heran und ließ sie flüsternd frei. „Ich habe auf dich gewartet.“
Wie auf ein geheimes Zeichen hin frischte der Wind plötzlich auf und der Sibulek spürte, wie das Herz in der bleichen Brust stolperte. Langsam hob Yo den Kopf und sah ihn an. Mit einem Blick, den er in über sechshundert Wintern noch nie zuvor gesehen hatte. Im selben Wimpernschlag meinte Cru auch, ein unheilvolles Vibrieren in der Brust seines Schwertbruders wahrzunehmen. Eine mörderische Anspannung, die dieser mit Sicherheit nicht allzu lange aushielt und eine verwegene Frage in ihm aufwarf. Was wohl passierte, sollte sie frei werden?
Als hatte er seine Gedanken gelesen, drängte Yo ihn plötzlich zum Fenster zurück und drückte ihn gegen den hölzernen Sims. Kaum dass der Sibulek saß, streckte sein Weggefährte erneut eine Hand nach ihm aus, doch dieses Mal schrak er nicht vor der Berührung zurück. Ruhig legte sein Gegenüber die ganze Handfläche auf seine Brust, deren unnatürliche Kälte gewiss deutlich durch das leichte Leinen zu spüren war. Doch so sehr Cru auch versuchte, diese seltsame Überreaktion seines Körpers zu unterdrücken, er schaffte es nicht. Dessen ungeachtet fuhr sein Freund sein Hemd hinab bis zu jenem einzigen Knopf, der beide Seiten noch zusammenhielt. Mit zwei Fingern umfasste er ihn und riss ihn mit einem kräftigen Ruck ab. Der Sibulek hielt die Luft an, als der aufgefrischte Wind sein Hemd sofort nach hinten zog, sodass es ihm bis zu den Ellbogen hinabrutschte, und spürte förmlich, wie sich der Blauton seines Oberkörpers unter einer neuerlichen Kältewelle verdunkelte.
Nicht nur der Blick, auch die Hände seines Weggefährten wanderten nun. Zwar wieder leicht zitternd, doch unbeirrt fuhren sie von seinem rechten zum linken Arm und umkreisten forschend seine angespannten Muskeln. Unwillkürlich erblühte ein sinnliches Kribbeln in Crus Brust und die nächste eiskalte Woge schoss in seine Bauchgegend.
‚Ich hoffe, du weißt, was du tust‘, dachte er und ließ Yo gewähren.
Langsam glitten die Hände seines Gegenübers hinab zu seinem Bauch, hielten dort kurz inne und strichen dann wieder zum Hals hinauf. Berührung um Berührung vertrieben sie die Kälte aus seinem Körper und fliederfarbene Spuren entstanden auf seiner blauen Haut. Cru zwang sich, ruhig zu atmen. Den Blickkontakt zu halten. Nicht zu denken. Was ihm jedoch nicht ansatzweise gelang. Ein starker, befremdender Gedanke erwuchs. Die heißen Finger auf seinem Oberkörper fühlten sich gut an. Zu gut, um nicht das Verlangen nach mehr zu wecken. Doch diesen Wunsch verbot er sich. Noch.
Den Hals emporstreichend fuhr sein Freund nun die Konturen seines Gesichtes mit den Fingerspitzen nach und beugte sich dabei weit über ihn. Wie verzaubert studierte er sein Antlitz mit solcher Intensität, als sähe er es zum allerersten Mal. Dann blieb der Blick seines Gefährten an seinem Mund hängen und die Augen verschatteten sich. Zögernd verringerte Yo den Abstand zwischen ihren Gesichtern und Cru wusste nicht, ob er ihm ausweichen oder entgegenkommen sollte. Je näher der blasse Mann ihm kam, desto schneller schlug das Herz des Sibulek und desto mehr knisterte die Luft. Ein Geräusch, das so vertraut war, wie das Zischen und Prasseln, wenn ihre beiden Elemente im Kampf aufeinandertrafen. Und doch so anders. Cru öffnete den Mund, um etwas zu sagen, da blickte Yo ihm erstmals an diesem Abend direkt in die Augen und es verschlug ihm die Sprache.
„Verzeih mir!“, wisperte sein Schwertbruder kaum hörbar, dann schnellte sein Kopf nach vorn und er küsste ihn stürmisch.
Hungrig presste Yo die bleichen, zitternden Lippen auf die seinen und ehe der Sibulek begriff, was geschah, hatte die forsche Zunge seines Freundes sich ihren Weg hindurch bereits erkämpft. Vor Verblüffung blieb ihm die Luft weg und er krallte sich im Reflex an seinem Gefährten fest, um nicht hintenüberzufallen. Einen Atemzug lang, der ihm wie eine Ewigkeit vorkam, hingen sie dreißig Mannslängen über dem schroffen Felsen schräg über dem Rand, dann richtete Yo sich wieder auf und zog sie beide vom Abgrund weg.
Mit hämmerndem Herzen blickte Cru an seinem Schwertbruder vorbei ins Leere und musste sich erst einmal sammeln. War das gerade wirklich geschehen? Offenbar schon. Schwer atmend starrte sein Gegenüber ebenso fassungslos durch ihn hindurch und brachte augenscheinlich selbst nicht zusammen, was er soeben getan hatte. Als ihre Blicke sich trafen, stolperte Yo eilig drei Schritte rückwärts und wandte sich von ihm ab. Cru reagierte, ohne nachzudenken. Er ergriff den rechten Arm seines Freundes, zog ihn mit einem kräftigen Ruck wieder zu sich und küsste ihn seinerseits. Ebenso ungestüm. Ebenso energisch. Ebenso hungrig. Sofort versuchte sein Gefährte, sich aus der engen Umarmung zu lösen und erneut zurückzuweichen, doch das ließ der Sibulek nicht zu. Eisern umfasste er Yos rechtes Handgelenk und zog den Arm hinter seinen eigenen Körper. Mit der anderen Hand umschlang er den Rücken seines Freundes und drückte ihn an sich. Flucht unmöglich. Seltsamerweise wehrte Yo sich nicht, umfasste mit der Rechten gar seine Hüfte. Kam es ihm nur so vor oder entspannte er sich sogar ein wenig?
Auch als ihre Lippen sich wieder trennten, lockerte Cru seinen Griff nicht. Zu groß war die Gefahr, dass sein Gefährte dann davonstürzte. Oder ihn angriff. Was beides auf dasselbe hinauslief. So aber lehnte sein Gegenüber nur stumm den Kopf an seine Schulter. Deutlich spürte er das heftige Heben und Senken des Brustkorbs. Yo rang mit sich. Das war offensichtlich. Dazu musste der Sibulek nicht einmal seine telepathischen Fähigkeiten bemühen. Wie gern hätte er gewusst, was in eben diesem Moment in seinem Freund vorging. Welchen Kampf er in seinem Inneren focht. Er kannte seinen Schwertbruder inzwischen lange genug, um zu wissen, dass Yos Kuss diesen in den eigenen Grundfesten erschüttert hatte. Unwillkürlich schloss er seinen Arm noch ein Stück fester um seinen Gefährten, da schwebten plötzlich flüsterleise Worte durch die Stille.
„Ich habe dich vermisst.“
Wie heißer Wüstenwind drang das Raunen an Crus Ohren und in sein Herz. Augenblicklich plagten ihn heftige Gewissensbisse und er schalt sich für all seine schwarzmalerischen Sorgen und Albträume. Denn so banal diese Worte auch waren, hier und jetzt erlangten sie eine ungeahnte Tiefe. Yo war ein Mann, der sich lieber die Zunge abbiss, als Freundlichkeiten zu verteilen. Solch warme Worte aus seinem Munde hatte er nie für möglich gehalten.
Ein seichter Lufthauch fuhr durch die silbernen Haare seines Freundes und wirbelte den dünnen Zopf, den dieser im Nacken trug, auf. Der Sibulek traute seinen Augen kaum. Ein schmales, eisblaues Band schimmerte zwischen den Strähnen und schlagartig durchzog ein Stich seinen Brustkorb. Drei Winter war es her, dass er Yo diesen Streifen ums Handgelenk gelegt hatte. Verbunden mit einem stillen Wunsch und diesem folgenschweren Schwur, den er ihm abgezwungen hatte. Damals in der Nacht der Bunten Bänder, der letzten Nacht vor dem Aufbruch ins Feld. Nie hätte er geglaubt, dass dieses Band noch existierte, dass sein Schwertbruder es gar am Körper trug. Ebenso wenig wie er festen Mutes gewesen war, dass Yo Wort hielt. Er hatte von Anfang an gewusst, dass es dem bleichen Mann nur schwer möglich sein würde, sein Versprechen zu halten. Ebenso wie ihm bewusst gewesen war, warum sein Gefährte es ihm trotzdem gegeben hatte. In diesem stillen Moment jedoch spürte er mit ebenso unerklärbarer wie unumstößlicher Gewissheit, dass Yo seinen leichtfertigen Schwur gehalten hatte. Beschämt schloss Cru die Augen und fühlte sich wie ein Verräter. Wie hatte er so an seinem besten Freund zweifeln, ihm derart misstrauen können?
Er hatte doch all die Winter in der Schlacht tief in seinem Innersten stets an ihn geglaubt. Hatte allen dunklen Ahnungen zum Trotz immer auf ihn gebaut. Wann waren seine Zweifel und die Angst, sich zu irren, nur so groß geworden, dass sie seine Zuversicht verdrängt hatten? Der Sibulek wusste es nicht. Begriff erst in diesem Augenblick, dass es so war, und drückte sein Gegenüber schuldbewusst ein weiteres Mal enger an sich. Dabei war es seit jeher so und würde auch immer so sein: Er vertraute seinem Gefährten. Oftmals wider besseres Wissen und gegen jedwede Vernunft. In viel zu vielen Fällen sogar blind. Cru seufzte und sog Yos charakteristischen Duft tief ein. Wahrscheinlich vertraute er seinem Freund selbst dann noch, wenn der ihm eines Tages den Dolch des Verderbens direkt ins Herz rammte.
Etwas Weiches, Nasses tropfte auf seine Schulter und riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. Als der Sibulek an sich herunterblickte, lief eine feine, durchscheinende Spur über seine blanke Brust. Fragend blickte er seinem Gegenüber ins Gesicht und konnte kaum glauben, was er sah. Winzige Tränen hatten sich aus Yos Augenwinkeln gestohlen. Eine Gefühlsregung, die er noch nie bei seinem Schwertbruder erlebt und nie gewagt hatte, auch nur davon zu träumen. Beinahe beschämt hielt sein Freund den Blick gesenkt, doch überraschenderweise kämpfte er weder gegen dieses Zeichen der Schwäche an noch verwischte er die Spuren.
‚Was gäbe ich darum, in dein Herz sehen zu können‘, dachte Cru wehmütig.
Im Moment jedoch konnte er nicht einmal in Yos Geist blicken. Ihre gewohnte telepathische Verbindung war blockiert. Eine starke Barriere schirmte die Gedanken seines Gefährten vor ihm ab und verwehrte ihm jeden Blick in dessen Inneres. Wahrscheinlich eine Nachwirkung des mächtigen Schutzwalls, mit dem Yo seine Aura vor ihm verborgen hatte. Oder gewollt? Diese Frage machte den Sibulek neugieriger, als vielleicht gut für ihn war. Doch eigentlich genügte ein Blick auf seinen Freund. Denn dieser presste die Lippen zu einem schmalen Strich fest aufeinander. Die Hände waren zu Fäusten geballt und der ganze Körper bebte vor Anspannung. Yo kämpfte. Um seine Stärke, um seine Haltung. Gegen etwas Mächtiges, das tief unter der bleichen Oberfläche brodelte und von dem Cru nicht wusste, ob er es kennenlernen wollte.
Mit jedem Wimpernschlag schwankten die Gefühle des Sibulek. Noch nie hatte Yo derart seine Nähe, gar den körperlichen Kontakt gesucht. Noch nie hatte er solche Regungen und sich derart verletzlich gezeigt. Was hatte er bloß durchgemacht? Der tagtägliche Kampf, seinen Schwur zu halten, musste unendlich viel Kraft gekostet haben. Wie oft mochte er wohl kurz vor dem Scheitern gewesen sein? War Yo an seine Grenzen gestoßen? Gar darüber hinaus gegangen? Oder war es seinem Schwertbruder am Ende ergangen wie ihm? Hatte ihn die endlose Zeit des Tötens und der Einsamkeit ebenso zermürbt? Beinahe ehrfürchtig umfasste er erneut die Hände seines Gefährten und führte sie vor dessen Brust zusammen. Eine weitere Träne bahnte sich unaufhaltsam ihren Weg und fiel schwer auf seinen Handrücken. In diesem Augenblick ahnte Cru, wie sehr Yos rastlose Seele sich nach eben diesem Moment gesehnt haben musste.
Ergriffen stellte er fest, dass die sonst so zornigen Gesichtszüge seines Freundes jetzt vollkommen weich und sanft waren. Mit seinen zerzausten Haaren, den flimmernden Augen und diesem verwirrten Ausdruck sah Yo nicht länger aus wie ein großer Krieger, geschweige denn ein gefürchteter Heermeister, sondern vielmehr wie ein unschuldiger Knabe, dem die weite Welt viel zu groß war. Wenngleich er mit Sicherheit das einzige Lebewesen dieser Welt war, das seinen Gefährten so sah.
Mit einem leisen Schnaufen gab Cru dem begehrlichen Drängen in seiner Brust nach. Ohne Vorwarnung packte er Yo am Kragen und küsste ihn erneut. Dabei drehte er sich seitwärts, bis er rittlings auf der breiten Fensterbank saß, und zog seinen Schwertbruder zu sich herunter. Seltsamerweise leistete dieser keinerlei Widerstand. Yo protestierte nicht einmal, als er den Kuss löste und ihn schubsend Richtung Mauer drängte. Stattdessen schloss der blasse Mann die Augen, sowie er die kalte Steinwand mit dem Rücken berührte, und hielt den Atem an. Ein ungewohnt passives Verhalten, das Cru unwillkürlich anspornte und dieses eigenartige, sinnliche Prickeln in seiner Brust intensivierte.
Sanft schlug er Yo die Arme zur Seite weg und öffnete mit schnellen Fingergriffen die Knebel an dessen Wams. Erneut rührte sein Freund sich nicht. Selbst dann nicht, als er ihn ruckartig nach vorn zog, ihm die Weste abstreifte und ihn dann ebenso plötzlich wieder zurückstieß. Nur einen Atemzug später fuhr der Wind unter Yos dünnes Armkleid und kroch langsam dessen Oberkörper hinauf. Der Sibulek konnte zusehen, wie die feinen Härchen auf den Handrücken und im Nacken sich nach und nach aufstellten und die Brustwarzen sich unter dem Stoff verhärteten. Ohne den Körper seines Gefährten direkt zu berühren, öffnete er die Schnürung des Hemdes. Yos Kehle entfuhr ein kurzes, tonloses Keuchen und auch die Atemfrequenz beschleunigte hörbar. Cru grinste. Er spürte, wie allein das hauchzarte Touchieren seiner Fingerkuppen Yo fast verrückt machte. Langsam näherte er seine eiskalte Hand der Brust seines Schwertbruders und sowie er sie berührte, fühlte er das Herz darin rasen.
Erneut schmunzelte der Sibulek. Wie oft hatte man Yo unterstellt, ein Herz aus Eis oder gar keines zu besitzen? Nun, hier und jetzt spürte er sehr deutlich das Gegenteil. Der wilde, holprige Rhythmus unter seiner Handfläche gefiel ihm. Ebenso die zartblaue Tönung, die die bleichen Wangen seines Gefährten nun annahmen. Allmählich bröckelte auch die abschirmende Barriere um Yos Geist und einzelne Gedanken drangen zu ihm durch. Kurze Sinneseindrücke, die ihm bestätigten, dass sein gewagter Vorstoß einen gewaltigen Aufruhr verursacht hatte. Im Grunde absolut leichtsinnig. Und überaus gefährlich. Doch diese Gedanken schob Cru schnell beiseite.
Die Finger leicht aufgestellt fuhr er mit den Händen über Yos nackte Haut, die im Zwielicht der Dämmerung so rein und makellos aussah, obgleich sie von vielen Kämpfen gezeichnet war und zahlreiche Narben trug. Anfangs noch sanft erhöhte er schnell den Druck, sodass deutliche Striemen auf der Blässe entstanden. Augenblicklich erschauderte sein Freund und zog hörbar die Luft ein. Kleine Schweißtropfen perlten auf Yos Stirn und er biss sich fest auf die Unterlippe. Außerstande den Blick abzuwenden, sog der Sibulek jede noch so kleine Regung seines Schwertbruders in sich auf, während er langsam seine Fingernägel in dessen helles Fleisch bohrte. Yos Antwort war ein leises, genüssliches Zischen und prompt rann auch Cru ein heiß-kalter Schauer den Rücken hinab und verjagte jede noch verbliebene Frische. Kratzend bewegte er seine Hände den bleichen Leib entlang tiefer, schob den Bund der schwarz-lederner Hose ein wenig nach unten und legte den Verband der Bauchwunde frei. Mit zwei flinken Griffen war die Bandage gelöst, doch als seine Finger die noch nicht verheilte Verletzung berührten, zuckte sein Freund keuchend zusammen. Augenblicklich hielt Cru inne.
Anstatt ihn von sich zu stoßen, blieb Yo jedoch regungslos sitzen und hielt auch die Lider weiterhin geschlossen. Für einen Moment fragte der Sibulek sich, was wohl geschähe, wenn er sie öffnete. Denn erneut sah er, wie sein Gefährte kämpfte. Die Lippen hatte er so fest aufeinander gepresst, dass sie nun vollends blutleer wirkten. Die Adern an Yos Hals, der Stirn und den Händen traten hingegen deutlich hervor, pulsierten stark und jene zwei, die senkrecht die Schläfen hinunter zu den äußeren Augenwinkeln liefen, erweckten den bizarren Eindruck, als wüchsen seinem Freund allmählich kleine Teufelshörner. Zudem drangen immer mehr Rufe und Fragen aus Yos Geist in den seinen vor. In mannigfaltigen Ausführungen drehten sie sich um den immer gleichen Kern. Was geschah hier gerade mit ihm? Was waren das für eigenartige Empfindungen? Und was, verdammt noch eins, sollte er tun?
Cru lächelte. An jedem anderen Tag hätte sein Schwertbruder ihn längst von sich gestoßen und in die Schranken gewiesen. Jede Berührung hätte er mit einem Faustschlag vergolten. Jeden Kuss mit einem Tritt in die Magengrube. Nicht so heute. Heute Abend war irgendetwas anders. Yo war anders! Und wenn er ihn so betrachtete, wie er mit sich ringend, doch augenfällig erregt vor ihm saß, dann wünschte der Sibulek sich insgeheim, dass sein Gefährte den Kampf verlor.
Als er über die hervortretenden Adern an Yos Stirn strich, verstummten dessen Gedanken und sein Freund kniff die Augen noch fester zusammen. Behutsam tastete Cru sich wieder an die Wunde heran und besah sie sich von allen Seiten. Dann umstrich er sie sanft mit den Fingerspitzen und hielt seine Handfläche ganz nah darüber. Sofort schlug Yo die Augen auf und seinen Arm zur Seite weg.
Fragend blickte Cru ihn an, doch noch im gleichen Moment verstand er. Er war kurz davor gewesen, seine Magie einzusetzen, um die Verletzung zu heilen. Doch genau das durfte er nicht. Die Verwundung war zu groß, als dass Yo sie vor seinen Männern hatte geheim halten können. Folglich gab es wohl mehr als eine Handvoll Zeugen, denen eine plötzliche Heilung auffallen und zu Recht seltsam vorkommen müsste. So schwer es ihm beim Anblick dieser hässlichen Wunde auch fiel, sie musste auf natürliche Weise heilen. Und dies würde mit Sicherheit ein sehr langwieriger Prozess werden, denn nach Crus Dafürhalten sah es ganz danach aus, als hatte man seinem Schwertbruder einen beidseitig geschärften Dolch aus nächster Nähe in die rechte Seite gerammt. Vermutlich hatte er sich diese Verletzung erst in der letzten Schlacht zugezogen, denn sie konnte nicht älter als drei, höchstens fünf Mondphasen sein. Seltsam war nur, dass Yo einen feindlichen Krieger überhaupt derart nah an sich herangelassen hatte und dass es keine weiteren Risse um die Wunde gab. Der Rand des tiefen Stiches war schwarz, völlig glatt und wenn er vorsichtig darüberstrich, fühlte es sich an wie versengtes Fleisch. Keine normale Waffe hinterließ solch eine Wunde.
„Was ist …“, setzte Cru zu einer Frage an, doch sein Gefährte schüttelte sofort den Kopf.
Der Sibulek nickte schwach und gab nach, als Yo seine Hand von der Wunde weg- und zur Brust zurückführte. Sie fanden schon noch ausreichend Zeit zum Reden. Im Moment gab es wichtigere Dinge.
Hatten die Augen seines Freundes durch den Schreckmoment kurz hell und klar gewirkt, nahmen sie nun wieder diesen ungewohnt verwirrten Ausdruck an. Wenn Yo nur wüsste, wie begehrenswert ihn das machte. Cru schloss die Lider, um seine Gedanken im Zaum zu halten, denn gemeinhin funktionierte ihre telepathische Verbindung in beide Richtungen. Und das, was ihm da gerade durch den Kopf ging, das sollte besser auch dort verbleiben. Als der Sibulek die Augen wieder öffnete, fiel sein Blick auf das linke Handgelenk seines Gegenübers und augenblicklich knurrte er verärgert. Noch ehe sein Schwertbruder den Arm zurückziehen konnte, umfasste er dessen Handgelenk und drehte es zu sich.
„Warum?“, raunte er dunkel, als er den frischen, sauberen Schnitt von Nahem betrachtete.
An Antwort statt schnaubte der bleiche Mann nur und zuckte leicht mit den Schultern. Cru knurrte erneut. Yo wusste, dass ihm diese Marotte seit jeher missfiel. Dass er es hasste, wenn sein Freund sich selbst verletzte. Er hatte noch nie verstanden, warum Yo die alte Narbe immer und immer wieder aufriss. Doch wahrscheinlich wusste sein Gefährte das nach all den Dekaden selbst nicht mehr.
„Yo“, seufzte Cru kopfschüttelnd und blies ihm seine Enttäuschung und seinen Groll in Form heißer Atemwolken ins Gesicht.
Schlagartig begannen die Wangen seines Freundes, zu glühen, und die Atem- und Herzfrequenz stieg wieder rasant an. Cru sah, dass sein Schwertbruder etwas erwidern wollte, doch kein Laut schlüpfte über dessen halb geöffnete Lippen. Fasziniert blieb sein Blick an ihnen hängen und nun war es sein Herzschlag, der beschleunigte. Yos zu einem Schmollen verzogener Mund zog Cru magisch an und er spürte, wie er kurz davorstand, seinen Gefährten erneut zu küssen. Schnell senkte er daher ohne weiteren Tadel den Blick und fuhr den schmalen Wundgrat am Handgelenk nach. Erst mit den Fingerspitzen, dann mit der Kuppe des Zeigefingers und schließlich mit dem Nagel. Als er den Druck verstärkte, atmete Yo zischend ein. Doch dieses Mal zuckte sein Freund nicht zusammen. Auch zog er seine Hand nicht zurück. Stattdessen schlang er den anderen Arm um ihn und legte den Kopf in den Nacken. Cru schwitzte und konnte sich ein weiteres Grinsen nicht verkneifen. Es war sonderbar, fast ein bisschen absurd. Er verletzte Yo. Und der? Der genoss es! Sichtbar. Hörbar.
Inbrünstig stöhnte sein Freund auf, als er die dünne Haut der Narbe durchstach, und für einen Wimpernschlag züngelten die silbernen Haarspitzen. Ein kühler Schauder lag auf den bleichen Armen und der nackten Brust, doch nur einen Atemzug später wurde er von einer unnatürlichen Hitze hinweggefegt. Nicht nur die Wangen, der gesamte Körper seines Schwertbruders schien nun zu glühen und überall hoben sich immer mehr Adern dunkel vom blassen Hautton ab. Das blaue Nass darin schien förmlich zu kochen. Obendrein ging das dezente innere Vibrieren seines Gefährten in ein sichtbares Beben und Zittern über. Ein atemberaubender Anblick, der ein nur allzu menschliches Verlangen in Cru weckte und den Wunsch nach mehr erstarken ließ. Yos Hand in seinem Nacken war heiß wie ein Brandeisen und befeuerte das hartnäckige Prickeln in seinem Bauch zusätzlich.
„Du sollst doch nicht!“, raunte der Sibulek vorwurfsvoll, beugte sich weit über seinen Schwertbruder und blies ihm dabei ins Genick.
Lustvoll keuchte Yo auf, doch schon im nächsten Augenblick presste er die Lippen ebenso fest aufeinander wie seine Lider.
„Du doch auch nicht“, brachte sein Freund mit Mühe hervor, dann legte er wieder stöhnend den Kopf in den Nacken.
Noch im Sprechen entflammten die silbernen Haare des bleichen Mannes und Cru hielt für einen Atemzug inne. Die Manifestation Yos innerer Kämpfe faszinierte ihn. Nie zuvor war das Seelenleben seines Gefährten derart sichtbar zu Tage getreten. Mit unerschütterlicher Zuversicht hatte er immer daran geglaubt, dass auch andere Gefühle als Yos lebensbestimmender Zorn und Hass in seinem Schwertbruder wohnten. Hatte es dafür noch eines Beweises bedurft, dann war er hiermit erbracht. Und wie ihm schien, stand sein Freund kurz davor, seinen Kampf endgültig zu verlieren. Loszulassen. Sich endlich zu ergeben. Dieser Situation. Seinen Gefühlen. Ihm!
Sowie der Sibulek diesen Gedanken vollendet hatte, überzog ein hauchdünner, glimmender Film den bleichen, bebenden Körper seines Gefährten. Nicht für einen Wimpernschlag konnte er den Blick von Yo nehmen, der sich mittlerweile so sehr auf die Unterlippe biss, dass schimmernde Blutstropfen aus seinen Mundwinkeln rannen. Die heftige Reaktion seines Freundes überwältigte Cru. Nie zuvor hatte er Yo so aufgewühlt, noch nie so erregt gesehen! Und noch nie hatte er selbst dieses Verlangen in sich gespürt.
Vorsichtig näherte Cru eine Hand den Flammen und tauchte darin ein. Ein warmes Lächeln ruhte auf seinen Lippen und er kam ganz nah an Yo heran. Beruhigend küsste er ihn auf die Stirn und strich durch den lodernden Schopf. Dann ließ er die freie Hand sanft über die fiebrige Brust seines Schwertbruders wandern, mit der anderen jedoch drückte er weiter zu. Qualvoll langsam riss er den Schnitt erneut auf und genoss das leise Stöhnen seines Gefährten, der den Eindruck machte, im Strudel seiner Gefühle zu ertrinken. Mehrmals küsste er Yo sanft im Nacken, doch aufhören, die Wunde weiter zu öffnen, das konnte er einfach nicht.
Allmählich tränkte seine helle Leinenhose sich am linken Oberschenkel mit Blut und leuchtete blaugräulich. Verwundert zog der Sibulek die Stirn kraus, hatte er doch über die Zeit beinahe vergessen, dass Yos Blut ebenso blass war wie alles andere an ihm. Langsam floss es in leuchtenden kristallblauen Rinnsalen den Unterarm seines Freundes hinunter, sammelte sich kurz in nahezu durchscheinenden Narben alter Verletzungen und bildete kleine, spiegelnde Seen, bevor es in schweren, runden Tropfen auf seine Kleidung fiel und sich gräulich verfärbte. Wie schmale Wasserläufe begraben unter einer dünnen Eisdecke schimmerten Yos Adern durch die bleiche Haut und für einen Wimpernschlag mutete der Schnitt am Handgelenk Cru wie ein sprudelnder Quell des Lebens an. Mit einem tiefen Atemzug wandte er den Blick ab und sah seinem Schwertbruder direkt ins feuerumhüllte Antlitz.
Yo besaß sehr markante Gesichtszüge, die dennoch nicht zu schroff und mit einer weichen Note behaftet waren. Seine schmalen, feinen Lippen waren matt und lediglich ein leichter rosafarbener Hauch hob sie vom blassen Hautton ab. Im Dunkel seiner Kammer schimmerten sie samten und weich wie sonst nur das silberfarbene Haar, das Cru insgeheim so liebte. Die linke der schmalen und am äußeren Ende gespaltenen Augenbrauen Yos zuckte unentwegt und die geschlossenen Lider verbargen das einzig Dunkle an seinem Gefährten vor ihm. Denn im Gegenteil zu seinem Haar, seinem Blut und seiner Haut, waren Yos Augen schwarz wie die Nacht, die außerhalb der Burgmauern angebrochen war.
Sanft blies Cru ihm einen warmen Hauch auf die Lider, dann küsste er die filigrane Narbe, die vom Nasenbein über das linke Auge zur Schläfe verlief. Ganz wie ein Kind, das im Schlaf berührt wurde, zuckte Yo zusammen. Sein Gesicht wirkte weich und selbst die charakteristischen Zinnfalten auf der Stirn waren verschwunden. Fast schien es dem Sibulek, als hatte sein Gefährte den Widerstand auf- und sich dem Schicksal ergeben. Und doch wusste er, dass dem nicht so war. Er spürte die immense Spannung in Yos Leib und Geist, die dessen äußeres Erscheinungsbild Lügen strafte und seinen Schwertbruder förmlich zerriss. Die Signale, die der bleiche Körper ihm sandte, wurden immer eindeutiger, immer einladender. Doch Cru ahnte, dass dies der Preis dafür war, dass sein Freund alle Kraft dafür aufwendete, seine Gedanken und Gefühle vor ihm zu verbergen. Oder vor sich selbst.
Der Sibulek war sich bewusst, dass er dies heraufbeschworen hatte. Dass er einen Sturm entfacht hatte, der, sollte er freiwerden, unter Umständen nicht zu beherrschen war. Für einen Augenblick geriet sein Mut ins Wanken. Vielleicht wäre es besser gewesen, Yo abzuweisen und zum Rat zu schicken, wie es die Weisen befohlen hatten. Doch was half es? Es war zu spät. Er hatte seine Wahl getroffen. Ohne klaren Verstand zwar und wider jede Vernunft, doch das rettete nun auch nichts mehr. Alles, was er jetzt noch tun konnte, war, seinem Gefährten zu helfen, ihm Sicherheit zu geben und ihn auf seinem Weg in dieses unbekannte Land zu begleiten. Abermals strich Cru durch Yos loderndes Haar und küsste dessen Handfläche. Vielleicht ließ sein Schwertbruder sich ja so ein wenig beruhigen. Vielleicht konnte das alles noch einen friedlichen Ausgang nehmen.
Als seine Lippen sich dem Handgelenk näherten, zögerte er einen Wimpernschlag lang, dann küsste der Sibulek die Wunde seines Gefährten und liebkoste sie sanft. Augenblicklich erstarb jeder Laut und Yo schien, die Luft anzuhalten. Der Spur des Blutes folgend wanderten Crus Lippen weiter den Arm hinauf und bedeckten ihn mit hauchzarten Küssen, um dann auf gleichem Wege nach unten zurückkehren. Als sie erneut den Riss berührten und die Blutung zu stillen versuchten, fuhr Yo mit einem Keuchen die Krallen der anderen Hand aus und ein lauter Ruf durchbrach den telepathischen Schutzwall.
„Verflucht noch eins, das macht mich wahnsinnig!“
Noch im selben Moment durchfuhr ein heftiger, brennender Schmerz Crus Körper und ihm war, als biss sich ein wildes Tier in seiner Rückseite fest. Zischend erlosch das Feuer in Yos Haaren, als dieser abrupt die Augen aufschlug, nach vorn schnellte und ihn von sich wegstieß. Der Sibulek hatte keine Möglichkeit, sich abzufangen, schlug mit dem Kopf hart auf dem Sims auf und blieb benommen liegen. Nur drei Wimpernschläge später spürte er seinen Schwertbruder über sich. Die Krallen ausgefahren griff Yo unter seinen Rücken, riss sein Hemd entzwei und zog ihm beide Fetzen blitzschnell vom Körper. Crus Kopf schwirrte und er atmete flach. An beiden Seiten konnte er die Arme des bleichen Mannes spüren, die ihm die eigenen so eng an den Leib pressten, dass er sich kaum bewegen konnte. Jetzt war es an ihm, der Dinge zu harren, und genau wie eben noch sein Freund hielt nun er die Augen fest geschlossen. Doch auch wenn er Yo nicht sah, er spürte dessen bohrenden Blick. Spürte wie er seinen Körper entlangwanderte und ihn regelrecht verschlang.
‚Bin ich zu weit gegangen?‘, fragte Cru sich unvermittelt und das vormals sinnliche Prickeln in seiner Brust wich einem mulmigen Gefühl.
Unheilvolle Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Einer beängstigender als der andere. Was wenn Yo den Aufstand in seinem Inneren niedergeschlagen hatte? Was wenn er sich nun an ihm rächte? Hatte er einen Schritt zu weit nach vorn gewagt und eine Grenze überschritten, die ihre Freundschaft unabdingbar verändern, vielleicht sogar zerstören sollte? Beklommen biss der Sibulek sich auf die Lippen. Er wusste es nicht zu sagen. Und die einzige Möglichkeit, eine Antwort zu erhalten, war der Blick seines Gefährten.
Zaghaft blinzelte er, doch sogleich wurden ihm die Augen verbunden und ein aufgelegter Finger stoppte seinen Protest, noch bevor er seine Lippen verließ. Glühendem Nebel gleich fiel Yos Atem in seinen Nacken, worauf seine Körperspannung für einen Moment nachließ. Sofort zog sein Schwertbruder ihm die Arme über den Kopf und band sie mit demselben Stoff zusammen, der seine Augen bedeckte. Crus Gedanken rissen ab und sein Herzschlag kam aus dem Takt. Dennoch unternahm er lediglich einen halbherzigen Versuch, sich zu wehren. Dann wartete er ab, was sein bis eben bester Freund nun mit ihm vorhatte. Wenn Yo ihm wirklich zürnte, dann war er ihm nun ausgeliefert. Das wusste er. Und wenn er Pech hatte, dann würde das sehr, sehr schmerzhaft für ihn werden.